Big Brother

  • Promi Big Brother 2014 – Hubert Kah und die Wiedergeburt des Pullunders..

    ..oder: C-Promi im TV ansehen = Fremdschämen 2.0

    Wir haben das Sommerloch – traurig genug! Denn dann muss man sich darauf einstellen, dass selbst der älteste mediale Quark aus den Mottenkisten der Pseudodokus neu zusammen geschnitten wird, und zur erneuten Degustierung auf den Mattscheiben der Nation erscheint. Der Fernsehauftrag zur Bildung wird damit zur Farce, denn bei solch flachem Niveau laufen die ohnehin schon auf Kichererbsengröße geschrumpften Gehirne der geschundenen GEZ-Zahler große Gefahr noch weiter zu schrumpfen.

    Dann laufen im Fernsehen so sinnentleerte Dating Shows wie die Bacherlorette – eigentlich eine mit FSK 12 bewertete Gang Bang- Party, bei der jeder der Deckhengste mit allen möglichen Tricks versucht seinen Schniepel irgendwann in das blonde Dööfchen zu stecken. Der es schafft ist Sieger des Wettbewerbs und darf der weiblichen Beischlafgymnastik-Partnerin ewige Liebe schwören (die dann aber nach spätestens 2 Wochen Schnee von Gestern ist)

    Ich dachte, es gäbe keine Steigerung mehr (in diesem Fall muss man wohl aber das Wort Verschlimmerung verwenden) – wurde aber am Wochenende mit der grausamen Realität konfrontiert: ES GEHT SCHLIMMER!

    Selbst RTL und RTL II – also die Sendergruppe, der eigentlich nichts zu peinlich ist um es nicht auf den Bundesdeutschen Fernseh-Konsumenten los zu lassen, ließ die Finger davon – UND DAS SOLL SCHON WAS HEIßEN! Seit dem 15.8.2014 ist der Großangriff auf das deutsche Resthirn gestartet, denn mit “Promi Big Brother” hat das Grauen wieder einen Namen bekommen.

    Mehr durch Zufall bin ich Samstag Abend beim zappen dort gelandet – und ich vermute die geballte Ladung menschlicher Selbstüberschätzung, Dummheit und Arroganz, die mir dort aus dem Bild und Ton Empfangsgerät entgegenschwappte paralysierte mich derart, dass ich völlig gelähmt dem treiben auf dem Bildschirm zusah.

    Einiges verwirrte mich allerdings von der ersten Minute an. Da SAT 1 diese Verschwendung von Sendezeit-Ressourcen “Promi Big Brother” nannte, suchte ich die ersten Minuten nach Promis – fand aber keinen Einzigen.

    Am Anfang dachte ich noch, dass es eine Aufzeichnung von Probeaufnahmen mit Lichtdoublen der irgendwann dort auftauchenden Prominenten war – bis ich erkannte, dass SAT 1 die Messlatte für Promis ungefähr auf Grasnabenhöhe anlegt, und jeder abgehalfterte und wegen Geldmangel mit einem Bein in der Obdachlosigkeit stehende Z-Promi dort sein letztes bisschen Ansehen verspielen kann.

    Nach einigen Minuten entdeckte ich dann aber tatsächlich ein bekanntes Gesicht. “Richter Gnadenlos” – Ronald Barnabas Schill persönlich war sich nicht zu fein dazu in den Container der Selbstdarstellungskünstler zu ziehen. Nach einer halben Stunde Geschwafel kam ich zu der Überzeugung, dass mal besser alle Urteile die der Mann während seiner Richterlaufbahn verhängt hat, überprüft werden sollten.  Der Mann hält sich selber für distinguiert und intelligent – ist aber nur notgeil und peinlich.

    Doch leider gibt es in diesem Land ein seltsames Phänomen: selbst der größte Idiot findet noch einen Anhänger, der Ihn wie einen Gott verehrt und auf ein goldenes Podest hebt.  Dieser Fanboy heisst in diesem “Justiz”-Fall Hubert Kah. Die meisten jüngeren Leser werden Ihn nicht kennen – kein Wunder. in der Musikära  der Neuen Deutschen Welle (also vor gefühlten 1000 Jahren) hatte der Mann mit “Sternenhimmel” mal einen Hit. Danach wurde es still um Ihn – Aus gutem Grund: der Mann ist so unbedeutend, dass selbst der sprichwörtliche Reissack, der in China umfällt interessanter ist. Doch im Fahrwasser von Richter Gnadenlos ergänzen sich die beiden Knaller wie Dick und Doof – Ähnlichkeit ist auch tatsächlich vorhanden – allerdings sind die beiden unfreiwilligen Clowns nicht komisch sondern nur so peinlich, dass einem übel wird.

    Das hervorrufen von Würgereflexen reicht Hubert Kah leider nicht aus.  Aus diesem Grund hat er vor, seinem bisher erbärmlichen Leben einen neuen Sinn zu geben und hat sein Wirken einer aussterbenden Spezies gewidmet – dank Ihm hat der zu Recht fast ausgerottete Bekleidungsfehltritt mit Namen ‘Pullunder’ wieder Einzug auf deutschen TV-Bildschirmen gehalten.

    Pullunder 1 Pullunder 2

    Der Pullunder – nicht umsonst karikiert von deutschen Komikern zeigt, wo er modetechnisch steht. Auf der roten Liste der aussterbenden Modesünden. Leider lebt Hubert Kah noch im Jahre 1980 – es steht nicht zu erwarten, dass er dieses Jahr in seinem Leben mal verlässt)

    Leider ist Ihm aber nicht bewusst, dass ein hautenger Pullunder nur begrenzt sexy bei einem Bierbauch aussieht. Wenn dazu noch die armseligen Versuche kommen eine Seilschaft des Intellekts mit dem doch sehr eindimensionalem Ex-Richter zu gründen, dann wird klar: Der Mann ist eigentlich zu bedauern.

    Vielleicht sollte sich aber Michael Wendler, der ja auch nie ‚Nein‘ sagen kann, wenn es irgendwo Geld zu verdienen gibt die Sendeminuten von Hubert K. mal als Warnung vorsichtshalber anschauen, denn auf dem gleichen Peinlichkeitsniveau wird er irgendwann sein – ob es allerdings auch 30 Jahre dauern wird? Ich vermute die Halbwertszeit eines “Wendler” ist wesentlich kürzer. Doch „der Wendler“ ist zu sehr damit beschäftigt eine Kamera in der Nähe zu suchen, wo er sich selbst ins rechte Licht rücken kann und dem geplagten Zuschauer verklickern, dass er Gottes Geschenk an den Deutschen Schlager ist.  Deshalb ist er folgerichtig ebenfalls Mitglied im Container um dort vor den nicht vor Ihm fliehenden könnenden Z-Promis über sein Lieblingsthema “der Wendler” zu referieren.

    Der einzige Promi, den ich sonst noch kenne ist eine Frau Effenberg (Ex-Strunz), die die Schublade Spielerfrau hervorragend ausfüllt. Ein Luxusweibchen, das schon einen Nervenzusammenbruch bekommt, wenn Sie die eigenen Edel-Sneakers gegen Badelatschen von unbekannten Besitzern tauschen soll.  ‚Third Party User‘ ist nicht Ihr Ding. Sie erinnert mich – nicht zuletzt auch wegen Ihres Aussehens an eine Ex von mir, die eigentlich auch nur eines perfekt konnte: 24 Stunden am Tag rumnörgeln, weil egal was man tat und wie man es tat: es war 100%ig falsch. Wahrscheinlich kann ich Sie deshalb überhaupt nicht leiden!

    Wen haben wir sonst noch? Einen echten Prinz zum Beispiel! Mario-Max Prinz zu Schaumburg-Lippe – dessen korrekte Anrede auf der Webseite der Schaumschläger folgendermaßen ist: “Seine Hoheit der promovierte Akademiker, Erbprinz Mag. Dr. Mario-Max Prinz zu Schaumburg-Lippe-Nachod, MAS, LL.M”. So anspruchsvoll wie der Name ist auch sein Beruf.  Er verdient sein Geld natürlich wie es sich für Adlige gehört – er verarscht berät im wahren Leben die unwissenden Menschen und lässt Sie an seinem übernatürlichem Wissen und seinen hellseherischen Fähigkeiten teilhaben. Tja, wäre er gut in seinem Job hätte er wohl gewusst, dass seine Verlobte Ihn nach nur einer Woche Prinzenlosigkeit abserviert. Ja, das kommt dabei raus, wenn in einer Adelsfamilie Jahrhundertelang Inzucht betrieben wird. Die Ironie dabei:  dieser Schaumschläger-Prinz ist nicht leiblich sondern adoptiert worden. Ist Blödheit durch die Eintragung ins Familienstammbuch erblich?

    mario max questico

    (Dr. Max – der  Hellseher dem die Frauen vertrauen – oder so ähnlich. Was macht man nicht alles um sich vor einem bürgerlichem Job zu drücken. Bücher-Autor, Designer, Hellseher. Was fehlt noch auf der Liste der Kindertraumberufe: Fussballstar, Astronaut, Weltenretter – das wird wohl bald als nächstes kommen)

    Der Rest der Promis ist schnell durchgezappt. Es gibt noch einen Ex-Bachelor, den hübschen Paul – und das war’s auch schon. Alle anderen im Haus ansässigen Mitbewohner waren mir Medial genauso bekannt, wie der Haushamster “Little Bro” – doch ich muss zugeben, dass ich dem Hamster in seinem Laufrad länger zuschauen konnte als den menschlichen Protagonisten.  Das mag daran liegen, dass sich der Hamster als einziger als echter Teamplayer nicht in den Mittelpunkt stellt sondern einfach sein Ding macht: ins Laufrad gehen und laufen. Ebenso im Container ist eine Alexandra Rietz, die in der SAT 1 eigenen Pseudo-Doku “K11” eine Kommissarin spielen durfte.  Wenn einen das schon zum Promi macht, ist klar: man muss schon verdammt tief auf dem Friedhof der Medientoten graben um Leute in den Container zu bekommen.

    Dann gibt es Aaron Troschke – der Mann ist so unbedeutend, dass wir direkt zur nächsten kommen können:  Janina Youssefian ist eine Ex-Bettgeschichte von Dieter Bohlen. Wenn das schon reicht um berühmt zu werden, dann muss der rote Teppich aber etwas verlängert werden, denn der Verschleiß an Bettfähigem Material ist bei unserem Pop-Titan ja etwas höher als bei normalen Menschen.

    Ela Tas ist genauso prominent wie Aaron Troschke – nämlich gar nicht. Sie spielte mal in einer Staffel “der Bachelor” mit – damit kann wenigstens der Charakterzug ‘geldgeile Hobbynutte’ schon mal klar attestiert werden.

    Natürlich darf auch die Schmuddelecke der Videotheken einen Helden ins Rennen schicken. Die Frage muss man sich wohl stellen: kann man mit einer miserablen Stimme Karriere machen? Antwort: Nein! Kann man mit einer miserablen Stimme Karriere machen, wenn man sich dabei auszieht? Antwort: Nein – selbst auf Malle nicht! Mia Julia ist ein blondes hohles Nichts – die genau das auf Malle macht – obwohl Sie eigentlich nichts wirklich gut kann. Sie kann nicht singen, nicht tanzen, nicht schauspielern. Dass Sie es trotzdem tut liegt wohl daran, dass Sie zu dumm ist bei Aldi die Regale einzuräumen.

    Nach all den Knallern gibt es aber trotzdem eine Überraschung. Liz Baffoe ist eine Schauspielerin, die durchaus eine Vita vorweisen kann. Warum Sie sich das antut, kann ich mir nun wirklich nicht vorstellen.

    Sollte ich gefragt werden, ob ich in den Container voller Irren einziehen würde, würde ich mit dem Satz des Dr. Rajesh Ramayan Koothrappali aus “The Big Bang Theory” antworten: “versteh mich bitte richtig! Aber Da würde ich lieber nackt durch den Ganges schwimmen – mit offenen Wunden am ganzen Körper”!..

    Meine Empfehlung: Lest lieber während der Ausstrahlung von Promi Big Brother ein Buch – dann ist eure Lebenszeit nicht verschwendet.

    Datum letzte Änderung: 23.08.2014 00:42 Uhr

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