Copyright

  • YouTube und das Copyright: wenn andere glauben an deinen Inhalten verdienen zu können..

    ..oder: die Arbeit ist am einfachsten, wenn ein anderer sie macht..

    Es ist schon erstaunlich womit man sich im Internet-Alltag so alles rumärgern muss – letzte Woche der Serverumzug, der einiges Chaos angerichtet hatte und vorletzte Woche musste ich mich mit einer neuen Masche befassen, wie andere Firmen an von mir erstelltem  Content Geld verdienen wollten. Tatort: mein YouTube Channel.

    Tathergang: Für meine relativ kurz gehaltene Review der Prisma-App erstellte ich ebenfalls auf meinem iPhone 6s Plus mit der iMovie-App ein kleines Video, da ich der Meinung war, die vielen verschiedenen Bildeffekte würden in einem coolen Film besser zur Geltung kommen, als in einer Fotogalerie. Ich griff dabei auf eine Vorlage zurück, die der App beilag und arbeitete Sie nach meinen Vorstellungen um.

    YouTube Coyright Verstoß bei eigenen InhaltenDas heißt, die vorgegebenen Videos wurden gegen Bilder ausgetauscht, die Texte an den Inhalt angepasst und zum Schluss wurde der Abspann noch im Sinne der unglaublichen und bewusstseinserweiternden Dr. Love Labs editiert. Auch wenn das Video nur am Ende eine Minute dauert, so hat die Arbeit daran so knapp 2 Stündchen gedauert.

    Am Ende lud ich das Video sowohl auf Facebook, als auch auf meinen YouTube Channel hoch. Soweit also alles wie immer – mit einem Unterschied: kaum war das Video bei YouTube veröffentlicht, bekam ich von YouTube eine Nachricht – jemand meldete im Namen von YouTube plötzlich einen Anspruch auf Inhalte in meinem Video an – würde netterweise die weitere Bereitstellung auf YouTube aber erlauben, wenn ich im Gegenzug erlauben würde, dass auf dem Video Werbung von dem vermeintlichen Rechteinhaber eingeblendet werden dürfte.

    Ich kratzte mir erst mal verdutzt den Kopf – was sollte das denn werden? Fremde Werbung auf meinem YouTube Channel? Hallo, geht’s noch Leute? Wenn da jemand Werbung drauf erlaubt um seiner Lebensabschnittsgefährtin die sündhaft teuren Brillant-Ohrringe zu finanzieren, doch wohl der, der im Schweisse seines Angesichts die Arbeit gemacht hat! Jemand der so lange auf diesem Planeten rumrennt und – wie es ein früherer Chef mal sagte: “dreimal chemisch gereinigt” ist, der vermutet erst mal eine krumme Sache.

    Also erst mal bei Google ein bisserl recherchiert. Zum einen, ob die dem iMovie beiliegenden Templates durch Apple für die Nutzung freigegen waren – zum anderen wie ich gegen die unrechtmäßigerweise erhobene Beschuldigung des Content-Klaus vorgehen konnte..

    Im englischsprachigem Apple Forum und in den Apple Nutzungsbestimmungen wurde ich fündig:

    You may use the Apple and third party audio content contained in or otherwise included with the Apple software on a royalty free basis to create your own original soundtracks for your video and audio projects.

    Mit anderen Worten: Apple hat das Copyright zu den Inhalten der Vorlagen, tritt die aber an den User, der die Software erworben hat ab. Damit war schon mal klar, dass der Vorwurf des Drittanbieters aus der Luft gegriffen war. In der Apple Community fand ich auch eine Vorgehensweise, wie man sich Youtube bei solchen nicht grade seltenen Vorfällen gegenüber verhält. Der Beitrag ist zwar auf Englisch aber verständlich.

    Ich habe anhand der Vorlage Einspruch eingelegt – einen Tag später zog der vermeintliche Copyright-Inhaber seine Ansprüche zurück.

    Wie ist es mit euch? Ist jemandem schon mal etwas ähnliches passiert?

  • Bunt war gestern – weg mit den Bildern aus den Blogs..

    ..oder: wenn Richter Recht sprechen heißt das noch lange nicht, dass Sie Ahnung von der Materie haben

    Jetzt haben wir es ja bald endlich geschafft. Ich meine dass die Dummen an allen Hebeln der Macht sitzen. War es bis dato nur unsere Regierung, die durch Inkompetenz auf sich aufmerksam machte und für die das Internet “Neuland” ist (mal im Ernst Leute – traut Ihr einer Bande von Geld-und Machtgeilen Halsabschneidern, die noch vor der Wahl laut proklamierten, dass gentechnisch Veränderte Saaten keine Chance hätten in Deutschland zugelassen zu werden, und sich dann in der EU-Abstimmung enthalten, was de facto ein Ja bedeutet?), haben in letzter Zeit auch die deutschen Richter gezeigt, dass Sie wohl ein paar Stunden zu lange vor dem Prekariatsfernsehen gesessen haben und das letzte bisschen Resthirn Platz gemacht hat für das überflüssige Wissen, dass “der Wendler” ein Parfüm kreiert hat, welches beim drücken des Zerstäubers Ballermann-Musik abspielt.

    War es vor einigen Wochen das seltsame Urteil, welches Besucher der Video-Plattform Red-Tube, die – nun sagen wir mal “Videos für Erwachsene” – als Filesharing Piraten betrachtete und einem abgezocktem Abmahn-Anwalt daraufhin Tür und Tor öffnete Hunderte User mit Unterlassungserklärungen zu bombardieren – zu Unrecht wie die Richter später zurückruderten und das Urteil revidierten, denn das betrachten eines Videos auf Video-Portalen (egal ob es Red Tube oder You Tube ist) ist kein File Sharing sondern ein Streaming. Und das ist nicht strafbar.

    Doch Neuland ist für unsere Exekutive, Legislative und Judikative immer und überall wie es scheint.

    Nun wurde wieder ein Urteil von einem OLG erlassen, welches sich dem Copyright von Bildern im Internet annimmt. Gegen Copyright ist soweit nichts einzuwenden – schützt es doch das geistige Werk des Fotografen.

    Doch leider ist das mit dem geistigen Eigentum so ein Ding. Wie kann ich beweisen, dass ein Bild mir gehört? Im Zeitalter der Digitalfotografie hat man keinen Originalfilm, auf dem man einem Richter das Negativ zeigen kann – sollte man von jemandem angezeigt werden, der irrtümlich meint, dass Bild wäre von Ihm aufgenommen worden sein, dann hat man schlechte Karten.

    Viele Bilder im Internet sind von Ihren damaligen “Knipsern” freigegeben worden ohne irgendwelche Einschränkungen. Was, wenn der einstige Fotograf nun auf einmal auf den Gedanken kommt, damit über eine Unterlassungserklärung eine “schnelle Mark” zu machen? Man hat ja kaum einen Schriftverkehr – und nach mehreren Jahren ist es kaum noch möglich herauszufinden, wer das Bild veröffentlicht hat um sich im nachhinein Rechtssicherheit zu holen. Zum Teil ist der damalige Fotograf auch gar nicht mehr festzustellen.

    Das bringt mich nun leider dazu einen rigorosen Schritt zu unternehmen.

    ALLE Bilder, aus meinen Beiträgen, bei denen ich nicht mit Sicherheit feststellen kann, dass Sie von mir persönlich aufgenommen worden sind oder Screenshots, welche ich am heimischen Rechner beim testen von lizenzierter Software erstellt worden sind, werden gegen eine wunderschöne graue Platzhaltergrafik ausgetauscht.

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    Wenn Ihr also demnächst in meinen alten Beiträgen dieses Bild seht, wundert euch nicht..

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