Ganz schön Dunkel hier…

..oder: Was tun, wenn nix mehr geht?

Ein Personal-Computer ist eine tolle Sache! Der Rechenknecht von heute ermöglicht uns Dinge zu tun, die vor 20 Jahren noch undenkbar waren. Leider hat sich die Klientel der Benutzer mit verändert. Denn standen die PCs vor 20 Jahren nur bei besser verdienenden Ärzten, Ingenieurbüros oder Forschungseinrichtungen rum (zum Vergleich: der erste Pentium 60 PC von Dell kostete komplett mit Monochrome-Monitor stolze 8000,00 D-Mark. Ein Golf GTI ab Werk 16.000,00 D-Mark), die meistens wussten, was Sie damit anfangen wollten, steht heute so ein Rechenknecht in jedem Haushalt rum. Und dort wissen die meisten leider nicht, was Sie damit anfangen sollen!

Dazu hat sich die Geschwindigkeit auf ein für damalige Verhältnisse kaum vorstellbares Maß katapultiert. Der Pentium 60 war mit 60 MHz getaktet, und hatte 3,2 Millionen Transistoren. Die heutigen Intel CPUs laufen mit 3333 MHz und 731 Millionen Transistoren. Eine Geschwindigkeitsvervielfachung um das 50fache. Bei den Transistoren gar das über 200fache. Und das nicht mehr nur ein Kern verbaut ist, sondern gleich 4 führt dann auch dazu, dass die heutigen Rechner mit den damaligen kaum noch verglichen werden können. Solch ein Super-Rechner hätte höchstens im US-Verteidigungsministerium gestanden, und die Größe eines Wohnhauses gehabt!

Und das alles bekommen wir komplett für den Preis eines Satzes schicker Alufelgen mit Reifen (um beim Vergleichsobjekt Auto zu bleiben).

Und was machen wir mit solchen Monstern? Anstatt die Probleme unserer Welt damit zu lösen, wie ein Mittel gegen Krebs zu erfinden, vorher zu sagen, welche Ausrede unsere LAG als nächstes gebraucht, um sich vor dem Abwasch zu drücken, oder ähnlich wichtige Dinge, schreibt Otto Normalverbraucher damit seine Einkaufsliste in WordPad. Ist er ein Profi, nutzt er es noch um im Internet zu surfen, und schreibt seine täglichen Ausgaben in ein unformatiertes Notepad-Dokument. Klar, kann man machen! Aber ein effektives arbeiten sieht doch ein bisserl anders aus.

Deshalb will ich hier mal ein bisschen auf die grundlegenden Basics eingehen. Denn leider habe ich festgestellt, dass viele Anwender mit den einfachsten Dingen des Computers (die sich in 20 Jahren allerdings gar  nicht so viel geändert haben) völlig überfordert sind, bzw. es nicht wissen, und deshalb Fehler machen.

Ich hatte erst lange überlegt, wo ich anfange. Wollte eigentlich bei Datei, Ordner, Verknüpfung anfangen, weil dort schon viele Anwender ins trudeln kommen, habe mich aber dann anders entschieden, weil ich denke, dass erst ein grundlegendes Verständnis der Technik vorhanden sein muss, bevor man mit der GUI (Graphical User Interface= Grafische Benutzeroberfläche) arbeitet.  Außerdem will ich diesen Blog-Bereich “Erklärt: Komputa und so..” aufbauend gestalten, so dass man, wenn man von Anfang an die Einträge liest, ein grundsätzliches Verständnis des gesamten PCs hat, und nicht nur einzelne Ausschnitte kennt.

Doch kehren wir zu unserem PC zurück….

Ja, Farbe gab es nämlich am Anfang des Computerns nicht. Es gab noch nicht mal eine Maus! Alles was man wollte, musste erst über die Tastatur eingegeben werden, um dann im Rechner verarbeitet zu werden. Heutige Anwender würden bei solch einer steinzeitlichen Vorgehensweise sicher keinen Rechner kaufen. Willst du wissen, wie damalige Benutzeroberflächen aussahen?

die Dos-Box. Schön wenn man Sie nicht braucht. Aber wenn man sie mal braucht, dann sollte man sie können. (für viele Anwender eine schlimmere Strafe als den Abwasch zu tätigen. DOS! Keine Maus, hakelige Navigation, Befehlszeilenoptionen, die jeden falschen Buchstaben mit gemeinen Kommentaren quittieren. Da liegen schnell die Nerven blank!)

Das kannst du immer noch unter jedem Windows Betriebssystem haben. Mach ruhig mit! Keine Angst! es geht nix kaputt!

Einfach mal unter Vista oder Windows 7 über dem Startbutton ins Suchfeld “CMD” eingeben. Es sollte dann oben unter Programme cmd.exe auftauchen. Den Eintrag markieren (sofern es noch nicht geschehen ist), und die Eingabe-Taste drücken. Bei Windows XP auf Start, dann auf alle Programme, Zubehör und auf die Eingabeaufforderung klicken.

An alle Leser, die jetzt sagen: “wozu brauch ich das”, und keine Lust haben mal etwas mit ihrem Rechner rumzuspielen: Da sag ich es mal mit den Worten aus ‘Das Leben des Brian’: “Zur Kreuzigung? Rechts raus, jeder nur ein Kreuz!” oder anders gesagt: wer nicht bereit ist, sich mal 5 Minuten mit seinem Rechner zu befassen, der soll mich später auch nicht um Hilfe bitten.

Ja, ich weiß, ich bin ein strenger Lehrer! Aber ich bin auch ein gerechter Lehrer! Und ich kann fleißige Schüler sogar loben….

Außerdem ist die Dos-Box ein wichtiges und nicht zu unterschätzendes Tool. Warum?

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Weil Sie immer dann wichtige Dienste leistet, wenn dein Rechner wegen irgendwelcher Wehwehchen nicht aus dem Quark kommt, und dein Bildschirm schwarz bleibt!

(auch unter XP gibt es die Dos-Box. Du hast also keine Ausrede, warum du dich nicht mal damit befassen solltest)

Das passiert leider unter den Windows Betriebssystemen ab und an. Nehmen wir mal folgendes Beispiel: Du fährst Abends wie gewohnt den Rechner runter, startest Ihn Morgens neu, und statt deinem bunten Desktop siehst du nur ein eine hässliche Meldung in weißer Schrift auf einem schwarzen Hintergrund, die dir grausam mitteilt: NTLDR IS MISSING. Du schaltest aus und wieder ein. Die Meldung bleibt. Das Betriebssystem kommt nicht hoch. Tja, dumm gelaufen! Und was machst du jetzt? Deine Diplomarbeit, an der du seit 3 Monaten arbeitest, die du aber nie gesichert hast, ist auf dem Rechner, sowie alle Urlaubsfotos von deinem Seychellen-Urlaub, auf den du 10 Jahre gespart hast. Nicht grade ideale Voraussetzungen um eine Neuinstallation durch zu führen, gelle?

Hier leistet das gute alte DOS (DOS ist die Abkürzung für ‘Disk Operating System’, übersetzt also “Betriebssystem vom Laufwerk”) immer noch gute Dienste. Jeder gute Systemadministrator tippt lieber seine Befehle in der Dos-Box ein, als umständlich mit der Maus durch alle möglichen Menüs zu klicken. Microsoft hat auch erkannt, dass ohne Kommandozeilengetippe im professionellen Bereich nichts geht. Die Entwickler haben dementsprechend reagiert und deshalb schon seit einiger Zeit den “Nachfolger” ‘Power-Shell’ programmiert. Er steht im Downloadcenter zum Download bereit. Er wird unter Vista und Windows 7 als automatisches Update angeboten.

(Nanü? DOS in Farbe? Nee, die Power-Shell. Sozusagen die Deluxe Version der Dos-Box mit viel mehr Möglichkeiten. Hier kannst du richtig programmieren – wenn du es denn willst!)

Ich will hier auf die Möglichkeiten der Power-Shell nicht weiter eingehen. Wen das Programmieren damit interessiert, der findet auf dieser Webseite schon mal einiges nützliches.

Statt dessen will ich wenigstens ganz kurz zur Dos Box zurück, damit ihr nicht ganz ohne “Hausaufgaben” nach Hause geht. Also öffnet mal die Dos-Box, wie ich es oben beschrieben habe. Ihr werdet euch im Dateisystem in eurem Benutzerverzeichnis wiederfinden. Hinter dem Dos-Prompt>blinkt ein weißer Unterstrich, und wartet auf einen Befehl von euch. Nun, ich bin ziemlich sicher, dass die wenigsten auch nur einen einzigen Befehl kennen. Das ist aber kein Problem. Tippt einfach mal ‘help’ (ohne Hochkomma) ein. Schneller als ihr schauen könnt, rast Text an euch vorbei. Auf die ganzen Befehle mit den Optionen will ich an dieser Stelle noch nicht eingehen.

Aber Ich werde mal kurz zeigen, wie man den Dos-Prompt verändert. Und keine Angst! Beim beenden werden unsere Änderungen “vergessen”, und beim nächsten Aufruf der Box ist alles wie immer.

Standardmäßig ist der Dos-Prompt: aktuelles Laufwerk und Pfad. Wir wollen ihn kurz anpassen. dazu gebt in die Dos-Box folgendes ein ‘prompt /?’ (ohne Hochkomma).  Wir können sehen, dass wir reichlich Optionen haben den Dos-Prompt anzupassen. Wer kennt den Film “2001- Odyssee im Weltraum”? Und den bösen HAL? Lasst uns doch mal ein bisserl spielen. Gebt mal folgendes ein:
‘prompt Hallo Dave! $G’ (natürlich wieder ohne Hochkomma). Bestätigt mit Enter, und Zack – unser Rechner glaubt er wäre Hal, und begrüßt uns mit: Hallo Dave!

(ein Hauch von 2001-Odyssee im Weltraum- Dank Eingabe eines simplen Befehls)

Für heute soll das erst mal alles an Informationen sein. Auf die Möglichkeiten der Dos-Box, und die Befehle zur Systemwiederherstellung gehe ich im nächsten Blogeintrag zum Thema “Computern für Dummies” ein.

Ich hoffe, ich habe ein bisschen den Wissensdurst bei euch geweckt. Und habt viel Spaß beim testen…

letzte Änderung: 17.01.2010 17:05 Uhr

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