..oder: „Nöö, Jobs gibt’s hier nicht!“
Am 1.3. hatte ich mal wieder einen Termin bei der ARGE. Und der Tag fing echt schon reichlich bescheiden an. Nicht nur, dass ich um 08:30 Uhr morgens schon da sein musste. Es hatte den Tag und die Nacht davor richtig heftig gestürmt, und das tief Xynthia hatte bei mir alles rausgelassen.
Morgens sah es auf den Strassen und Gehwegen aus, als hätte es Äste geregnet! Und natürlich musste es morgens immer noch regnen, so dass ich nicht bester Laune war, als ich die in Top-Lage (direkt am Wetsfalenpark in einem früheren Firmenglaspalast) liegende Arge betrat. Da mein letzter Besuch bei dieser Institution nun schon 2 Monate her war, wollte mein Sachbearbeiter jetzt natürlich auch mal sehen, was ich denn die letzten 2 Monate so bewerbungstechnisch auf die Reihe bekommen habe. Schliesslich muss man ja bei „Eintritt“ in die von der sozialen Gemeinschaft finanzierten Bedürftigkeit nicht nur die finaziellen Hosen runterlassen, sondern auch eine ‚Eingliederungsvereinbarung‘ unterschreiben. Und in der ist ganz klar vor geschrieben, wieviel Bewerbungen man gefälligst in einem bestimmten Zeitraum zu schreiben hat.
Tja, das ist für das Amt natürlich keine wichtige Entschuldigung (jedenfalls nach ihren Maßstäben). Auf der anderen Seite: 10% vom Regelsatz – also 35 Euro machen mich nicht wirklich ärmer. Naja, reicher machen Sie einen auch nicht. Und ich wollte doch eh abnehmen. Sparen wir also bei den Mahlzeiten, und tun damit auch gleich was für die Gesundheit.
Zum Schluß kam dann der obligatorische Jobsuchlauf (auf die man sich ja auch innerhalb von 3 Tagen bewerben muss, sonst… ja genau: Sanktionen!)
Tja, der liebe Herr suchte und suchte. Er war nach 5 Minuten richtig zerknirscht, als er nicht einen einzigen Job für mich finden konnte. Naja, es gab einen, aber der war in Würzburg. Den druckte mir mein Sachbearbeiter mit den Worten: „Der hier ist ohne Rechtsfolgen“ aus. Ich liebe die Behördensprache…
Damit ist also alles wie gehabt in Deutland im Jahre 2010: Jobs gibt’s hier nicht.