..oder: Postapokalypse mit Gambling-Kick für jedermann
Seit neuestem ist ein gerade erst erschienenes Spiel auf meinem Rechner installiert – Fallout 3 “New Vegas”
Schon der Vorgänger war auf meinem PC installiert, und hat mir wochenlang Spielspaß beschert.
Wochenlang? Ja, denn während man bei vielen andere Spielen schon nach 3-4 Tagen dem End Gegner (und damit dem Spielende) entgegensteht, ist dies bei den riesigen Maps gar nicht möglich. Will man alle Haupt- und Neben-Quests lösen, muss man kreuz und quer durch das Ödland reisen. Dies dauert durch die gigantische Größe des Spielfeldes eine gefühlte Ewigkeit – Zeit während der Reise das Gelände nach zusätzlichen Einnahmemöglichkeiten abzusuchen. Wer’s bequem liebt – für solche Zwecke ist im Pip-Boy eine automatische Reisemöglichkeit eingebaut.
Der Pip-Boy (PIP ist die Abkürzung für Persönlicher Informations Processor) ist die zentrale Informationseinheit deines Charakters. Er zeigt deinen Gesundheits-status, das Inventory, die zu lösenden Aufgaben – ach, eigentlich ALLES an..
(der Pip-Boy! Eines der Merkmale von Fallout sind die verniedlichenden Comix-Zeichnungen, die so ein bisschen an die amerikanische Duck and Cover – Zeit aus der Zeit des kalten Krieges erinnert)
Nun, genauso, wie man ja häufig in einer Beziehung ungerechterweise den neuen Partner mit dem verflossenen vergleicht, macht man dies ja auch Dingen, die käuflich erworben wurden – was jetzt nicht heißen soll, dass ich meine Partnerinnen kaufen muss – aber ich will nicht das Thema Fallout mit dem ewigen Reizthema “Dr. Love und das Frauenuniversum” verwässern.
Nöö, also ganz sachlich: was hat sich zum Vorgänger verändert?
Die Antwort ist leicht: Gott sei Dank nicht viel. Die Optik ist stimmig und passt zum postatomaren Thema.
Die Grafik hat sich nicht verändert und läuft auch auf betagteren Maschinen – manchmal wünschte man sich, dass die Entwickler da ein bisschen nachgelegt hätten, denn die Texturen sind, wenn man nahe an Objekten steht, doch sehr pixelig.
Doch die Landschaft ist für sich gesehen schon eine Augenweide..
Die Story:
Der Beginn erinnert ein bisschen an Halflife 2. Der Spieler wird im Haus eines Fremden wach, und quasi ins Spielgeschehen geworfen.
Scheinbar wurdest Du von Gangstern angegriffen und übel zugerichtet. Das Beginner-Tutorial sollte man mitnehmen, denn es kann nicht schaden mal die Gegend und die Waffen, sowie die unangenehme Fauna der Ödwelt kennen zu lernen, bevor man sich eh man sich’s versieht im Magen eines Deathclaws (ja, der Name heißt Todesklaue, und das sagt wohl alles, oder?) wieder findet..
(Screenshot der Landschaft – schon ganz schön – wenn da nur nicht immer die bösen Buben wären, die einem den Blick auf den herrlichen Sonnenuntergang vermiesen wollen..)
Nach dem ziemlich unspektakulärem Anfang, in dem man aber auch schnell vom virtuellen Leben zum ebensolchem Tod befördert werden kann, wenn man nicht aufpasst,, fängt man an sich durch das Ödland zu schlagen, um die Verbrecher zu finden, die einen so übel zugerichtet haben.
Auf dem Weg hat man jede Menge Möglichkeiten sich Freunde und auch Feinde zu schaffen – eigentlich zwangsläufig muss man irgendwann mal Partei für eine Seite ergreifen.
Bei einige Oberfieslingen hat man keine moralischen Bedenken, Sie von ihren irdischen Leiden zu befreien – allerdings gibt es eben auch nicht immer ein reines schwarz oder weiß. Und jemanden im Auftrag eines Gangsters über den Haufen zu schießen, weil das ahnungslose Opfer im Besitz eines pieseligen Schlüssels ist? Da sagt man auch schon mal nein – mit der Konsequenz, dass die Mitglieder der Gruppe dich in Zukunft versuchen ebenfalls Tod oder aber sehr, sehr müde zu sehen…
Der größte Unterschied zum Vorgänger ist, dass man nicht mehr durch diffuse und halbzerstörte Gebäude muss (obwohl es auch die noch zahlreich gibt), sondern sich die Geschichte (sofern Sie nicht im trostlosen Ödland spielt) sich auf dem glitzernden Strip von New Vegas abspielt.
Die Story ist recht spannend: Viele verschiedene Interessengruppen haben ihre eigenen Pläne (die die anderen Gruppen natürlich sabotieren wollen). Viele Knoten lösen sich erst im laufe des Spiels, was der Geschichte Tiefe verleiht.
Trotzdem kommt natürlich das ballern nicht zu kurz – man kann aber auch versuchen, die Gegner zu überreden, indem man seine im Laufe der Zeit erkämpften Punkte, die man in die Aufwertung des Charakters stecken kann, statt in physischen Fähigkeiten, diese lieber in Verhandlungsgeschick, schleichen und Schlösserknacken investiert.
Deshalb würde ich dieses Game auch nicht als reinen Ego-Shooter bezeichnen – dazu bietet das Spiel zu viele Möglichkeiten.
Ich werde jedenfalls die nächsten Abende ein bisschen zocken – es hat mir schon lange kein Spiel mehr so viel Spaß gemacht..
letzte Änderung: 08.11.2010 00:43 Uhr
Fallout ist einfach nur super.
Wobei ich sagen muss das mir Fallout 3 besser gefallen hat als New Vegas, nichts destotrotz hab ich aber beide durchgespielt 😉
Hallo Mirko,
freut mich, dich als neues Community-Mitglied begrüßen zu dürfen.
Ja, stimmt. Ich fand Fallout 3 auch besser als New Vegas – obwohl ich die Idee und Umsetzung recht gut fand. Leider ist die Grafik im Vergleich zu Crysis 3 eher old fashioned. ‚Wolfenstein-the new Order‘ ist ja, obwohl es ein aktuelles Spiel ist, grafisch ähnlich gemacht. Finde ich persönlich schade. Das wär was: Fallout 4 mit der Grafikengine von Crytek.. 😉
Im Februar kommt doch die Ultimate Edition raus, da freu ich mich jetzt schon drauf.