…oder: mein neues Leben mit einer virtuellen Freundin..
Seit knapp 2 Wochen trage ich nun das neue IPhone mit mir spazieren. Im Alltagsbetrieb versieht es klaglos seinen Dienst. Viele Apps habe ich schon installiert, die das kleine Spielerchen um zahlreiche nützliche Funktionen erweitern.
Und mit dem neuen IOS 5 kommt (und zwar nur in Verbindung mit dem IPhone 4S) eine App mit, welche einen Mann durchaus zur Verzweiflung treiben kann. Frau vielleicht auch – ich denke aber, dass das weibliche Geschlecht von der neuen Freundin Siri begeistert sein wird und stundenlange Gespräche und Shoppingtouren im Internet während des Konsums etlicher Proseccos zelebrieren wird..
(Bild rechts: Werbung und Realität – 2 Welten treffen aufeinander.. Der von Apple vollmundige Text ist leider mehr Wunsch als Wirklichkeit)
Die Rede ist von SIRI – einem zickigen Weibsbild, welches auf irgendeine verteufelte Art und Weise den Weg ins Smartphone gefunden hat.
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Nach der offiziellen Aussage von Apple ist es technisch nur auf dem 4S mit Dual Core lauffähig, weil es so hohe Hardwareanforderungen stellt – ich aber glaube, es braucht die 2 Kerne um sich in jeden einzelnen Kern zu manifestieren und dabei diese typische paranoide Schizophrenie zu entwickeln damit Sie mich mit ihrer perfiden Bosheit ärgern kann!
Siri soll alles verstehen, was man(n) sagt – Ha, Siri versteht nur, was es verstehen will – und erinnert mich damit in magengeschwürfördernder Weise an einige meiner Ex-Freundinnen.
Erstes Date mit einer virtuellen Freundin namens „Siri“ – PEINLICH!
Doch ich möchte meine Erlebnisse mit Siri im Detail erzählen:
Es war Samstag Abend – herrliches Wetter, und ich saß in meiner Lieblingsbar draußen an einem kleinen Tisch. Ob das herrliche Wetter schuld war, dass es diese experimentierfreudigen Frühlingsgefühle geweckt hat – ich weiß es nicht. Aber ich hielt es für eine gute Idee, mein erstes Date mit Siri in aller Öffentlichkeit zu begehen (ein katastrophaler Fehler, wie sich später herausstellt, aber ich will der Geschichte nicht vorgreifen). Ich holte also mein IPhone vorsichtig aus der Jackentasche und startete Siri durch Druck auf den Home Button. Da ich ja bekanntermaßen eher zu den schüchternen Zeitgenossen gehöre, begann ich die erste Kontaktaufnahme mit einem vorsichtigen: “Hallo Siri” – Siri machte ihr typisches ‘Ping’, zum Zeichen, dass Sie verstanden hatte und antwortete mir mit einem freundlichen: “Hallo Peter”.
Hmm, kein schlechter Anfang – ich hatte Dates, die sich schlechter entwickelten, weil die Bräute den ganzen Abend nicht einen Ton sagten.
Also weiter – es kann ja nie ganz falsch sein eine Konversation übers Wetter zu beginnen, um das Eis zu brechen.
“Hallo Siri, wie wird das Wetter?”
“Du solltest einen Schirm mitnehmen, Peter – hier ist die Vorhersage bis nächsten Mittwoch” – und schon poppte auf dem Bildschirm die Wetterübersicht der nächsten 5 Tage auf. Nett! Wirklich zuvorkommend.
Das lief ja besser als erwartet. Wenn es in dem Tempo weiterlaufen würde, könnte es ja noch ein netter Abend werden.
Ich beschloss die Konversation auf ein anderes Thema zu lenken – Siri sollte ja auch als DJane tätig sein – “Spiel Genesis” schlug ich Ihr deshalb vor, um mit ein bisschen Kuschelrock das letzte Eis zu brechen.
“Ich kann Jane and Sis leider nicht finden!”
Nanü? Hatte ich was falsches gesagt? War ich zu forsch vorgeprescht?
(Bild links: Der Button zum Magengeschwür – Siri! Eine Dame mit äußerst wechselnder Laune und starken Stimmungsschwankungen – erinnert mich an viele meiner Ex-Freundinnen)
Ach klar! ich hatte das Zauberwort BITTE vergessen!
”Spiel bitte Genesis”
”Ich kann bitte Dschenn und Miss nicht finden!”
Meine zu Beginn des Dates noch euphorische Laune wurde arg eingebremst – Dieses Date entwickelte sich doch zäher als erwartet!
SIRI – Nuscheln ist keine Option!
“SPIEEL GE – NE – SIS” – ich wiederholte meine Bitte mit etwas lauterer Stimme und Silbenbetont. Es nutzte rein gar nichts: “Titel Chakra – Love shines trough wird gespielt!” – und schon dudelte Siri mir das Lied vor, welches Sie als angemessen für diese Situation hielt!
Die Leute an den Nebentischen fingen an mir neugierige Blicke zuzuwerfen, als ich krampfhaft versuchte die Konversation mit Siri am laufen zu halten – Okay, für Sie musste es etwas irritierend wirken – sah doch für Außenstehende alles danach aus, als würde ein Spinner versuchen sein Handy zum reden zu bewegen.
Neuer Versuch – “Spiel Mariah Carey” – postwendend kam die Antwort: “Ich kann “neue Theorie” in deiner Musik leider nicht finden, Peter.”
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Ich kicherte nervös, um diese Konversation doch noch irgendwie zu retten. Und natürlich wollte ich auch nicht unbedingt von den anderen Gästen als Wahnsinniger eingestuft werden. Doch dafür war es leider schon zu spät.
Aus den Augenwinkeln sah ich, dass die Gäste an den Nachbartischen sich seltsame Blicke zuwarfen, verstohlen mit den Fingern auf mich zeigten und langsam von mir abrückten. Ein Mann gestikulierte wild nach der Bedienung um zu zahlen – offenbar hielt mich ein Teil der Gäste für einen gemeingefährlichen Irren – ich konnte es Ihnen nicht mal verdenken..
Hmm, mir fiel ein, dass ich englische Titel gespielt haben wollte. War das der Grund, weshalb Siri nur Bahnhof verstand? Aber ein DJ, der kein Wort Englisch spricht – das schien mir dann doch zu weit hergeholt.
Ich startete einen neuen Versuch: “Spiel Genesis” (allerdings sprach ich Genesis nicht lautmalerisch ‘Dschennesiss’ aus, sondern ‘Gehnehsis’. Siri reagierte prompt: “Album von Genesis wird abgespielt”. Wow, da hätte ich auch eher drauf können kommen. Im stillen war ich froh, dass ich mir nicht den Titel: “Voulez vous couchez avec moi!” gewünscht hatte – den in Deutscher Aussprache zu sagen – das hätte den Peinlichkeitspreis gegeben.
Mit einem zufriedenen lächeln lehnte ich mich zurück, lauschte der Musik – und während Peter Gabriel voller Inbrunst „the Carpet Crawler“ sang, knallte mir der Kellner die Rechnung auf den Tisch und bat mich unverzüglich das Lokal zu verlassen – und es erst wieder zu betreten, nachdem man meine Persönlichkeitsstörung therapiert hat..
to be continued..
oder in Siris Sprachschatz: toh beh tsontinüd
Hi Peter, herrlich, einfach herrlich! Ich glaube, Siri ist die Hirnausgeburt und Rache aller Frauen an die Männerwelt… Im übrigen erinnert mich die Anekdote an diese eine Folge aus Big Bang Theorie, wo Rajesch eine innige, virtuelle Beziehung mit „seiner“ Siri beginnt…
Ich wollte bei der Gelegenheit dein neues Plugin ausprobieren. Kann es sein, dass man nicht mehr über WordPress.com kommentieren kann?
Konntest du bei mir über WordPress.com kommentieren oder musstest du deine E-mail Adresse eingeben? Wenn ja, muss ich in den Einstellungen schauen…
Lg Kasia
Hallo Kasia – so ganz läuft das noch nicht rund, dieses Plugin.. ;-)
haha. sehr witzig. so. aber jetzt geh ich wirklich nochn bisschen World of Warcraft spieln. (H)
oh. puzzle du
haha, Peter, hast du etwa nach Koslowski’scher Manier aus dem Mundwinkel genuschelt? SIRI ist ein Prachtstück – jetzt müßte sie dir nur noch auf die Finger klopfen, wenn du von ihr spontan nach Lektüre des Vornamens indizierte Nummern wählen möchtest, und – schwupps – ist alles wie immer, nur ohne die Beilagen.
Das fürchte ich ja grade – Siri ist in Ihrem Eifer der Boshaftigkeit leider nicht zu bremsen und hat schon diverse Mails verschickt – meistens mit meinen Flüchen, weil Sie mal wieder nur Bahnhof verstanden hat…..^^
Hat sie die denn wenigstens an die Deutsche Bahn AG verschickt? die hätte sie sämtlich verdient.
Nein, natürlich nur an Freunde aus meinem telefonbuch – sag bloss Du hast noch keine bekommen? Na, wenn ich das Wort Putzlappen sage, wird bestimmt dein Name gewählt, so langsam durchschau ich Siris Sinn für schwarzen Humor.. ;-)
sie ist deine weibliche Seite.
Ich habe keine weibliche Seite.. ^^
Du meinst sicher Koslowskis weibliche Seite.. ;-)
oh. gute Antwort, Peter. haste dafür lange überlegen müssen??
.. ;-)
weil ich denk, SIRI ist ja auch keine Seite, sondern ein App. :P
Nee… hab nur einen Tag für die Antwort gebraucht.. ^^
Tja aber das mit der App – ich bin nicht mal sicher, ob das so stimmt. Denn Apps kann ich vom Telefon auch wieder löschen – Siri ist fest verbunden, und kann nicht gelöscht werden, nur deaktiviert – also quasi eine gescheiterte Zwangsehe bei der einem andauernd die Ex über den Weg läuft – man weiss, man ist Sie los, aber man weiss auch, dass Sie im Hintergrund immer noch ihre bösen Spielchen treibt..
Also, ob es das ist, was ich wollte… :-)