..oder: wenn man als einstmals führender Hersteller keine Innovationen mehr hervorbringt, ist der Anfang vom Ende erreicht..
War das nicht wieder eine publikumswirksame Veranstaltung am 12.September 2017, als Tim Cook – der CEO von Apple – die aktuellen iPhones der interessierten Zuschauerschar im Steve Jobs Theatre vorstellte?
Doch seien wir ehrlich: was haben die mit viel Tam-Tam vorgestellten Iphones, was die asiatischen Konkurrenzprodukte aus dem Android-Lager nicht schon längst haben?
Geht es nach den Vorstellungen der Apple-Entwickler, ist das neue iPhone das beste jemals entwickelte Smartphone. Ja, im eigenen hochgelobtem und abgeschirmten Apple-Universum ist das wohl so – aber im Vergleich mit der restlichen Smartphone-Welt ist das, was man bei Apple als Innovation verkauft, wohl kaum eine Erwähnung wert.
Dieses Jahr gab es tatsächlich zum ersten Mal die Möglichkeit des induktiven Akku aufladens – sogar auf handelsüblichen Ladegeräten (da musste Apple wohl lange mit sich hadern – denn normalerweise entwickeln die Eggheads aus Cupertino dort ja mit Vorliebe Protokolle, die nicht mit anderen Standards kompatibel sind und Apple verkauft dann gerne mit dem Apple Logo verzierte Hardware zu Apothekenpreisen).
Zu blöd nur, denn induktives laden ist mittlerweile ein alter Hut. Dies als Quantensprung zu bezeichnen ist allenfalls ein Zeichen dafür, dass man die letzten Jahre im Smartphone-Dornröschenschlaf war.
(Bild links: Apples iPhone X. Sieht aus wie ein x-beliebiges Fernost Smartphone und hat auch nur x-beliebige Hardware verbaut. Und Neee. das IOS 11 reißt die Karre auch nicht aus dem Dreck..)
Auch eine mit 12 Megapixel aufnehmende Handykamera ist bestenfalls Mittelklasse (das aktuelle Huawei Mate 10 hat mit 20 Megapixel und Leica-Optik fast doppelt so viel) und ein OLED-Display ist bereits seit Jahren bei den Asien Smartphones Stand der Technik – Apple ist also allenfalls in der Hardware nur auf gleichem Niveau, aber keinesfalls der Überflieger – gebe es nicht das berühmte Apple-Design als Alleinstellungsmerkmal.
Aber sieht das neue iPhone X wirklich anders aus wie ein x-beliebiges aktuelles Smartphone von den Top-Herstellern? Oder ist das X im Namen vielleicht sogar die Bezeichnung für X-beliebiges Aussehen?
Diese Frage muss man fast bejahen: das neue iPhone X sieht – sagen wir es wie es ist – langweilig aus. Ihm fehlt der Apple-Faktor. Würde es zwischen 3 oder 4 anderen aktuellen Smartphones der Marktführer auf einem Tisch liegen, es wäre schwer das iPhone unter denen herauszupicken.
(Bild rechts: Das Samsung Galaxy S8. Ein Beispiel für die anderen Fernost Smartphones. In allen Belangen besser als ein iPhone – denn auch das Android OS wird von Version zu Version spürbar besser)
Das ebenfalls neue iPhone 8 ist leider ebenfalls ein Misserfolg – einer mit Ansage: denn wer kauft ein iPhone für knapp 1000 €, wenn es genauso aussieht, wie das vom letzten Jahr und vom vorletzten Jahr? Apple hat dafür bereits die Quittung bekommen – der Preis für das iPhone 8 ist bereits gesunken und die Produktion wurde mangels Nachfrage heruntergefahren.
Gesunken sind auch die Lieferzeiten für das IPhone X. Nach nur 2 Tagen kann man das Teil in den Händen halten. Schlechte Nachrichten also für Spekulanten, die glaubten durch hohe Wiederverkaufspreise die Applefans, die nicht wochenlang auf Ihr geliebtes Spielerchen verzichten wollten, über den Tisch ziehen zu können.
Kann das IOS 11, das Betriebssystem für mobile Apple-Geräte diese Mankos ausgleichen?
Leider auch nicht, denn Apple unternimmt alles um den Benutzer ein OS aufzuzwingen, an dem die einzige Möglichkeit der Personalisierung die Änderung des Hintergrundbildes ist.
Andere Schriften, Icons oder ein 3D Desktop, wie er bei Android über den google Play Store installiert werden kann – davon kann ein iPhone Benutzer nur träumen, sofern er nicht einen Jailbreak auf seinem iPhone anwendet. Doch leider wird das finden von Sicherheitslücken um die benötigten Dateien auf dem IPhone zu „infiltrieren“ für die Hacker immer schwerer, ein Jailbreak wird kaum noch angeboten. Trauriger Fakt: Ich muss mich nun bereits seit fast 2 Jahren mit der stinklangweiligen Oberfläche des iPhone 6S rumärgern. Wenn man jahrelang immer die gleiche Oberfläche vor Augen hat, dann nervt es einfach nur noch – da können die Applefan-Boys noch so laut krähen, dass die Oberfläche des IOS minimalistisch und ästhetisch ist..
Langweiliges Aussehen, mittelmäßige Hardware, veraltete Features und dazu ein Betriebssystem, welches jegliche Möglichkeit der Personalisierung vermissen lässt – gepaart mit Arroganz und Selbstüberschätzung: gab es das nicht schon mal?
Stimmt – gab es! Die Innovationsmüdigkeit von Apple ähnelt der von NOKIA – Ihr erinnert euch? NOKIA war mal der führende Hersteller von qualitativ hochwertigen und innovativen Mobilfunkgeräten. Bis, ja – bis man bei NOKIA der Meinung war, der Spitzenplatz unter den Herstellern wäre für alle Zeiten gesetzt.
Das Symbian Betriebssystem wurde nicht weiterentwickelt, das vielversprechende MAEMO Betriebssystem und dessen Nachfolger MeeGo wieder eingestampft und die Entwickler in die finnische Wüste geschickt. Die Hardware wurde ebenfalls nicht weiterentwickelt – wo andere Hersteller längst Quadcore Prozessoren einsetzten, verbaute NOKIA immer noch langsame Single-Core CPUs, dafür änderte sich alle 3-4 Monate das Gehäusedesign. Nokia verkaufte sprichwörtlich „billigen Wein in neuen Schläuchen“.
Es dauerte folgerichtig nur 2-3 Jahre, bis NOKIA von den Kunden die Quittung bekam, die Mobilfunksparte vor dem Aus stand und NOKIA ein billiges Kaufobjekt wurde.
Reißt die PC-Schiene (natürlich nimmt Apple sich auch hier heraus etwas besonderes zu sein – wie auch sonst – deshalb heißen deren PCs Mac, obwohl sie sich bei den gleichen Zulieferern bedienen, wie alle anderen PC-Hersteller auch) das Eisen aus dem Feuer?
Natürlich nicht…
Schon seit mehreren Jahren installiere ich die OS X Betriebssysteme auf handelsüblicher PC-Hardware. Dies funktioniert, grade weil Apple die gleiche Hardware einsetzt, wie ASUS, MEDION, Lenovo u. Co. Ein Mac ist deshalb auch nicht besser als jeder andere handelsübliche PC – auch wenn sich jetzt alle Mac User kreischend vor dieser Blasphemie die Haare ausreißen.
Angefangen bei OS X 10.8 “Mountain Lion” aus dem Jahr 2012 bis macOS 10.12 “Sierra” aus dem Jahr 2016 habe ich alle Betriebssysteme kennen lernen dürfen. Auch hier gibt es das gleiche Phänomen: Es gibt keine wirkliche Innovation.
Ach doch, ich vergaß..
Natürlich gibt es auch bei jeder neuen Betriebssystemversion ein neues Hintergrundbild. Ach ja, und seit OS X Sierra spricht nun auch Siri mit dem User.
Überflüssig zu sagen, dass Microsofts Cortana dies seit dem letzten Creators Fall Update auch kann – und sogar besser, denn Cortana unterstützt den User bereits aktiv bei der Installation. Ich habe nicht schlecht gestaunt, als mich eine freundliche Frauenstimme bei der Installation von dem neuen Windows 10 ansprach um mir bei der Einrichtung des Netzwerks zu helfen.
Was ist mit Software für den Mac? Ja, die gibt es – aber im Gegensatz zum iPhone, wo es fast für jedes Feature etliche Apps gibt und der google Play Store dort beim Angebot nur traurig hinterherblicken kann, sieht es bei Software für das OS X genau andersrum aus.
Natürlich gibt es auch professionelle Software für den Mac. Final Cut Pro X und Logic Pro X sind gut. Pages, Numbers, Keynote u. Co. ganz nette Office-Programme – aber wenn es um wirklich professionelle Software wie Autodesk 3ds Max (und der Möglichkeit des Einsetzens einer Renderfarm geht), – „Anmerkung: fairerweise muss man sagen, dass Autodesks MAYA für den Mac verfügbar ist“ oder mehrspurige Studio Musikprogramme mit dem Kaliber der Steinberg Produkte geht – da ist Apple eben leider nur zweiter Sieger. Und wie heißt es doch so schön: “der 2. Platz ist schon der 1. Verlierer..”
Kann Apple wenigstens mit der Hardware punkten – den sogenannten Macs oder iMacs?
Da sieht’s ebenfalls traurig aus. Der aktuelle iMac von 2017 sieht Haargenau so aus, wie der aus dem Jahre 2009. Fast 10 Jahre kein Facelifting also – kann sich das ein Hersteller überhaupt leisten?
Apple meint vollmundig “JA” – nach einem Statement von Ihnen ist die Mac-Sparte im Vergleich zu den iPhone nebensächlich – und wird seitens Apple auch so behandelt. Dies untermauert Apple eindrucksvoll: bringen die doch momentan einen iMac Pro auf den Markt – und was für eine Innovation: Er kann Online im Internet bestellt werden!
Natürlich zeigt er schon optisch, dass er in einer anderen Liga spielt – er sieht zwar genauso aus wie der iMac von 2009 – aber es gibt Ihn nur in Spacegrau. Wow… was für ein Alleinstellungsmerkmal..
Dafür fängt er auch erst bei 5000,00 $ an und geht bis fast 15.000,00 $ hoch. Und wer glaubt, er könnte sich den “kleinen” erst mal kaufen um dann nach und nach auf das High End Gerät nachrüsten – das sieht man bei Apple gar nicht gern und hat das Hardwareseitig mal ganz schnell unterbunden.
Schauen wir mal – ich prognostiziere Apple ein baldiges und düsteres Ende. Wettet jemand dagegen?
Apple muss sich defintiv etwas einfallen lassen, um auch in Zukunft weiterhin oben am Markt mitzuspielen. Da muss einfach auch was neues kommen, um die Kunden weiter an sich zu binden.