- Samsung hat neue Tablets vorgestellt. Sowohl die A als auch die S Serie haben neue Mitglieder mit der Nummer "7" bekommen. Taugen die Geräte was? Ich habe beide getestet. Hier mein Ergebnis.
..oder: ein Tablet, das glaubt ein PC zu sein – kann dieser Größenwahn gut gehen?..
Beitragsinhalt
Mehr durch Zufall lest Ihr hier den Samsung Tab S7 Test. Ja, denn seit neuestem bin ich Besitzer eines Tablets – genauer dem SAMSUNG Tab S7. Lange hatte ich mich gegen den Einsatz derlei Tand gesträubt: 1 NAS, 2 Laptops, 1 Gaming-PC und verschiedene Smartphones deckten bisher meine Bedürfnisse zum arbeiten und zur Kommunikation mit der Außenwelt ausreichend ab. Mehr durch Zufall drängte sich mir das Bedürfnis eines Tablets auf – die “KENWOOD Cooking Chef XL connect” (Test dazu hier) nutzte mittels einer App das “Guided Cooking” – und in der Küche mit von Teig verschmierten Fingern auf einem kleinen Handy-Display rum grabschen zu müssen, schien mir alles andere als zielführend zu sein.
(Bild rechts: ein Teil meines “Büros” – das Huawei P30 Pro, das HP ZBook 15 G3 und der “Neuankömmling” das SAMSUNG Tab S7. Im Vergleich zum Tablet wirkt das Notebook riesig – ist es aber nicht. Übrigens kostet die HP Tastatur des Notebook ungefähr 50,00 € – und die hat wenigstens einen vernünftigen Anschlag, 10er Tastatur und ist obendrein in 3 Stufen beleuchtet. Das zum Thema Ersatzteil – und Zubehörpreise.)
Ein Fehlkauf: das SAMSUNG Tab A7
Aufgrund der anfänglich bescheidenen Ansprüche kaufte ich zuerst das aktuelle SAMSUNG Tab A7 für ca. 230,00 €. Allerdings war ich von diesem Billig-Tablet so enttäuscht, dass ich es bereits 2 Tage später zurücksandte. Optisch war es durchaus wertig – aber die Ausstattung? Zum weglaufen. Gesichtserkennung mit Kamera? Die Kamera ist so lausig und lichtschwach, dass dies nicht einmal bei Festbeleuchtung klappte. Ich habe tatsächlich wiederholt nachgeschaut ob ich eine Schutzfolie übersehen habe, die eventuell die Linse vernebelt – aber dem war nicht so – die Kamera ist wirklich so (verzeiht das Wort) kacke!
Zur miesen Kamera passt auch die Display Auflösung, die irgendwann im EDV-Mittelalter ausreichend war. Auch der abgespeckte Arbeitsspeicher mit nur 3 GB brachte eher Frust als Lust. Und sollte die Info auf der SAMSUNG Webseite stimmen – eine Bedienungsanleitung oder überhaupt zielführende Infos zur Hardware gibt es ja leider nicht – ist dort noch der uralte USB 2.0 Standard verbaut. Gut, für knapp 200 € kann man nicht viel verlangen. Aber hören wir auf auf dem unschuldigen Ding rumzuhacken – es kann ja nichts dafür. Das Leistungsspektrum des A7 ist jedenfalls für etwas ambitionierte User nicht geeignet..
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(Bild links: Das Tablet SAMSUNG Tab S7 – hier mit der praktischen (aber völlig überteuerten) Original Samsung Tastatur mit Touchpad. Das Gerät ist toll geeignet um Videos zu schauen, hat die aktuell schnellste 865+ OctaCore CPU, hochauflösendes Display mit 2560 x 1600 Pixeln, einen Superklang aus 4 eingebauten Lautsprechern und der Akku hat mit 8000 mAh genug Power um einen ganzen Tag durchzuhalten.)
Aber welches Tablet sollte es dann sein? Ein iPad aus Hause Apple schloss ich erstmal aus – die Preise waren mir doch etwas zu happig. Zum Vergleich: das aktuelle SAMSUNG Tab S7 Tablet mit 128 GB und integriertem Pen kostest 681,00 € – dazu kam das Book Cover Keyboard EF-DT870, welches 194,86 € kostet. Das Samsung hat dazu den Vorteil, dass man eine Micro-SD Speicherkarte einbauen kann – die kostete mit 256 GB Kapazität 65,00 €. Damit kam das Tablet auf insgesamt 931,86 €.
Das iPad Pro wäre mit der gleichen vergleichbaren Ausstattung im Grundpreis mit 256 GB Speicher auf 964,05 € für das iPad + 151,00 € für den Pencil + 330,45 € (ja das ist kein Scherz! Apple will für eine pieselige Tastatur fast 350 Euro haben) = insgesamt 1445,50 € gekommen. Über 500 Euro mehr, nur um einen Apfel – der auch noch angebissen ist – auf der Rückseite zu haben? Nee…
Das Tab S7 – die Features
Da es von dem Tab S7 auch eine + Version mit größerem Bildschirm gibt, sind diese beiden Modelle die direkten Konkurrenten zu den Apple iPads der Pro-Serie, die auch in 2 Größen erhältlich sind. Also schauen wir uns das Samsung S7 Tablet genauer an, denn es ist wirklich von der Hardware ein richtig tolles Gerät:
- Das Gehäuse ist absolut hochwertig – mich erinnert der Rand aus gebürstetem Edelstahl und den planen Glasdisplay an mein altes iPhone 4S. Optisch ähnelt es damit auch den aktuellen iPads und iPhones, die sich an dem damaligen Design orientieren. Auf der Rückseite ist eine magnetische Ladefläche für den beiliegenden S-Pen. Die Objektive der Kameras stehen etwas hervor – dies stört aber nicht.
- es gibt nur einen einzigen USB-C Anschluss am unteren Gehäuserand. Hierüber wird das Gerät geladen und auch Hardware kann dort eingesteckt werden. Des weiteren einen Schacht für eine Micro-SD Karte für bis zu 1TB Speicher. Der Ein-und Ausschalter fungiert gleichzeitig als Fingerabdrucksensor. Daneben befindet sich die Lautstärke-Wippe, die ich allerdings als etwas klein empfinde.
- die CPU ist ein topaktueller Qualcomm Snapdragon 865+ OctaCore Prozessor – damit schlägt sich dieses Tablet in den Benchmarks hervorragend (die Tab S7 Reihe und die Apple iPads teilen sich die vorderen Plätze) und ist gleichauf mit den Apple Tablets und deren aktuellen Bionik 12Z CPUs
- das 11” Display ist ein kontrastreiches ITPS Touch-Panel mit 2560 x 1600 Pixeln (WQXGA) Auflösung ohne Notch, da die Kamera im Rahmen verbaut ist. Das Display ist sehr gut und kann 120 Hertz – kann aber zum Energiesparen auch auf die gängige 60 Hertz Bildwiederholrate eingestellt werden.
- das Tablet hat 4 eingebaute Lautsprecher und Dolby Atmos – der Klang ist richtig kraftvoll und kann locker einen ganzen Raum beschallen.
- der Akku hat eine Kapazität von ca. 8.000 mAh und hält damit locker einen ganzen Tag durch – im Standby hatte ich nach 3 Tagen noch über 50% Akkuladung. Natürlich wird Schnellladen mit bis zu 45 Watt unterstützt aber leider kein induktives laden.
- die 2 Hauptkameras auf der Gehäuserückseite erfassen die Kameraopfer mit 13 und 5 Megapixeln auf und liefern ordentliche Bilder und Videos (Videos in bis zu 4k mit 30 fps). Wunder sollte man aber nicht von den Ergebnissen erwarten – an die aktuellen Smartphone-Kameras vom Kaliber eines Huawei P40 Pro kommen die natürlich nicht heran. Jedoch sind die Bilder im Vergleich zum Tab A7 um Welten besser. Die Front-Kamera kann zur Face-ID Entsperrung genutzt werden. Auch die Kamera-App bringt genügend Features mit – und naturgemäß nutzt man aufgrund der Unhandlichkeit beim fotografieren eher selten ein Tablet.
- als Betriebssystem kommt Android 10 zum Einsatz. Es gibt zusätzliche Apps um das Tablet professionell zu nutzen – besonders ist hier SAMSUNG DeX (Desktop Extension?) zu nennen. Grade an Menschen die gern zeichnen hat Samsung gedacht. Die professionelle “Clip Studio Paint” App ist für 6 Monate kostenlos. Diese App ist überaus mächtig und kann sogar 3D Modelle importieren um mit Ihnen zu arbeiten. In Verbindung mit dem S Pen kann man dann das Tablet als Grafiktablett nutzen.
- bei den S Modellen legt Samsung den S-Pen als Zubehör kostenlos dazu, mit dem man direkt auf dem Display zeichnen kann. Die Rückseite des Tab S7 hat extra neben der Kamera eine magnetische Ladestation für den Stift. So ist er immer griffbereit und geladen. Das Display hat eine eingebaute Logik, die das aufstützen mit dem Handballen beim zeichnen erkennt. Dadurch ist unverkrampftes malen möglich.
Zubehör und Preispolitik
Ein Wort zum Zubehör: Es ist ja schön, dass das Tab S7 schnellladen mit 45 Watt unterstützt – dann aber nur ein billiges 15 Watt Ladegerät beigelegt wird. Ebenso es ist löblich, dass SAMSUNG dem S7 den S Pen beilegt und das Tablet auch diverse Magnethalterungen am Gehäuse, sowie eine Ladevorrichtung hat, aber auf der anderen Seite ist der Preis in Höhe von fast 200,00 € für die optional erhältliche Tastatur mit Touchpad völlig überhöht (und die Tasten sind nicht mal beleuchtet). Zur Erinnerung: Für 200,00 € bekommt man das komplette Tablet A7. Auf Amazon gibt es Tastatur-Cover für das S7 um die 40,00 € – und die sind auch nicht viel schlechter. Na, und das Apple für eine Tablet Tastatur fast 350,00 € verlangt, das ist schon an der Grenze zum Wucher!
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(Bild rechts: Die Werbung gaukelt es vor – ein Tablet ist ein gleichwertiger PC oder Laptop-Ersatz. Wer das glaubt, der hat im Büro wohl nur aus dem Fenster geguckt, anstatt produktiv zu arbeiten. Die Realität ist eine gänzlich andere..)
Werbung vs. Realität
Doch wie ist es mit der in der TV-Werbung frechen Behauptung: “Morgens ein PC – Abends ein Tablet!..”?
Das ist – wie so vieles in der Werbung – reine Augenwischerei. Ich weiß ja nicht, wie sich die Jungs in der SAMSUNG Werbeabteilung das arbeiten der Menschen außerhalb ihrer Phantasie-Blase so vorstellen? Scheinbar reicht es mit dem S-Pen ein paar bunte Kringel auf den Bildschirm zu malen, das Tablet der Sekrätärin auf den Schreibtisch zu knallen und ihr zuzurufen: “Frau Meier, kümmern Sie sich bitte darum!..”, während man das Büro Richtung Golfplatz verlässt..
Fangen wir doch mit dem grundsätzlichen Dingen an – der Kommunikation: In Firmen wird dazu meistens das Programm Outlook von Microsoft genutzt. Die Windows Desktop-Variante ist mit der Outlook-App nicht mal ansatzweise zu vergleichen. Es gibt keine Filter, keine Regeln, keine email-Verteilerlisten, kein Adressbuch, und und und…
Die Android-Variante von Outlook ist nichts weiter wie jedes andere kostenlose Mail-Programm, dem Microsoft zufällig den Namen Outlook gegeben hat, weil Ihnen grad kein Besserer einfiel.
Was ist mit den anderen Microsoft Office Programmen – sorry, meine natürlich Apps – wie Excel und Word? Das mächtige Word mutiert zu einem besseren HTML-Editor. Ca. 90% der Einstellmöglichkeiten der Windows Desktopvariante sind nicht vorhanden – selbst eingebettete Schriftarten werden nicht korrekt angezeigt. Versucht mal einen Serienbrief zu schreiben. Geht nicht? Siehste..
Ähnlich sieht es bei Excel aus. Die Dateien lassen sich öffnen, sehen auch ganz gut aus, aber wehe, es geht ans bearbeiten – dann ist Schicht am Schacht, wie man im Pott sagt. Ich möchte mal eine Buchhalterin sehen, wenn die auf einer klappernden Mini-Tastatur ohne Zehnerblock Buchungen eingeben soll – ich schätze nach einer halben Stunde stirbt das Tablet den “Flieg aus dem Fenster”-Tod..
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Ich will Microsoft da keine Vorwürfe machen, denn schließlich haben die natürlich hauptsächlich vor, ihr Desktop-Betriebssystem Windows 10 und die Desktop-Version von Office 365 zu verkaufen. Bei anderen Software-Herstellern ist es aber vermutlich ähnlich. Viele bekannte Firmen bieten deshalb erst gar keine App Varianten Ihrer Desktop Programme an.
Geht es um malen oder zeichnen, dann sind die Tablets super geeignet – aber im normalen Büro-Alltag haben die nichts verloren. Ausnahmen sind hier vielleicht die Tablets mit dem Windows Betriebssystem obwohl die auch eher Spielzeuge für Abteilungsleiter mit Minderwertigkeitskomplexen sind und die Teile nach einer Woche ihr Restdasein ungenutzt im Schrank verbringen.
Nun, auch das SAMSUNG Tablet Tab S7 kann da nichts für – es kann ja nur mit den Apps arbeiten, die man installieren kann.
Die Produktseite: eine Verkaufsshow ohne wirkliche Infos!
Kleiner Exkurs: Und selbst die hauseigenen Apps von SAMSUNG sind nicht das gelbe vom Ei. Als Besitzer der SAMSUNG Watch 3 kann ich die SAMSUNG Health App nicht auf dem teuren TAB S7 installieren, da ich nicht die LTE Variante gekauft habe und die App nur mit Mobilfunkanbindung läuft. SAMSUNG hat wohl noch nichts davon gehört, dass man Smartphones als Hotspot nutzen kann und es möglich ist Wi-Fi fähige Geräte in einem Mesh zu betreiben und die Geräte untereinander kommunizieren. Und wer glaubt, dies wäre ein aktuelles Problem – über dieses Problem ärgern sich User in den Foren seit 3 Jahren ohne das SAMSUNG meint etwas verbessern zu müssen.. Doctor Nerd
Ein Wort noch zur SAMSUNG Webseite. Hier orientiert man sich an der von Apple – alles ist toll, wird blumenreich beschrieben – aber wirkliche Fakten und technische Details findet man selbst auf den Supportseiten kaum. Eine Bedienungsanleitung für das Tab A7 gibt es beispielsweise nicht (für das S7 glücklicherweise schon). Überhaupt sind die technischen Daten scheinbar für den User nicht interessant. Da lobe ich mir den Hersteller HP, der zeigt, wie es richtig geht. Einfach die Produktbezeichnung oder Nummer und „Quickspecs“ eingeben und man bekommt zu jeder Hardware ein PDF angeboten in denen alle Infos, erhältliches kompatibles Zubehör und Ausstattungsvarianten aufgelistet sind.
Was bleibt als Fazit? Das SAMSUNG Tab S7 ist ein tolles und leistungsstarkes Tablet mit viel Power. Es gibt nichts daran auszusetzen. Der Preis für das Tablet ist aber meines Erachtens nach etwas zu hoch – 200,00 € weniger wären realistischer. Dazu kommen die Apothekenpreise für das Zubehör. Hier melkt SAMSUNG den Kunden leider noch mal so richtig.
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p align=“justify“>Wie sehr Ihr das? Ist das SAMSUNG Tab S7 ein tolles Gerät oder nutzt ihr Tablets von anderen Herstellern? Und ärgert Ihr euch euch über Webseiten auf denen alles in den höchsten Tönen gelobt wird – aber kaum wirkliche Fakten zu finden sind?
Das SAMSUNG Tab S7 im Test
Preis/Leistungsverhältnis - 75%
Aussehen - 90%
Verarbeitung - 90%
Haptik - 91%
Kompatibilität - 88%
Zubehör - 73%
Energieverbrauch - 87%
85%
Ergebnis
Samsung hat neue Tablets vorgestellt. Sowohl die A als auch die S Serie haben neue Mitglieder mit der Nummer "7" bekommen. Taugen die Geräte was? Ich habe beide getestet. Hier mein Ergebnis: Zum Tab A7 kann ich nur eins sagen: FINGER WEG! Stimmen die Infos auf der SAMSUNG Webseite ist dort noch der USB 2.0 Standard verbaut. Wie das mit einem USB C-Anschluss einhergehen soll ist fraglich. Auch der Rest der Hardware ist eher aus der Ramschkiste als State of the Art. Das Tab S7 ist das genaue Gegenteil! Hier ist alles an verbauter Hardware auf höchstem Standard. Im innern des Tablets werkelt der Qualcomm Snapdragon 865+, der damit in den Benchmarks den Spitzenplatz einnimmt (gleichauf mit den aktuellen Apple iPads). Das Display ist 11" groß und hat eine Auflösung von 250 x 1600 Pixeln. Außerdem hat es eine Bildwiederholrate von 120 Hz, die man um Akku zu sparen auch auf 60 Hz heruntertakten kann. Der Akku im "kleinen" S7 mit 11" hat eine Kapazität von 8.000 mAh - damit kommt man gut über den Tag. Schnelladen wird mit bis zu 45 Watt unterstützt - im Lieferunfang ist aber leider nur ein 15 Watt Adapter. Das Gehäuse ist aus Metall und Glas, sehr wertig verarbeitet und orientiert sich vom Design an der aktuellen Apple Hardware. Als Betriebssstem kommt das ANDROID in Version 10 zum Einsatz mit den typischen Samsung Anpassungen. Im Lieferunfang bereits enthalten ist der S-Pen, mit dem man das Tablet auch als Zeichentablet nutzen kann. Auch Zeichensoftware ist bereits vorinstalliert. Die Preise beginnen bei 681,00 € (für das 11" Modell mit Wi-Fi und 128 GB) und gehen hoch bis 1149,00 € (für das 12,4" Modell mit 5G). Die Preise finde ich etwas happig. Besonders beim Zubehör hält SAMSUNG hier die Hand sehr weit auf. Ebenfalls ein Kritikpunkt: auf der Webseite sind technische Infos kaum zu finden.