..oder: WordPress und die Sache mit den Cookies – welches Tool taugt was?..
Hidiho liebe Community! Wir Blogger wissen ja: kaum hat irgendeine politische Instanz in Deutschland oder der EU eine seltsame Idee in Sachen Internet, wird es teuer für uns. Compliance und Cookie Consent Banner – das sind für die meisten von uns Fremdwörter.
Und weil das so ist, reiben sich die Abmahnanwälte schon wieder kichernd ihre gierigen Hände – macht ja auch Spaß, Oma Frieda und Onkel Gustav, die im Internet unbedarft ob rechtlicher Konsequenzen die Fotos Ihres Urlaubs posten, mit einer saftigen Unterlassungserklärung für ihre Dummheit zu bestrafen. Wenn man mal so zielstrebig gegen den Hass im Netz umtriebig wäre – aber da lässt sich das Geld ja nicht so einfach verdienen – und damit ist über den Charakter von Anwälten auch schon alles wichtige gesagt..
(Bild links: So weit ist es also gekommen: Ein Blogger muss mindestens 1 Semester Jura studieren, um seinen Blog für die dummen Besucher Rechtssicher betreiben zu können. Informationen fürs Impressum, eine Seite mit den Datenschutzrichtlinien, die Möglichkeit anzubieten, dass ein Besucher auf Antrag gesammelte Daten löschen kann. Usw.. usw.. Hat schon mal irgendeiner meiner Blogger-Kollegen in seinem ganzen Leben mal so eine Anfrage bekommen?)
Ja, wir müssen uns rechtlich absichern – sonst wird unser Hobby ein teures Hobby. Und wer einmal so eine happige Strafe zahlen musste, der wird sich überlegen, ob er noch Lust und Laune hat, weiter im Internet seinen Blog zu betreiben oder lieber in Zukunft Golf spielt – was auf Dauer billiger sein könnte.
Die DSGVO – eine Lizenz zum Geld drucken (für Anwälte!)
Die nicht ganz neue Masche ist die DSGVO, die immer schlimmere Auswüchse annimmt. Die Benutzung des Internets im Dickicht von TMG, DSGVO, Compliance und Cookie Consent Banner ist ein Gewürge und Geklicke von und auf Datenschutzhäkchen und Bestätigungsbuttons geworden. By the Way: Wer es immer noch nicht kapiert hat, dass er im Internet seine Spuren hinterlässt, der sollte echt mal überlegen ob der Genpool der Menschheit für Ihn noch zeitgemäß ist, oder er sich lieber auf Einzeller-Niveau zurück stufen lassen sollte.
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(Naja, gut – einige Zeitgenossen aus der Sparte Impfgegner und Querdenker haben das auch schon ohne Antrag geschafft – aber so ganz generell sollte man schon mal ins grübeln kommen, wieso man auf Webseiten seltsamerweise genau die passende Werbung für Produkte angezeigt bekommt, die man sich ein paar Tage vorher auf anderen Seiten angeschaut hat. Spoileralarm: Nein, das ist kein Zufall!)
Zum Thema Cookie Consent hatte ich nun einige Tools in der letzten Zeit genutzt. Leider waren die mehr oder weniger ziemlich Käse.
Da wären also (Angeordnet in Reihenfolge der Nutzung) :
- Das kostenlose Tool “Complianz”, hatte von Anfang an eigentlich immer irgendwelche Probleme. Kein Tag verging, ohne dass ein roter Hinweis im Backend meiner WordPress Installation aufpoppte, um mir zu sagen, dass wieder irgendwas neu konfiguriert werden müsste. Der Vorteil an dem Tool war, dass es nicht erst mit dem Heimatserver verbunden werden musste um zu funktionieren. Natürlich würde die niederländische Firma gerne zumindest die “Personal” Version für 39,00 € im Jahr verhökern und nicht die freie Version. Verständlich.. aber da in letzter Zeit auch immer mehr damit verwobene Plugins nachgeschoben wurden, die ich weder brauchte, noch bezahlen wollte, wurde das Tool COMPLIANZ wieder in die digitale Wertstofftonne geworfen.
- Das nächste Tool, welches ich ausprobierte war “Cookiebot”. Da ich weit weniger als 100 Seiten habe, sollte die kostenlose Variante ja dicke reichen. Ja, so dachte ich einfältiges Schaf. Doch Cookiebot ist nicht in der Lage Seiten und Beiträge zu unterscheiden. Hey Leute – ich blogge seit fast 20 Jahren! was glaubt Ihr wie viele Beiträge ich schon geschrieben habe?!
Was WordPress ohne Probleme gelingt schafft dieses Tool nicht? Selbst die nächsthöhere Hürde von 500 Seiten Obergrenze (für 9,00 € im Monat) hätte ich gerissen und hätte das 5.000er Seiten Paket für 21,00 € pro Monat kaufen müssen. Aber ein Tool, welches einen Beitrag nicht von einer Seite unterscheiden kann, soll ich zutrauen, dass es die Cookies richtig erkennt? Ihr wisst was als nächstes passierte? Genau: ab in die Tonne!
- Das Serverseitige “Consent-Manager” sah erst mal ganz gut aus. Bis bereits nach wenigen Tagen die Meldung kam, dass meine 5000 Seitenaufrufe verbraucht wären. Ja, der Preis dafür, dass mein Blog so geil ist, ist der riesige Besucheransturm..
Der Button für die Cookie-Einstellungen führte mich dann nur auf die Consent Manager Webpage und ich sollte auf den nächsthöheren Tarif wechseln. Der hätte dann gleich mit 49,00 € pro Monat (Ja richtig! PRO MONAT!) ein fettes Loch in mein Hobby-Budget gerissen. Öhh.. Nööö.. Noch schlimmer war, dass viele Funktionen meiner WordPress Installation nicht mehr funktionierten. Unter anderem wurden Funktionen des Jetpacks blockiert, so dass User meine Artikel nicht liken konnten. Sogar die Kommentarfunktion war funktionsunfähig. Die Schriften der Webseite (Google-Fonts) wurden nicht angezeigt und vieles mehr.
Compliance und Cookie Consent Banner – Fazit:
Kurz gesagt – meine Webseite sah kacke aus und war, was das tolle Wort “Benutzererlebnis” anging, ein Totalausfall. Ich Doofmann suchte den Fehler erst mal stundenlang woanders, bis ich darauf kam, dass dieses verfluchte Plugin dafür verantwortlich war. Eine Sekunde später war es deinstalliert und der Code aus dem WordPress-Header geschmissen.
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- als letztes (und aktuell eingesetztes) Plugin setze ich Borlabs Cookie® in der Version 2.2 ein. Der Preis ist mit 39,00 € pro Jahr fair. Es muss nicht erst mit irgendwelchen Servern in Kanada kommunizieren um zu funktionieren, die Anzahl der Seitenaufrufe sind ihm schnuppe und es lässt sich ziemlich einfach in WordPress integrieren.
Dieses Plugin lässt sich in wenigen Schritten konfigurieren und belastet kaum den Datenverkehr. Ich will keine Kaufempfehlung aussprechen – es gibt in dem Bereich (wo es ums Geldverdienen geht) naturgemäß noch etliche andere Anbieter. Für mich setze ich aber dieses Jahr auf das Tool von Borlabs (NICHT verwandt oder verschwägert mit BORLAND)
Wie ist es mit euch? Habt Ihr auch schon Erfahrungen mit diesen Plugins zum Thema Compliance und Cookie Consent Banner gemacht? Welches könnt Ihr empfehlen?
Ein Tanz mit den Cookies. Ich glaube aber auch, dass du da nix brauchst, wenn nix wohin funkt. Das ist natürlich weder bei Jetpack noch bei Google Fonts der Fall. Matomo ist da schon geschmeidig.
Mir hatte Complianz zusammen mit einem Captcha in die Suppe gespuckt. Beides lernte das Fliegen. Ich hab das hier aufgeschrieben:
https://www.henning-uhle.eu/informatik/wordpress-und-bloggen/website-bremsen-cookies-und-captcha
Ich prüfe aber dennoch, ob man mir was anhaben kann.
Hi Henning,
ich glaube das mit dem Cookie Banner ist fast so ein bisschen wie mit den FFP2 Masken – man braucht Sie nicht überall aufsetzen, aber es schadet halt auch nicht, wenn man es tut. Denn wenn doch mal was passiert ist die Kacke am dampfen.. 😉
Ich habe mal so ein bisschen geschaut, was bei mir die Bremsen sind. Es gibt eine große Diskrepanz zwischen den Werten auf Mobiltelefonen und PCs. Auf PCs wird die Webseite mit 190 ms gemessen – auf Smartphones mit 3,2 Sekunden. Der Verursacher scheinen die google Fonts zu sein.
Klar könnte ich auch selber Fonts einbinden – vielleicht mach ich das auch mal. Da es aber scheinbar keine Auswirkungen auf mein google-Ranking hat, sehe ich das nicht so zeitkritisch..
Deinen Beitrag und die aus den Jahren davor waren aber aufschlussreich – auch die Kommentare. Ich sage nur „Boswik“.. 😉
Hater gab es also schon im Jahr 2016 und das Ärgern über die DSGVO auch… 🙂
CU
P.
Bei „Boswik“ stehe ich gerade auf dem Schlauch. Ist aber auch kein Wunder, nachdem ich mich mit all dem Schmutz der Welt wieder herum schlage. 🙂
Das mit der Maske stimmt nur halb. Klar schadet es nix. Aber es ist ja vor allem so, dass ich mit so einem Cookie-Banner so wirke, als laufe ich mit einem Schild durch die Gegend: „Achtung, ich bin krank“. Bin ich aber nicht. Ich habe x Tests durchgezogen. Keiner findet irgendeinen Cookie.
Davon abgesehen, setze ich natürlich weiter meine Maske auf. Weil ich keinen Schmutz haben und dann weiter verteilen will. Meinst du, dabei könnte ein Banner helfen?
Hi Henning,
da hatte ich den Namen falsch im Kopf. Ich meine den netten Kommentator, der hier:
https://www.henning-uhle.eu/informatik/cookie-hinweise-auf-webseiten-nerven
sein Gift versprüht hat..
Und wie ich grade lese, nimmst Du Dir auch eine SoMe Auszeit.. 😉
CU
P.
Ach der… Ja, das war so ein richtiges Herzchen. Der hatte noch zu einem anderen Artikel kommentiert. Herzallerliebst: https://www.henning-uhle.eu/informatik/cookie-hinweise-auf-webseiten-nerven#comment-79275
Ja, ich mache eine Pause. Ich lösche zwar nicht die Accounts. Aber ich bin erstmal raus.
Das mit dem Cookie Banner wird immer wieder falsch verstanden. Du brauchst keinen Cookiehinweisbanner,wenn Du keine Cookies setzt. Technische Cookies, wie sie WordPress setzt, sind außen vor. Wenn Du also keine Analytic Tools auf deinen Seiten einsetzt, oder Dienste von Google nutzt, ist der Banner so über wie ein Eiskratzer in der Wüste.
Sobald ich Tracking Tools oder Cookies nutze, ist es allerdings mit Klick und weg nicht getan. Ich muss dann detailliert aufführen, um welche Dienste es sich handelt, wozu die genutzt werden und an wen oder für was diese Daten genutzt, bzw. weitergegeben werden.
Hi Peter,
danke für die Info. Wenn es um Geld und Recht geht, bin ich lieber vorsichtig.
Ich denke ein „kleiner“ Blogger wird vielleicht oder tatsächlich ohne einen Cookie-Banner auskommen – aber wer ist technisch so versiert zu wissen, was er machen muss, oder nicht?…
Ich fände es auch besser, wenn in dem Moment, wo Du den Broweser öffnest um eine Internet-Adresse einzugeben eine Meldung erscheint: „Achtung! Ab jetzt sind Sie gläsern!“ Aber dann wäre ja die ganze Branche von Abmahn-Anwälten arbeitslos. In dem Moment, wo die Informationspflicht auf den Betreiber der Webseite/des Blogs überging, war doch klar, dass ein gewisser Prozentsatz der Blogger entnervt die Segel streicht. Ist ja nicht das erste mal, dass eine Änderung im Recht für pralle Konten bei denen sorgte. Was gab es nicht alles schon in der Vergangenheit, was gerne abgemahnt wurde:
– Pflicht zum leicht zu findenden Impressum nach TMG
– überhaupt die Impressumspflicht
– Hinweis auf Datenschutzinfo im Rahmen der DSVGO
– Möglichkeit zu Datenauszügen über gespeicherte Daten
– Kontaktformulare absichern
– und und und..
Ein anderer Prozentsatz wird zähneknirschend nachbessern und ein nicht unerheblicher Prozentsatz aus Unwissenheit weiter machen wie bisher. Mit dem Risiko dass es irgendwann teuer wird.
Bevor ich mich dem Risiko aussetze aus Unwissenheit eine Strafe zu kassieren, gehe ich lieber auf Nummer sicher. Für einen Gelegenheitsblogger bieten die meisten Anbieter ja kostenlose Versionen an, die bei kleinem Traffic völlig ausreichend sind.
Das mit den fast allgegenwärtigen google Diensten ist natürlich schon ein Punkt.
Und viele Themes setzen die beliebten google Fonts ein, um ein optisch ansprechenderes Aussehen zu erhalten. Das mache ich zum Beispiel, bzw. unterstützen mein Themes das. Selbst wenn ich die nicht aktiviere – ich bin kein php Programmierer, der sich hunderte Seiten Quelltext des Themes vornimmt, um vielleicht einen versteckten Eintrag auf die google Fonts zu finden. Dazu kommt mein Veranstaltungskalender, der google Maps einbindet. Nicht zu vergessen binde ich auch meine Videos in Beiträge ein – heisst, das YouTube Cookie wird auch gesetzt. Und Matomo als Analyse-Tool auch.
Und auch die eigentlich belanglose Möglichkeit einen Beitrag auf Facebook oder andere Social Media-Kanäle zu posten, ist ein Cookiesetzen wert.
Klar könnte ich auf das eine oder andere verzichten – aber wenn ich eh schon bei einem einzigen Cookie einen Cookie-Banner brauche, kann ich die Features auch weiter einsetzen – immerhin kommen durchaus Besucher gerade wegen den Terminen in Dortmund oder den Videos auf meine Seite. Warum also auf Traffic verzichten und vielleicht sogar im google Ranking abrutschen?..
Bleib gesund..
CU
P.
Deine Odyssee mit Cookie-Plugins kommt mir recht vertraut vor: Entweder Schrott, umständlich zu bedienen, oder viel zu teuer – und oft alles zusammen. Deine Empfehlung für Borlab kann ich voll bestätigen, das setze ich jetzt das zweite Jahr ein.
Hallo Richard,
Danke für den Kommentar. Ich freue mich, dass Du eine ähnliche Odyssee mitgemacht hast – also jedenfalls freue ich mich für das letztlich gute Ende – weniger natürlich über die Reise durchs unübersichtliche Meer..
Bisher kann ich auch über das Plugin nichts negatives sagen, aber ich setze es auch erst ein paar Tage ein.
CU
P.