Erfahrungen mit dem Hormon Semaglutid: das Fazit..
Hidiho liebe Community! Es wird Zeit nach über einem Jahr Erfahrungen mit Ozempic (und dem Gesundheitszustand nach dem absetzen des Hormons) das Thema abzuschließen. Das Fazit ist – so viel sei bereits verraten – sehr positiv. Lest deshalb hier meine Ozempic Erfahrungen und den Abschlußbericht nach 1 Jahr Ozempic-Therapie mit dem Hormon Semaglutid.
Anmerkung: Dies ist der 3. und letzte Beitrag zu Ozempic. Die beiden Vorgängerbeiträge mit weiteren Infos findet Ihr HIER und HIER. Die Erfassung meiner Gesundheitsdaten wie Blutdruck, Schlafwerte, Blutzucker, usw. wurden entweder ärztlich festgestellt durch Laborwerte (HbA1C) und durch Smartwatches, die solche Funktionen zur Körperwertemessung ermöglichen, wie die SAMSUNG Smartwatch, die withings HORIZON Scanwatch, oder andere Körpertracker wie die withings Sleep Matte und die withings Body Cardio-Waage. Die Werte der withings Geräte sind klinisch validiert. Die von mir ermittelten und hier bereitgestellten Daten sind in diesem Beitrag zum Thema ‚Ozempic Erfahrungen und Abschlußbericht‘ also insofern belastbar.
Der Autor
Doch beginnen wir chronologisch im November 2020, als ich mit Diabetes Mellitus Typ 2 von meiner Diabetologin auf das neue Medikament Ozempic mit dem Hormon Semaglutid aufmerksam gemacht wurde.
Meine Gesundheit war zu dem Zeitpunkt nicht die Beste (man hätte mich auch als laufendes Wrack bezeichnen können): Kurzatmigkeit aufgrund starkem Übergewichts und einem BMI von über 44, ein schlechter Schlafrhytmus und Schlafapnoe wegen dem dicken Ranzen, der Nachts auf die Lunge drückte und das atmen einschränkte (meine Smartwatch zeigte meistens einen Schlafindex von um die 30 an. Ein Wert – so schlecht – dass er in Rot dargestellt wurde), ebenso fortgeschrittene Diabetes Typ 2, die bereits mit Insulin therapiert werden musste und auch – da länger unerkannt – bereits Nervenschädigungen an den Fingern und Füßen verursacht hatte.
Meine körperliche Bewegungsfreiheit war aufgrund des starken Übergewichts stark eingeschränkt – Bücken um etwas aufzuheben? Da gingen schon die Alltags-Probleme los: Wenn es nur Kleingeld war, dass aus der Geldbörse purzelte, liess ich es lieber liegen, als es aufzuheben. Gut – bei Scheinen machte ich eine Ausnahme..
(Foto links: ein aktuelles Bild von mir. Das lässt sich doch schon etwas gefälliger betrachten als Bilder aus der „Große Plautzen-Phase“)
Meine Klamotten waren Kleidergröße 3XL und ich trug bevorzugt Army-Hosen in 5XL, weil die weit genug waren, um meine dicke Plautze darin zu verstauen. Meine früher vorhandene Attraktivität im Weibsvolk-Universum war also eher im Schulnotenmaßstab bei 6 Minus – Tendenz fallend.
Am 26. 11. 2020 sollte sich das ändern.
Ozempic Erfahrungen und Abschlußbericht
An diesem Tag spritzte ich das erste Mal Ozempic. Als Diabetiker war ich es ja gewohnt mir Injektionen in die Bauchdecke zu spritzen um den Blutzuckerspiegel zu normalisieren. Das setzen der Injektionen ist ein Klacks: die Injektionsnadeln sind so kurz (4mm) und auch so dünn, dass man den Stich kaum spürt. Im Ernst – ich frage mich, wie man es technisch schafft, in eine Injektionskanüle von nur 0,23 mm Dicke noch in die Mitte ein Loch zu bohren, damit der Wirkstoff injiziert werden kann – das kann nur Alien-Technologie sein!..
Beitragsinhalt
Essen? Ein Fremdwort..
Am Anfang der Therapie musste ich noch kurze Zeit weiter mit Insulin den Blutzucker regulieren. Aufgrund des Hormons und dessen Einwirkungen auf den Körper und die Funktion der Bauchspeicheldrüse wurde das aber bereits nach wenigen Wochen überflüssig.
Das lag aber auch an der Wirkung des Hormons, welches stark das Hungergefühl reduziert. Wenn man nichts isst, kann auch nichts den Blutzuckerspiegel hochtreiben. Schon kurz nach Beginn der Therapie ass ich kaum noch was: 1 Scheibe Brot morgens so um die 10:00 Uhr – dann wieder Nachmittags so gegen 18:00 Uhr – das waren die Zeiten, wo mein Körper Hungergefühle verspürte. Aber das waren im Vergleich zu früher nur Kleckse auf dem Teller. Trotzdem reichte das wenige um dem Körper zu sagen: Danke, bin satt!
Von Diabetes zu Prediabetes..
Mein Blutzuckerniveau sank spürbar ab – die Kontrolle durch Blutzuckermessstreifen zeigte das deutlich. Dies wurde durch den Langzeitblutzucker bei den Kontrolluntersuchungen untermauert. Meine Langzeitblutzuckerwerte wurden immer besser – auch bedingt dadurch, dass ich massiv an Gewicht verlor. Nach einem Jahr Ozempic waren die letzten 3 Quartalswerte des wichtigen HbA1C Wertes: 5,6%, 4,9% und 5,3%. Das sind Werte noch unter dem Prediabetes-Bereich!
Aufgrund dieser Werte beschlossen meine Diabetologin und ich, Ozempic ausschleichen zu lassen (auch weil Sie gegenüber der Krankenkasse keine Argumente mehr hatte, um diese sündhaft teure Therapie durchzubekommen). Im Februar 2022 bekam ich das letzte Mal einen Injektions-Pen (für 4 Injektionen) mit 0,25ml Dosierung aufgeschrieben. Auch deshalb schreibe ich nun diesen Beitrag zu Ozempic Erfahrungen und einem Abschlußbericht – denn das Thema Ozempic und Diabetes ist damit für mich (erst mal) abgeschlossen.
Auf einigen Webseiten wird geschrieben, dass man Ozempic – sofern man es einmal genommen hat – IMMER weiter nehmen muss. Das ist natürlich völliger Blödsinn! Zeigt aber leider auch, dass manche Webseiten Bullshit verbreiten..
Das noch vorhandene Insulin – sowohl Basal- als auch Bolus-Insulin – wurde von mir entsorgt. Es wurde nicht mehr benötigt (und war auch bereits über das Verfallsdatum, da ich es seit einem halben Jahr unberührt im Kühlschrank liegen hatte). Auch Teststreifen zur Blutzuckerkontrolle bekam ich schon lange nicht mehr verschrieben. Zwischenzeitlich kaufte ich auf eigene Rechnung aber mal 1 Packung zwecks Kontrolle. Das war aber mehr dem Grund geschuldet, dass ich es kaum glauben konnte, das die Werte im absolut grünen Bereich lagen. Auch für diesen Abschlußbericht bestellte ich nochmal 50 Teststreifen um strapazierbare Daten für die Zeit nach Absetzung von Ozempic zu haben.
(Bild oben: für meine Leser leide ich ja gerne und piekse mir für euch die Finger wieder wund – hier ist das aktuelle Glukoseprofil von mir. Die letzte Ozempic-Gabe ist nun 8 Wochen her. Weder Insulin, noch Metformin als Stabilisator eingenommen. Ich bin zwar kein Arzt, aber ich glaube ich kann mit den Werten zufrieden sein..)
Seit 8 Wochen nehme ich nun kein Ozempic mehr. Das Insulin bereits seit fast über einem Jahr nicht mehr. Selbst das relativ milde Diabetiker-Medikament Metformin nehme ich nicht (und habe es auch am Anfang meiner Diabetes nie genommen) um diesen Bericht nicht zu verfälschen. Ernähren tue ich mich aber wie gewohnt – das heißt, ich esse ganz normal, ohne bewusst beim Verzehr auf Kohlehydrate zu achten. Eine Portion Pommes Frites oder 2 Scheiben Brot? Egal – das wird von meiner Bauchspeicheldrüse anstandslos weg „insulinisiert“.
Mein Nüchtern-Blutzucker liegt Morgens zwischen 90 und 110 (ist also am schwanken zwischen Gesund und Prediabetes) – das ist aber auch davon abhängig, wann ich was zu Abend gegessen habe und ob zum Zeitpunkt der Messung tatsächlich schon mindestens 8 Stunden vergangen sind..
Die Blutzuckerspitzen nach den Mahlzeiten halten sich im Rahmen – gehen schon mal bis 160 hoch (was leider im Bereich der Prediabetes ist – bei gesunden Menschen wären der Wert maximal 140). Sie knallen aber auch nicht aus dem Bereich der Skala um auf über 200 zu ballern. Hier ist wahrscheinlich auch mein immer noch nicht ideales Gewicht ein störender Einflußfaktor. Im Laufe des Tages und zwischen den Mahlzeiten pendelt sich der Blutzucker wieder bei schönen 75-90 ein. Damit bin ich super zufrieden!
Abnehmen wird durch Sport erst schön..
Bei einem anderen Punkt besteht noch Handlungsbedarf – dem leidigen KÖRPERGEWICHT! Denn das Thema Gewicht ist bei Diabetes ein nicht zu vernachlässigendes. Und durch Ozempic wird das Hungergefühl massiv unterdrückt, was eine rasche Gewichtsabnahme begünstigt. Nach einem Jahr Ozempic hat man sich meistens (so sollte es jedenfalls sein) also auch schon ein gewisses „gesünderes“ Essgefühl antrainiert. Die Portionen sind kleiner, man isst weniger – und durch Sport kann man weiter abnehmen.
(Bild rechts: Screenshot aus der Health Mate App – zum jetzigen Zeitpunkt sind meine Exkursionen durch Dortmund und die Vororte bei knapp 15 Kilometer Streckenlänge angekommen. Das ist schon „beissen“ – irgendwann ist es nur noch stupides Füße voreinander setzen.)
Aktuell eier ich leider seit November um die 100 Kilo Marke rum – mal bin ich drüber, dann wieder drunter – aber meistens drüber, verdammt!. 90 will ich aber eigentlich haben, damit man mein Sixpack wieder sehen kann und nicht den nun doch vorhandenen schwabbligen Waschbärbauch..
Doch die letzten 10 Kilo werden jetzt doppelt schwer, denn zum einen ist ja der Appetitzügler Ozempic weg, zum anderen kann ich eine Gewichtsreduktion bei dem Gewicht nur erreichen, wenn ich täglich Sport treibe.
Der Grund ist einleuchtend: der Grundumsatz der Kalorien sinkt mit den nun fast 40 Kilo Gewichtsverlust (von 136 Kilo auf 100 Kilo) auch um über 800 Kalorien. Die muss man schon mal weniger in sich reinstopfen – nur um das Gewicht zu halten.
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Alkohol und Diät? Das passt nicht zusammen..
Ein weiterer Hemmschuh beim abnehmen ist Alkohol – bzw. der Konsum des selbigen. Vor meiner Therapie mit dem Medikament Ozempic hatte ich immer Bier im Haus und sortiert in meinem riesigen Side by Side Kühlschrank. Ich trank auch gerne Abends ein oder zwei Flaschen der Hefekaltschale.
Was für uns „echte Kerle“ sicher in diesem Ozempic Erfahrungen und Abschlußbericht wichtig und unbedingt erwähnenswert ist: Das Hormon Semaglutid hat mir den Appetit auf Bier komplett verdorben. Nicht weil es beim trinken schlecht schmeckte – ich hatte einfach keinen Appetit drauf. Tatsächlich wurde das Bier bei mir so alt, dass das Verfallsdatum (das Bier stand echt ein Jahr unberührt bei mir rum!) überschritten wurde und ich es in den Ausguß kippte.
Auch Cocktails oder Softdrinks luden nicht grade zum Verzehr ein. Das ist insofern interessant, weil Alkohol das Hungergefühl ankurbelt. Blöderweise trinkt man das Feierabend-Pilsken ja schon zu späterer Stunde. Da sind die Leute, die schon morgens im Büro mit dem trinken anfangen, natürlich im Vorteil..
Aber gut, werden wir wieder ernst: Ein Stündchen nach dem Pils, Cocktail oder was man auch immer alkoholisches zu sich genommen hat, sagt der Magen: „FÜTTER MICH“ – und die Kalorien, die man sich tagsüber buchstäblich vom Mund abgespart hat, werden zur blödesten Zeit – kurz vorm Zubett gehen – eingeworfen, damit Sie sich schön auf der Plautze manifestieren können.
Und ich gestehe: auch ich sündige ab und zu – und merke es direkt einen Tag später beim gang auf die Waage. VERDAMMICH!..
Ich gehe viel spazieren, damit sich die Schreckmomente auf der Waage „die Waage halten“ (okay, das war jetzt ein ziemlicher Flachwitz)..
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Angefangen habe ich vor ca. einem Jahr mit einer Stunde Dauer und einer Strecke von 5 Kilometern (Zeit pro Kilometer gemächliche >14 Minuten) – mittlerweile bin ich bei 3 Stunden und 15 Kilometern Strecke (Zeit pro Kilometer ca. 10 bis 11 Minuten). Die Fitness hat sich also spürbar verbessert – genau wie die Kilometerzeiten sich um knapp 20% verbessert haben. Aber ganz ehrlich? Das ist schon ziemlich stupides Kilometer fressen – umsomehr da man nach einigen Wochen jede Strecke der Umgebung kennt. Spannend ist anders..
Dazu kommt, dass ich in meinem Alter (immerhin gehe ich auf die 70 zu) merke, dass der Körper nicht mehr der des 20jährigen Dr. Nerd ist: Gelenke verschliessen durch jahrelangen Leistungssport in der Jugend, dann viele Jahre harte körperliche Arbeit und als Leckerli obendrauf die mindestens 40 Kilo Übergewicht, die jahrzehntelang meinen Körper gen Erdmittelpunkt drückten.
Nee, im Ernst – wenn ich nach 15 Kilometern und mehr die Tür zur ‚Casa Dr. Nerd‘ aufschliesse, schreien alle Gelenke von mir nach einer Ganzkörpersalbung mit Diclofenac – vorsichtig und behutsam aufgetragen von den zarten Händen einer jungfräulichen Maid..
Der Kampf gegen das Übergewicht ist ein ewiger..
Lassen wir die jungfräuliche Maid mal weg – ich glaube in Dortmund gibt es so etwas nicht – und schmieren wir uns selber die Pampe auf die zahlreichen schmerzenden Stellen, kommt die nächste böse Überraschung: Ist das Wetter mies und ich bleibe in der Bude macht sich das gleich negativ auf der Waage bemerkbar. Und im Winter ist meistens Mistwetter!
Ein Tag nicht laufen und dafür die Gelenke schonen – schon ist der Dr. Nerd wieder wie durch Zauberhand um 100 Gramm schwerer geworden. Das nervt schon extrem – grade wenn man der Meinung ist, ja gar nicht so viel gegessen zu haben. Gibt es eigentlich Studien, dass man durch pures Luft einatmen schon dicker wird?
(Bild oben: die Zeiten des rasanten abnehmens sind leider vorbei! Aktuell kämpfe ich mehr damit das Gewicht von knapp 100 Kilo zu halten und freue mich über jedes Grämmchen was ich wieder runtergelatscht habe. Wichtig ist, dass man dabei bleibt und sich nicht entmutigen lässt. Naja, und etwas Selbstdisziplin kann auch nicht schaden – und ein voller Medizinschrank mit schmerzlindernder Salbe..)
Glücklicherweise bin ich über den Winter gekommen ohne großartig an Gewicht zuzulegen. Ich überlege mir nun ein e-bike zu holen um weitere Strecken zu fahren und um auch mal Freunde zu besuchen. Jetzt ist es ja nach Corona wieder möglich andere Menschen zu treffen.
Meine Klamottengröße ist von 3XL auf die fast zwergenhaft kleine Größe „L“ geschrumpft. Bei Jeans passe ich bei der Bundweite in die amerikanische Größe 36. Bei meinen Gürteln musste ich Hand anlegen und sowohl neue Löcher stechen, wie auch knapp 20 Zentimeter abschneiden, damit die Gürtelenden nicht auf den Knien schlackerten. Mein Kleiderschrank ist deshalb im Umbruch: ständig fliegen bei mir Klamotten in die großen 120 Liter Säcke um die der Altkleidersammlung mitzugeben.
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Besserer Schlaf = besseres Lebensgefühl..
Ein Wort vielleicht zu einem Thema was äußerst wichtig in diesem ganzen Gewusel von Zahlen und Daten ist – aber häufig nur am Rande erwähnt wird. Das ist das Thema „Schlaf“.
(Bild links: Schlafdaten zum fürchten! Bedingt durch das Übergewicht habe ich vor der Therapie mit Semaglutid einen Schlafindex von 23 gehabt. Meine durchschnittliche Schlafenszeit lag bei 3 Stunden. Am Wochenende nur unbedeutend länger. Dazu Atemstörungen und schnarchen. Da KANN man sich nicht fit fühlen!)
Klar, für Schlaf braucht man keine Medikamente, denkt man – man wird müde, geht ins Bett, schläft und wird morgens wieder wach. Doch ganz so trivial ist das Thema nicht. Ich bin sogar so unverfroren zu behaupten, dass nur ein gesunder Schlaf ermöglicht auch die anderen gesetzten Ziele zu erreichen, denn wenn man morgens schon kaum aus der Furzkuhle kommt, sich nur so über den Tag hangelt, weil man sich einfach nicht fit fühlt – dann ist auch das besiegen des inneren Schweinehundes, um sich mal eben wieder die Schuhsohlen bei einem 15 Kilometer-Marsch zu verschleißen, schwer möglich.
(Bild rechts: Was für eine Veränderung – von rot auf grün mit einem Schlafindex von 75. Schnarchen und Atemstörungen sind verschwunden. Wichtig ist auch die Durchschnitts-Schlafdauer: Sie hat sich mehr als verdoppelt. Das aufstehen fällt nun wesentlich leichter. )
Dass ich nun Morgens wesentlich besser aus dem Bett komme liegt natürlich daran, dass ich nun knapp 40 Kilo weniger aus dem Bett rollen muss. In der Tat ist das morgendliche aufstehen vor der Ozempic-Therapie für Außenstehende so anzusehen gewesen, als würde ein altersschwacher Seebär versuchen an Land zu robben.
Dass solch ein Schlaf nicht erholsam sein kann ist klar. Noch wichtiger als die Schlafdauer, die direkten Einfluss auf die Erholung des Körpers hat, ist noch die Versorgung mit Sauerstoff. Blöderweise merkt man im Schlaf nicht, dass die Atmung aussetzt und der Blutsauerstoffgehalt absinkt – sogar bis in den Bereich der Unterversorgung. Und dass schnarchen bei dünnen Wänden nicht nur den Nachbarn aus dem Schlafzimmer gegenüber stört, sondern auch den, sich verzweifelt die Ohren zuhaltenden Partner, der im Bett neben Dir liegt, zur Verzweiflung treibt, ist auch klar.
Liebe ist zwar schön – aber nach mehreren schlaflosen Nächten könnte sich selbst die treueste Seele überlegen, Dir das Kissen aufs Gesicht zu drücken um dich (UND SIE!) von deinem Leiden zu erlösen. Diese latente Gefahr sollte man vermeiden. Tatsächlich müssen einige meiner Freunde und Kollegen sogenannte „Schlafmasken“ tragen, weil die Nachts Schlafapnoe bekommen. Und damit ist echt nicht zu spaßen.
Jetzt werde ich wach, werfe die Beine hoch, schwinge mich aus dem Bett und bin so fit, dass mein erster Gang zum Kaffeevollautomaten führt – oder auf die Toilette – je nachdem..
Es sieht also ganz gut aus, dass es gesundheitlich weiter aufwärts geht – obwohl ich jetzt schon sagen kann, dass Ozempic mir zu einem völlig neuen Körpergefühl und einem Plus an Lebensqualität geführt hat. Doch die Reise ist noch nicht zu Ende. Auch wenn die Diabetes bekämpft ist, wieder eine gewisse Grundfitness besteht – es sollen noch mindestens 10 Kilo an Gewicht runter. Dass das schwer wird, weiss ich jetzt schon..
Es muss zur Vollständigkeit aber auch darauf hingewiesen werden, dass Semaglutid (Markenname: Ozempic) auch Nebenwirkungen haben kann. Hier ist der Auszug aus der gelben Liste:
WICHTIGER HINWEIS! Die Bandbreite der Nebenwirkungen von Semaglutid ist weitgefächert. Zu den häufigen unerwünschten Wirkungen zählen Übelkeit, Erbrechen, Durchfall, Bauch- und abdominelle Schmerzen sowie Verstopfungen. In einigen Fällen kam es zu Hautreaktionen an der Einstichstelle, erhöhten Amylase- und Lipasewerten, Gallensteinen, Erschöpfungssyndrom (Fatigue), Schwindel und Geschmacksstörungen. Es können aber auch schwere bis lebensbedrohliche Nebenwirkungen wie eine Entzündung der Bauchspeicheldrüse, niedriger Blutzucker (Hypoglykämie), Nierenprobleme bis hin zu Nierenversagen, Schilddrüsentumoren und -krebs, Sehstörungen (diabetische Retinopathie) und schwere allergische Reaktionen auftreten. der Autor
Doch schauen wir uns das mal in einer Übersicht und mit nackten Zahlen und Daten an:
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Die Ozempic Therapie in Zahlen und Fakten:
die Ozemic-Therapie in Zahlen | |||
vor Ozempic | während Ozempic | nach Ozempic | |
HBA1C (%) | 6,2 | zwischen 5,9 u. 5,3 | 5,6 |
BMI | 44 | von 44 auf 32 | aktuell 32-33 |
Körpergewicht | max. 136 Kilo | 136 auf 99 | 100 |
Schlafindex (max 100%) | < 30% | von 30% auf 75% | ca. 75% |
körperliche Fitness (Selbsteinschätzung) | 20% | 20% auf 70% | > 70% |
Wohlbefinden (Selbsteinschätzung) | mäßig | mäßig bis sehr gut | gut bis sehr gut |
Medikamentierung | Basalinsulin Bolusinsulin Betablocker Entwässerungstabletten | Ozempic Betablocker | noch zeitweise Betablocker |
Ich glaube, man sieht sehr gut, wie das Ozempic positiv auf die Gesundheitsdaten eingewirkt hat. Die signifikantesten Verbesserungen hängen mit dem Gewichtsverlust zusammen.
Ich galt als gut eingestellter Diabetiker mit einem HBA1C von ca. 6,2% (der Grenzwert liegt bei 7,2%). Therapiert wurde der Blutzucker mit Insulin. Sowohl Morgens wie Abends Basal-Insulin (10 Einheiten) und während den Mahlzeiten Bolusinsulin (Korrekturfaktor 50). Bereits nach 2 Wochen Ozempic wurde das Insulin komplett weg gelassen. Das Hormon Semaglutid regelte über die Bauchspeicheldrüse die Ausschüttung des Insulins. Eine zusätzliche Insulingabe wäre auch kontraproduktiv und hätte die Gefahr einer Unterzuckerung verursacht.
Nach absetzen des Hormons und in Zusammenspiel mit der Gewichtsabnahme ist mein Blutzucker wieder normal. Weder Insulin noch Metformin sind nötig um steuernd oder senkend einzuwirken. Untherapiert ist mein Nüchtern Blutzucker nun Morgens bei 100 -110 und tagsüber bei 75 – 90. Kann nach Mahlzeiten mit viel Kohlehydraten aber auch mal auf 160 hochgehen.
Ozempic Erfahrungen -- Pro und Kontra
Positiv
- sehr wirksam bei Diabetes Typ II
- schnelle Gewichtsabnahme
- minimale bis keine Nebenwirkungen (bei mir)
- einfach in der Anwendung
Negativ
- Krankenkassen zahlen das Medikament ungern
- für Selbstzahler relativ teuer
- Gefahr des Jojo-Effekts bei absetzen des Medikaments
- wegen Lieferengpass aktuell kaum zu bekommen
Durch mein massives Übergewicht (damalige Gewicht 135 Kilo) lag mein BMI bei über 44, der durch die Therapie auf 32 sank. Das niedrigste Gewicht waren 99 Kilo. Das entspricht einem Gewichtsverlust von 36 Kilo oder ungefähr 30%.
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Durch den Gewichtsverlust wurden im Laufe des Jahres viele Körperwerte besser. Auch so etwas wie eine neue Körperlichkeit entstand, da man sich auch wieder attraktiver fühlte. Und tatsächlich lächeln mir viele Frauen während meiner Spaziergänge freundlich zu – man wird wieder als vorzeigbarer Vertreter des männlichen Geschlechts wahrgenommen. Das Gefühl war mir fast unbekannt geworden.
Meine Schlafwerte waren ebenfalls sehr schlecht. Nur knapp 3 Stunden Schlaf reichen nicht für eine Erholung des Körpers. Auch hier hat nach meinen Ozempic Erfahrungen der Gewichtsverlust zu einer Verbesserung geführt. Bereits in der Mitte der Therapie (also bei ca. 15 bis 20 Kilo Gewichtsverlust) verbesserten sich die Schlafwerte spürbar und sind nun im grünen Bereich. Natürlich gibt es auch Tage mit Ausnahmen – doch das hat andere Gründe als gesundheitliche.
Nicht zu vergessen ist folgendes: Ozempic kann den Anfang machen, indem es dir hilft „die Kurve zu kriegen“ – aber zu glauben, dass es damit getan ist, sich einmal die Woche das Zeug zu spritzen und dann läuft das schon ist eine Illusion. Wenn man merkt, dass die Bewegungsfähigkeit langsam zurück gekehrt ist, dann ist es an Dir den Arsch hochzukriegen, sonst verfällst Du wieder ins gewohnte Muster. der Autor
Tja, das wars also soweit zum Thema Ozempic Erfahrungen. Ich hoffe Ihr fandet den Beitrag „Ozempic Erfahrungen und Abschlußbericht“ hilfreich und konntet für euch entscheiden, ob diese Therapie etwas für euch ist. Bei mir hat Sie das Leben in eine völlig neue Richtung gelenkt – warum nicht auch deins?
OZEMPIC - Erfahrungen und Abschlußbericht
Preis/Leistungsverhältnis - 100%
Wirkung - 92%
Nebenwirkungen - 95%
Wechselwirkungen - 86%
93%
Ergebnis
das relativ neue Medikament Ozempic mit dem Hormon Semaglutid kann zu einem echten Game-Changer im Kampf gegen Diabetes Typ 2 werden. Leider sträuben sich die Krankenkassen gern, diese teure Therapie zu bezahlen. Der Diabetologe muss da schon gute Gründe anführen um die durch zu bekommen. Dies ist natürlich nur kurzfristig gerechnet. Man muss damit rechnen, dass ein Übergewichtiger/Diabetiker der Krankenkasse fortwährend auf der Tasche liegt, da nur die Auswirkungen aber nicht die Ursache bekämpft wird. Auch Folgeschäden wie Amputationen, Herzinfarkt, Schlaganfall mit anschließender Pflege könnten vermieden werden, wenn man es schafft den Patienten zu einem gesunden Gewicht zu verhelfen. Auch wenn das Medikament teuer erscheint, so ist es doch im Preis/Leistungsverhältnis Bestwert Was genau macht das Hormon Semaglutid aber anders als das Hormon Insulin? Semaglutid setzt ganz anders an. Es bringt die Bauchspeicheldrüse dazu mehr Insulin zu produzieren ohne Gefahr einer Unterzuckerung. Dazu reduziert es wirksam das Hungergefühl. Semaglutid bekämpft also sowohl die Ursachen der Diabetes (Übergewicht) und deren Auswirkungen (hoher Blutzuckerspiegel) - während Insulin nur die Auswirkungen (Blutzucker senken) bekämpft. Bereits relativ schnell tritt die Wirkung ein, sogar schon bei der Minimaldosis von 0,25ml. Spätestens nach 2 Wochen ist man im Semaglutid-Flow: man isst wenig, spritzt selten bis kein Insulin mehr und die Pfunde purzeln ziemlich schnell. Insulin und Semaglutid sollten auch nicht zusammen genommen werden um eine lebensbedrohliche Unterzuckerung zu vermeiden. Die Dosis von 0,25 ml wird nach einem Monat verdoppelt auf 0,5 ml. Nach weiteren 3 Monaten wurde bei mir die Dosis auf die maximale Menge von 1,0 ml erhöht. Dort blieb ich bis 6 Monate vor diesem Bericht, weil die Langzeit-Blutzuckerwerte sich im normalen Bereich eingependelt hatten. Zum "ausschleichen" wurde letztmalig vor 3 Monaten ein Pen mit 4 Dosen 0,25 ml verschrieben. Seit 8 Wochen bin ich nun völlig ohne unterstützende Medikamente im Bereich Diabetes.. Das absetzen von Ozempic ist also problemlos möglich, wenn auch der Rest (Gewicht, BMI, Blutzucker, Fitness) stimmt. Wie alle Medikamente hat auch das Hormon Semaglutid Nebenwirkungen, die bei mir aber zu keiner Zeit auftraten. Hier ist Unwohlsein und Übelkeit wohl am häufigsten. Von mir bekommt das Medikament eine absolute Empfehlung!
Hallo Peter,
ich wollte mal hören, wie der Stand der Dinge ist. Wie es Dir geht? Ohne das Ocempic.
Ich habe seit gut 4 Wochen die Behandlung begonnen. Vorher ging gar nichts, jetzt bekomme ich endlich etwas vom Gewicht herunter.
Finde Deine Berichte sehr schön, besonders mit Witz geschrieben.
Viele Grüße
Claudi
Hi Claudia,
ja, Ozempic ist ein echter Gamechanger bei Übergewicht..
Fast 40 Kilo weniger auf den Rippen – von 136 irgendwas auf unter 99 Kilo – leider dann aber über den Winter vorletztes Jahr wieder etwas draufgepackt und das ganze Jahr am kämpfen wie ein Blöder um wieder unter die 100 zu kommen (was ich aber nicht geschafft habe… Tssch.. Peitschenknall auf den faulen Hintern..) muss ich sagen: Es ist ein völlig anderes Lebensgefühl, man füht sich (und ist es natürlich auch ) viel fitter, attraktiver sowieso (aber wieviel attraktiver kann ich noch werden – ich bin ja schon nach George Cloney the sexiest „Old Man Alive“) – man hat einfach mehr Spass am Leben!
Die Diabetes ist kein Thema mehr: HBA1C von 4,9 und nüchtern Blutzucker von 80 – da kann mancher gesunder Mensch nur von träumen.
Ich muss Dir aber sagen – dass man auch immer dranbleiben muss. Auch wenn der kleine
Teufel Diabetes nicht mehr auf der einen Schulter sitzt – der Kampf gegen die Kilos ist ein ewiger. Was man sich in Jahrzehnten für ein Essmuster angewöhnt hat, dass vergisst man auch nicht nach einem Jahr Ozempic. Home Office ist echt schlecht für die Waageanzeige. Man muss also IMMER (UND DAS MEINE ICH ECHT ERNST!) gegen die Kilos kämpfen – Sport, mal auch den Appetit auf was süßes unterdrücken, und , und, und..
Wenn man dann noch einen Sommer hat wie jetzt – zum Teil über 35° draussen und im Anschhluß dann Sintflutartige Regengüsse – da ist das mit Kilos runter marschieren schon echt schwierig..
Aber egal.. ich hatte ja in meinem Monatsrückblick geschrieben, dass ich mir nun ein Mountain-Bike holen will um mal etwas weiter die Gegend erkunden will, als immer nur hier durch Dortmund rumzueiern.. Schaun wir mal..
Dir wünsche ich auf jeden Fall viel Erfolg – So wie es aussieht ist Ozempic ja aktuell gar nicht zu kriegen..
Bleib (oder werde) gesund
CU
P.
Servus Peter,
deine Beiträge zu Ozempic habe ich höchst interessiert durchgelesen und schaue nun doch sehr zuversichtlich auf meine hoffentlich bald startende Reise mit ebendiesem Medikament.
Eine alte Knieverletzung, die trotz OPs zu Folgeschäden geführt hat, lässt mich seit zwei Jahren von schönen Wanderungen und der geliebten Waldrunde nur noch träumen. In diesem Zustand spreche ich der Milka Schokolade besonders gern zu und nun stehe ich mit einem BMI von 33,5 da – inklusive Prädiabetes und Cholesterinwerten jenseits von Gut und Böse. Ein Endokrinologe hat mir nun Ozempic verschrieben und wenn alle Voruntersuchungen passen, darf ich starten.
Wie geht es dir heute? – Du hast ja einen fulminanten Erfolg mit dem Medikament gehabt. Dazu dein Sportprogramm, täglich 15 km gehen, das ist schon eine Nummer. Hast du den Diabetes weiterhin gut im Griff? Wie geht es dir mit dem Gewicht?
Ich wünsche dir alles Gute. Vielleicht lese ich ja von dir. Habediere aus Österreich, Dagmar
Hallo Dagmar,
das Gewicht ist über den Winter wieder etwas gestiegen – liegt eben auch an den kürzeren Tagen und dem Mistwetter – naja, und man futtert halt auch die etwas fettigeren Sächelchen.. Da muss ich im Frühjahr mal richtig dran und mein Trainingsprogramm straffen. Jeden Tag 15 Km werde ich aber nicht schaffen, denn das sind dann schon 3 Stunden am Stück latschen.
Glücklicherweise sind meine Cholesterinwerte sehr niedrig und die Diabetes ist weg. Ich kaufe mal ab und zu wieder ein Päckchen Teststreifen auf eigene Rechnung, weil ich die nicht mehr aufgeschrieben bekommen (meine Diabetologin hat mich aus dem Diabetiker-Programm entlassen, weil ich offiziell „geheilt“ bin).
Nüchtern Blutzucker liegt so bei 90 – 110 mg/dl (90 Tage Durchschnitt = 101 mg/dl). Das ist zwar nicht optimal, sondern an der oberen Grenze eines Gesunden, bzw. unteren Grenze zur Prediabetes – aber ich habe ja auch noch immer Übergewicht und einen BMI von knapp 33. Ich will langfristig auf 90 Kilo – dann sollten die Werte noch niedriger sein.
Glücklicherweise werden die Tage ja jetzt schon wieder etwas länger und nach Feierabend im Home-Office kann man direkt los stratzen um sein Tagespensum noch im hellen Tageslicht zu schaffen.
Aufgrund der Zugriffszahlen mit über 20.000 Lesern zu meinen 3 Ozempic-Beiträgen sehe ich, dass Ozempic mittlerweile so gefragt ist, dass es kaum erhältlich ist. Bei den meisten Online-Apotheken steht „aktuell nicht verfügbar“. Das ist natürlich blöd, denn das Medikament kann ein echter Game-Changer bei der Diabetes – und Übergewichtsbekämpfung sein.
Dir wünsche ich volle Apotheken-Regale!.. ;-)
Bleib gesund
CU
P.
Toll, was Du geschafft hast! Ab nächster Woche Mittwoch geht es bei mir los. Ich habe die Zeit extra so gewählt, weil ich ab da an 2,5 Wochen Urlaub habe und wenn ich dann mit den Nebenwirkungen zu kämpfen habe, dann ist es vielleicht nicht ganz so tragisch.
Hast Du Tipps wie man die Übelkeit und das Übergeben vermeiden kann oder soweit minimieren kann, dass es ab sofort nicht den Lebensalltag bestimmt und einschränkt?
Vielen Dank und viele Grüße
Sabrina
Hallo Sabrina,
toll, dass Du dich zu dem Schritt entschlossen hast – ich wünsche Dir auch so ein tolles neues Gesundheitsgefühl, wie ich es jetzt habe.
Tipps um die Übelkeit zu umgehen habe ich aber nicht, denn bei mir traten keinerlei Nebenwirkungen auf – und die können ja durchaus zahlreich sein.
Ich würde mir an deiner Stelle da keine Angst machen, sondern erst mal abwarten und das auf mich zukommen lassen.
Wenn wirklich Übelkeit auftritt könnte vielleicht ein Mittel gegen Reisekrankheit helfen? Aber da würde ich an deiner Stelle dann den Arzt fragen, ob das Sinn macht..
Beste Grüße und viel Erfolg!
Dr. Nerd
Hallo Peter,
ich bin eben zufällig hier gelandet, denn mich plagt eine andere Nebenwirkung als Übelkeit bei der Einnahme von Ozempic. Ich habe einen schrecklichen Juckreiz am ganzen Körper. Nach meiner Recherche ist es eine allergische Reaktion auf Insulin. Ich muss dazusagen, dass ich keine Diabetikerin bin sondern das Medikament zum Abnehmen injiziere. Ich möchte es ungerne absetzen, aber es ist so sehr unangenehm und ich habe bislang nichts gefunden, was mir den Juckreiz nimmt. Hast du damit Erfahrung? Wie schlimm ist der JoJoeffekt zu erwarten falls ich absetzen muss? Ich würde mich sehr über eine Antwort freuen, denn ich bin mittlerweile wirklich etwas verzweifelt.
Herzliche Grüße
Ute
Hallo Ute,
dieser Nebeneffekt ist sicher unangenehm und auch selten – wenn auch nicht unbekannt. Lt. dem offiziellen Beipackzettel von Ozempic https://www.novonordiskpro.de/content/dam/Germany/AFFILIATE/www-novonordiskpro-de/de_de/diabetes/gi/GI_Ozempic_0-25-mg.pdf
tritt unter Punkt 4 dies bei ungefähr 1% der Anwender auf. Ozempic selber enthält kein Insulin, wirkt aber durch das Hormon Semaglutid auf die Bauchspeicheldrüse. Ich würde vermuten, dass die Bauchspeicheldrüse nun mehr körpereigenes Insulin produziert. Bei Diabetikern ist das klarerweise gewünscht, weil es das spritzen von fremden Insulin minimiert.
Bei gesunden Menschen ist das dann vielleicht kontraproduktiv wenn der Hormonhaushalt aus dem Gleichgewicht kommt.
Wie man das bekämpft weiss ich natürlich nicht – im schlimmsten Fall bleibt nur das absetzen des Präparates als Lösung.
Einen Jojo-Effekt gibt es immer – schließlich ist Nahrung für uns immer verfügbar und die Lebensmittelindustrie wird immer perfider darin uns hochverarbeitete (und damit schädliche) Lifestyle-Kalorienbomben unterzuschieben. Ich empfehle mal Sendungen wie „Lege packt aus“ anzuschauen – dann gehst Du im Supermarkt nur noch in die Obst- und Gemüse-Abteilung und rennst dann mit geschlossenen Augen direkt weiter zur Kasse! Es kommt darauf an, diesen Jojo-Effekt zu bekämpfen, denn jeder übergewichtige Mensch hat sich über Jahre ein „Fress-Muster“ angeeignet, welches sich nicht nach ein paar Wochen Diät in Luft auflöst. Bei mir kam nach dem Gewichtsverlust von fast 40 Kilo eine wesentlich erhöhte Agilität und Grundfitness zugute. Um mein Gewicht zu halten (und um mein Home-Office Bewegungsdefizit auszugleichen) mache ich jeden Tag 2-3 Stunden strammes marschieren. Dazu kommt eine halbe Stunde Rudermaschine. Ich habe selber über den Winter auch leider wieder 3 Kilo draufgepackt, die nun natürlich runter müssen. Aber so ist das halt: das Leben ist ein ständiger Kampf – und wenn es nur gegen die Kilos ist..
Beste Grüße und bleib gesund..
P.
Großen Respekt vor deiner Leistung. Nein, wirklich, der Unterschied vorher zu nachher ist immens. Und die Gesundheit freut es auch. Die letzten Kilos sind die schwersten (deshalb haben es die prinzipiell schlankeren Menschen schwerer, ihre letzten zwei Schönheitskilos abzunehmen, hüstel…). Was mir geholfen hat, ist schmerzhaft. Sehr schmerzhaft. Nein, keine Magen-OP, auch kein Fettabsaugen. Einfach ab 17 Uhr nichts mehr essen. Vierzig Tage lang habe ich das durchgezogen, ich habe gegessen, warte… zwischen 12 und 17 Uhr. Dazu keinen (absolut keinen) Alkohol, meine Leber musste eh entgiftet werden nach den Abenteuern in Georgien. Und keinen Süßkram. Nix, nada. Ich habe abends gehungert wie ein Wolf. Hätte ich Haustiere, hätte ich mir wohl die in die Pfanne gehauen… Lg Kasia
Hi Kasia,
ja, da sagst Du was – NICHT essen kann echt schmerzhaft sein. Magengrummeln – echt nicht schön, sondern echt fies – und der Laune tut es auch nicht gut. Ich vermute Stefan wird sich aus Angst, dass Du ihn im Hungerkoma aus versehen mit einem Döner verwechselst wie ein Katzenbaby unter dem Schrank versteckt haben.. ;-)
Nerven tut es aber echt – wenn man 80 Kilometer die Woche marschiert, man sich Kalorienbewusst ernährt und die Waage trotzdem anzeigt, dass es nicht weiter runter geht – that sucks..
Glücklicherweise bin ich ziemlich muskulös durch den Leistungssport in der Jugend – und ganz sicher wird durch dieses ausloten neuer Grenzen auch wieder vorhandene aber abgeschlaffte Muskulatur aktiviert (Stichwort „Muskelgedächtnis“) – das merke ich an meinen Beinen deutlich – aber ich wäre halt auch gern so ein „zartes Rehlein“ wie Du.. :-)
Bleib gesund – ich guck mir mal gleich deinen letzten Beitrag zu Georgien an.. ;-)
CU
P.
„Zartes Rehlein?“ Ach, danke für die Blumen. Ja, die Laune ist im Keller, wenn man nix essen darf. Wenn der Partner dann abends mit Schokopudding ankommt, wird er mit tötenden Blicken gestraft. Stefan ist dazu übergegangen, seine Abendmahlzeiten in der Küche zu verzehren… :-) Aber es funktioniert, und irgendwann gewöhnt sich der Körper daran.
Ich hatte es in diesem Zusammenhang schon mal erwähnt. Aber in dem Fall wiederhole ich mich gerne: Hut ab, dass du das alles geschafft hast! Und du hast ja offensichtlich die Disziplin, da eisern dranzubleiben und nicht aufzugeben. Klasse!
Hallo Elke,
danke für das schöne Kompliment.. :-)
in der Tat wird es mit der Zeit langweilig. Ich (btw. wir – denn einmal die Woche gehe ich mit einem Freund zusammen die Runde) habe alle Strecken in Dortmund soweit durch. Vorgestern habe ich nach den 3 Stunden mit meinem Kumpel noch mal eine „Schippe draufgelegt“ und habe die 15 Kilometer auf 17,5 hochgesetzt. Nur um die gestern mit 21,5 Kilometern noch mal eine ordentliche Latte nach oben zu schieben.
Wir werden es deshalb auch in Zukunft anders machen – wir haben beide das 9 € Ticket. Plan ist dann in eine Himmelsrichtung loszulaufen, so weit es geht und dann mit dem ÖPNV zurück zu fahren. Da kommt dann auch noch so ein bisschen Thrill und Gefahrensucher-Attitüde ins Spiel.. ;-)
Bleib gesund!
CU
P.
Ja ja, das gute Essen. Ab Mitte Fünfzig kann man gar nicht mehr so wenig essen, wie es sich nicht sofort mittels Gewichtszunahme bemerkbar macht. In meiner Jugend bestand die Ernährung hauptsächlich aus Currywurst Fritten Majo, Kaffee und Bier. Was anderes gab‘s auch bei den Kumpels nicht. Trotzdem waren alle gertenschlank. Das änderte sich erst mit den Jahren. Jetzt reicht ein Stück Kuchen Sonntags, um zu verzweifeln ;-)
Aber Du hast recht, Bewegung ist das a und o zu einem halbwegs vernünftigen Gewicht.
Hi Peter,
da sagst Du was.. :-(
Ich bin diese Woche knapp 80 Kilometer zu Fuß gestratzt und habe es geschafft so knapp 100 Gramm abzunehmen – dabei waren mein Kumpel und ich einmal sogar im Teutoburger Wald und haben eine (er nannte es „Wanderung“ – ich nannte es „Mordversuch“) Exkursion von den Externsteinen zum Herrmanns-Denkmal gemacht. „Nur“ 20 Kilometer – aber die zählten für 40! Echt! Nur Schotter-und Sandpisten Berghoch, Bergrunter. Ich war sowas von alle – Abends 1,8 Kilo weniger! Juhu..
Einen Tag später: alles wieder drauf..
Ich überlege ob ich mir den Mund zutakkern lasse.. :-)
ABER ICH GEBE NICHT AUF!!!
Bleib Gesund! :-)
CU
P.
Beeindruckend, mit welcher Disziplin Du zugange warst. Motivierend, was Du geschafft hast. Und eine Freude, dass es Dir gut geht!
Hallo Buddy!
Du bist immer so positiv! Das mag ich so an Dir – auch dass Du dem Leben so bejahend entgegensiehst. Wo ich dunkle Wolken sehe – siehst Du dahinter schon wieder die Sonne aufgehen..
Erhalte Dir die Positivität.. ;-)
Ich hoffe wir sehen uns bald mal..
Bleib gesund!
CU
P.