Hallo lieber Leser und Leserine! Ich bemühe mich nach Kräften den Monatsrückblick für April fertig zu bekommen - versprechen kann ich es nicht. Den Monat ist einiges passiert - Krank, Urlaub, das Osterfest - natürlich mit handfestem Skandal (der keiner war) und dem üblichen Quatsch um die Lockerung des Karfreitags. Heute ist der 28. April und ich habe grade mal den ersten Satz geschrieben. Wundert euch also nicht, wenn der Monatsrückblick diesmal verspätet kommt...

Sonntagsgedanken

  • Sonntagsgedanken: “Houston – wir haben ein ‘haariges’ Problem”..

    ..oder: die Welt retten oder über den “Bad Hair Day” sinnieren? Warum beides zusammen nicht geht..

    Hidiho liebe Community! Alter Falter! Heute erwarte ich in meiner Predigt einiges an Nervenstärke von meinen Schäfchen, denn dieser Beitrag wird zum einen ziemlich lang und zum anderen von Sarkasmus und nicht vorhandener politischer Korrektheit triefen. Aber Sarkasmus, Zynismus und schwarzer Humor sind mittlerweile die einzigen kostenfreien Medikamente, die man allerdings auch dringend braucht, um auf diesem Planeten der Volldeppen nicht selber verrückt zu werden. Deshalb werde ich mich auch nicht, wie man es vielleicht für den gebührenden Akt der Höflichkeit erwartet, im Vorfeld für meine bösen Gedanken entschuldigen.

    Doch worum geht es in meiner heutigen Stunde spiritueller Erleuchtung? Tja, die Erde ist am Ende.. oder besser gesagt: die Menschheit – da beißt die Maus keinen Faden ab, wie es so schön heißt, oder habt Ihr echt noch einen Funken Hoffnung, dass diese Anhäufung egoistischer Idioten tatsächlich irgendwie das Ruder rechtzeitig rumgerissen bekommt?

    Sonntagsgedanken: “Houston – wir haben ein ‘haariges’ Problem”..(Bild links: die nächste Generation der Smartwatch von SAMSUNG sieht dann wohl so aus wie der Pip-Boy aus dem bekannten Spiel Fallout – es kann zum jetzigen Zeitpunkt auch durchaus sinnvoll zu sein, schon mal ein paar Level zu spielen um sich mit dem Ödland und dem Leben nach dem nuklearen Krieg vertraut zu machen. Ein Supermutant ist nicht einfach zu besiegen..)

    Und diesem tollen Planeten ist es eigentlich völlig schnurz, ob der Mensch weiter macht ihn zu einer Müllkippe zu transformieren, den Sauerstoff durch Abholzung von Regenwäldern in Windeseile zu verbrauchen, oder – was ebenso effektiv ist, durch das zündeln von Atombomben und dem folgendem Fallout diesen Planeten unbewohnbar zu machen – diese wunderschöne blaue Kugel wird sich einmal kurz schütteln, einige hunderttausend Jahre warten und dann – so Gott will – endlich eine Spezies hervorbringen, die das Attribut “INTELLIGENT” tatsächlich verdient. Und ja: Du und ich werden dann schon längst zu Staub zerfallen sein und Grundstoff für die nächste Generation fossiler Brennstoffe sein.

    Und weil das alles so absehbar ist und die ganze Sache dadurch nur noch bizarrer wird, komme ich aus einem – zugegeben mittlerweile mit einem irren Unterton – Lachflash nicht mehr raus.


    HIER FOLGT EINE WERBEANZEIGE


    Tja, es eskaliert momentan auf diesem Planeten – auf der einen Seite versucht die nächste Generation verzweifelt den Planeten zu retten – was bei einigen Politikern zu saurem aufstoßen führt. Denn, so was wie die Welt retten hat man gefälligst NACH der Schule zu tun und nicht während des Unterrichts – auf der anderen Seite wird alles mögliche von der Regierung unternommen um die Probleme dieses Planeten NICHT zu lösen.

    Um Herrn Habeck mache ich mir sogar echt Sorgen – der sieht aus und wirkt vor der Kamera wie das Leiden Christie. Bei den aktuellen Fehlbesetzungen der Pöstchen in unserer Ampel glaube ich aber, dass die wenigsten das reguläre Ende Ihrer Amtszeit erleben. Ich tippe mal blind auf unsere Verteidigungsministerin als erste heiße Anwärterin für einen Platz im Wartezimmer der Agentur für Arbeit…

    Doch dröseln wir den Wahnsinn mal im Detail auf..

    Pandemie? Die ist doch jetzt vorbei, oder?

    Als ich in den Nachrichten hörte, dass unsere Regierung jetzt bei der Pandemiebekämpfung “auf die Eigenverantwortung des Bürgers setzt” habe ich einen Lachkrampf bekommen. Doch wirklich. Ich lache selten – und wenn muss der Witz echt gut sein. UND DER WAR DER BRÜLLER!!

    Selbst jetzt wo ich das schreibe, komme ich nicht darüber hinweg und muss mir die Tränen aus den Augenwinkeln reiben, damit ich sehen kann, was ich tippe!

    Sonntagsgedanken: “Houston – wir haben ein ‘haariges’ Problem”..(Video links: ein Symbolvideo für den Covid-19 Kurs unserer Regierung. Dieses Video war für den „Darwin-Award“ nominiert. Ich verkneife mir die Erklärung, für was der verliehen wird. Nur soviel: der diesjährige Preis geht an die gesamte Menschheit)

    “Wir setzen auf die Eigenverantwortung der Bürger!”.. Buahahuahuahh.. seit 2 Jahren haben wir diesen blöden Virus und mussten feststellen, dass die Hälfte der Bevölkerung zu blöd ist sich an die simple AHA-Regel zu halten. Die Krönung war dann noch der Satz, dass man als Infizierter selber entscheiden kann, ob man sich in Quarantäne begibt oder nicht. Na gut, die olle Spaßbremse Lauti hat da wieder zurückgerudert – er kennt wohl langsam seine Bürger, und deren Fähigkeit geistige Transferleistungen in Verbindung mit dem Wort Eigenverantwortung zu vollbringen.

    Wir wissen doch leider, dass man die Wörter „Deutscher“, „Covid-19“ und „Eigenverantwortung“ nicht in einem Satz sagen kann, ohne dass irgendwo auf diesem Planeten ein verzweifelter Virologe mit voller suizidaler Absicht seine Petri-Schalen leerschlürft – und dann haut unsere Regierung so einen Kracher raus!

    Dass das mit der Eigenverantwortung nicht klappen kann zeige ich euch an einem einfachen Beispiel:

    Sonntagsgedanken: “Houston – wir haben ein ‘haariges’ Problem”..(Bild rechts: immer wieder schön – ein sauberes Bett auf der Intensiv-Station. So über das lange Osterwochenende. Bevorzugterweise im Koma mit einem Schlauch im Hals. Dieses hübsche Bild durfte ich schon letztes Jahr zu Ostern nutzen um auf die ziemlich flache Lernkurve der Bundesbürger hinzuweisen. Das war mal gut angelegtes Geld für ein gekauftes Bild – wird sicher nicht das letzte Mal sein, dass ich es benutze…. )

    Ich war letzte Woche einkaufen im Kaufland. Klar, wie es sich gehört mit FFP2-Maske und mit genügend Abstand zu den anderen Kunden. An der Kasse dann die Eskalation! Auf dem Boden sind extra Streifen um selbst dem größten Esel zu zeigen, was 1 Meter 50 Abstand ist. Ich wartete am Ende des Kassenbandes, weil die Dame vor mir  noch nicht weit genug durch den Kassengang gegangen war. Infolgedessen konnte ich auch meine Ware noch nicht aufs Band legen.

    Die AHA-Regel – kennt nach 2 Jahren auch noch nicht jeder..

    Als genug Platz war, ging ich vor, legte meine Waren aufs Band und merkte, als ich den Trenner hinter meine Ware legte, immer ein schubsen im Rücken. Als ich mich umdrehte stand direkt hinter mir eine andere Kundin, die nicht abwarten wollte, bis ich genug Abstand zu ihr hatte. Ziemlich angepisst fuhr ich Sie an, ob Sie das mit den Ein Meter fünfzig Abstand nach 2 Jahren immer noch nicht kapiert hat – und schon mischte sich die hinter ihr stehende Kundin ein und maulte, dass “sie ja nur eben ihre paar Sachen auf’s Band legen wollte”..

    Was zeigt uns das?

    1. Regeln sind nur für andere relevant – nie für einen selbst
    2. Eigenverantwortung klappt nicht bei Vollidioten
    3. obengenannte Vollidioten treten immer im Rudel auf.
    4. nie hat man einen Baseball-Schläger dabei, wenn man ihn braucht

    Traurig, oder? Nach 2 Jahren hat ein Großteil immer noch nicht kapiert, dass es NIE darum ging dass diese Vollhonks sich anstecken, sondern eben genau anders herum – nämlich dass Menschen die gefährdet sind, sich nicht anstecken und vielleicht sterben. Es ist dieses “ich wollte doch nur eben”- Denken, was mich zur Weissglut treibt. Es ist nämlich völlig egal, ob man einen ganzen Einkaufswagen voll mit Ware hat oder nur ein einziges Teil, was man “nur mal eben” aufs Band legen will oder selbst wenn man gar nichts hat und sich “nur mal eben” an den anderen Kunden vorbeizwängen will, weil man nicht warten will – wenn man dabei nicht die 1 Meter 50 Abstand einhalten kann, dann wartet man verdammt noch mal um das Risiko einer Ansteckung zu verhindern!


    HIER FOLGT EINE WERBEANZEIGE


    Ich bin sogar sicher, dass viele die laxen Beschränkungen nun so interpretieren, dass die Pandemie vorbei ist und der Virus harmlos. Und diesen Grottenolmen traut man echt Eigenverantwortung zu? Diese geistigen Tiefflieger können sich ohne fremde Hilfe nicht mal morgens die Schuhe zubinden und gehören in Betreutes Wohnen..

    A propos: Am Wochenende war wieder Bundesliga. Volles Stadion – merke ich immer, weil dann hier in der Straße kein durchkommen mehr ist, denn die „Fans“ stellen ihre Dreckskarren hier trotz Anliegersiedlung kreuz und quer ab. Es gibt hier nämlich leider einen Schleichweg durch die Bolmke zum Stadion. Was liegt also näher sich über Schilder hinwegzusetzen, sich kreuz und quer auf Straßen und Bürgersteige zu stellen – sollen die Bewohner doch zusehen wo sie parken. Bei dieser Form der Rücksichtsnahme kann man davon ausgehen, wie die Form der Eigenverantwortung bei der Pandemie aussieht – sie ist quasi nicht existent..

    Also 80.000 grölende Fans mal wieder auf einem Haufen – mit einem vorherigem Marsch durch die Stadt. Auf den Fotos trug nicht einer der dicht an dicht laufenden BvB-Fans eine Maske. Aber wir wissen ja aus obigem Beispiel, dass grade Fussballfans sich durch Regelbefolgung, Empathie und Eigenverantwortung einen Namen gemacht haben – von daher alles Sicher. Jedenfalls bis Dortmund dann nächste Woche zum Hotspot wird. Inzidenz heute bei 1115. Aber da geht noch was.. wetten?

    Vielleicht ist unserer Regierung aber auch klar geworden, dass es jetzt in Riesenschritten Richtung Weltuntergang geht. Ich meine, an den Polen mal eben 20° C zu warm für die Jahreszeit – da kann das dort gebundene CO2 aber mal ordentlich die Atemluft verdünnen, wenn es aus dem schmelzenden Eis diffundiert. Und dann ist da noch der Herr Putin, der nur drauf wartet den Startknopf auf seinem Raketenköfferchen zu drücken.

    Wir haben also echt viele Optionen die Radieschen von unten zu betrachten: Wir können wegen Sauerstoffmangel ersticken, durch Atombomben verdampft oder durch den Virus ausgelöscht werden – das ist ja quasi ein „All you can die“ – Menü der Spitzenklasse! Was soll man da noch die Leute mit den blöden Beschränkungen nerven?


    HIER FOLGT EINE WERBEANZEIGE


    Doch verlassen wir den ganz persönlichen Wahnsinn und die Rubrik “Alltagsabenteuer mit Idioten” und wenden wir uns wichtigeren Themen zu – denn was kann wichtiger sein, als die Rettung des Planeten. Naja, außer es kommt ein “Bad Hair-Day” dazwischen. Wir wissen ja, wie launisch Weibsvolk werden kann, wenn der Friseur die zweihundert-Ocken-Frisur verhunzt hat. Da macht Frau keine Gefangenen! So geschehen bei der Fridays for Future Ortsgruppe Hannover.

    Da wurde eine Künstlerin mit Dreadlocks ausgeladen, weil deren Frisur den Veranstaltern nicht passte. Die formulierten es worttechnisch geschliffener und ausschweifender, aber im Endeffekt lief es aufs gleiche hinaus. Toppten das dann noch mit der Lösung, sich doch die Haare schneiden zu lassen um doch noch auftreten zu dürfen..

    Wow, ich weiß ja nicht, wer da für die Öffentlichkeitsarbeit zuständig ist, aber ich würde dringend zu einem Jobwechsel raten.

    Wenn es ein Doppel-L geben würde für einen Doppel-Loser – den Preis hätte die Ortsgruppe sicher. Zum einen die Absage mit einer – in meinen Augen nicht existenten – kulturellen Aneignung zu begründen und dann noch ein Übergriff ins Persönlichkeitsrecht mit der Aufforderung sich die Haare zu schneiden. Darauf gibt es von mir gleich 2 hochgereckte Stinkefinger..

    Doch was ist dieses ominöse “kulturelle Aneignung” überhaupt?

    Kulturelle Aneignung? So etwas gibt es gar nicht!..

    Zum ersten  – und hier werden bei einigen Weltverbesserern und Gutmenschen die Adern an der Stirn pochen und Sie werden sicher erbost die Zähne fletschen und mich in die Blogger-Hölle wünschen: es gibt so etwas wie “cultural appropriation” gar nicht! Kann es auch gar nicht, denn unsere komplette Menschheitsgeschichte baut quasi auf “Kulturraub” auf.

    Schon die ollen Steinzeitmenschen merkten, dass ein Faustkeil mehr weh tut, wenn man den auf die Omme bekommt, als die bloße Faust. Also wurde der Faustkeil als hübsches Trage-Accesoire, welches ganz chic zum rustikalen Bärenfell passte, abgekupfert. Wie das Bärenfell auch – oder glaubt Ihr, dass zeitgleich alle Neandertaler morgens aufwachten und dachten: “Hmm, draussen ist kalt – in so’nem hübschen Bärenfell würde es doch jetzt sicher kuschelig warm sein” um dann loszurennen um sich mit einem Grizzly anzulegen? Nöö, das wurde quasi durch Augendiebstahl von Clan zu Clan weitergetragen. Und auch weiterentwickelt – also der Diebstahl – nicht das Bärenfell. Naja, damals gab es eben auch noch keine Patentämter, die über geistiges Eigentum wachten..

    Der Begriff “cultural appropriation” wurde nur erfunden um damit Kohle machen zu können – denn was macht ein mit seinem bisherigem wertlosem Leben unzufriedener Homo Sapiens? Er sucht sich eine vermeintliche Diskriminierung, übersetzt diese in Englisch, damit es sich cool anhört, schreibt ein (vermeintlich) schlaues Buch darüber  – und schon tritt er als Experte in Talkshows auf, vermarktet sein Buch, bekommt Millionen an Tantiemen und kann sich endlich bei McDonalds mal satt essen..

    Doch fragen wir mal Wikipedia was die zum Thema Kulturelle Aneignung meinen:

    “Quelle Wikipedia: Mit dem Begriff Kulturelle Aneignung (englisch cultural appropriation) wird die Übernahme eines Bestandteils einer Kultur von Trägern einer anderen Kultur oder Identität bezeichnet. Die ethische Dimension kultureller Aneignung wird in der Regel nur dann kritisiert, wenn die Träger der angeeigneten Kultur einer Minderheit angehören, die als sozial, politisch, wirtschaftlich oder militärisch benachteiligt gilt.[1][2][3] Die Kultur wird aus Sicht der Kritiker durch ihre historischen Unterdrücker ihrem Kontext entrissen.[4][5][3] Die Verwendung des Begriffs der Kulturellen Aneignung wird wiederum als Identitätspolitik kritisiert.[6]

    In diesem Kontext wird auch häufig Greg Tate zitiert, der in seinem Buch Everything But the Burden: What White People Are Taking From Black Culture schreibt, dass weiße Menschen alles aus schwarzen Kulturen übernehmen würden, außer die Diskriminierung, die damit verbunden ist, schwarz zu sein.

    Grob gesagt ist es also kulturelle Aneignung, wenn sich eine vorherrschende Spezies etwas aneignet, was einer schwächeren Minderheit gehört.

    Tja, das ist blöd – denn wir Westeuropäer haben da eigentlich schon durch unseren immensen Reichtum die Arschkarte gezogen. Und im anderen Völker unterjochen waren wir auch nicht ganz unerfolgreich. Ach Moment: wenn dem so wäre, dann würden in den deutschen Jobcentern ja nur Ausländer –  bildungsfern und farbig dazu – sitzen. Nur dumm, dass dort auch gut ausgebildete Deutsche Ingenieure und Professoren namens Meier und Müller sitzen. Sollten wir also da etwas differenzieren?

    Na gut, denken wir globaler. Wie ist das mit der Pizza? Nach Knödeln mit Sauerbraten ja das Lieblingsessen der Deutschen. Vielleicht sogar andersrum. Die Pizza kommt wie alle wissen aus Italien und ist eigentlich ein “arme Leute-Essen”. Man machte einen Teig und warf die Reste, die man noch übrig hatte darauf. Fertig war das gestreckte Essen für die Familie.


    HIER FOLGT EINE WERBEANZEIGE


    Nach der strengen Definition der Wikipedia dürften wir die gar nicht essen, weil wir uns damit über die armen Leute in Italien lustig machen – Stichwort Gastarbeiter, Kapische?…

    Was ist mit der Modebranche? Erinnert Ihr euch an die hippen Jeans mit den kaputten Knien? An die seltsamen übergroßen Jacken mit überlangen Ärmeln in denen man die Hände der Träger nicht mehr sah? An die Hosen mit dem seltsamen Hosenboden, der bei dem Träger in den Kniekehlen saß?

    Alles das sind keine Erfindungen der Designer, sondern Adaptionen. Es ist ein Zerrbild der durch Armut gebeutelten Unterschicht, die kein Geld haben um sich passende Kleidung zu kaufen, Kleidung geflickt und wieder geflickt wird und wo wärmende Jacken von der großen Schwester an die kleine Schwester weiter gegeben wird. Also ab damit in den Kleiderkreisel und das Beweisstück deiner kulturellen Aneignung schnell online verhökern. Eventuell kriegst Du es ja sogar verkauft, hoffentlich ohne allzuviele Schmäh- und Drohmails der Weltverbesserer..

    Was ist mit Tabak, Zigarren und dem Pfeife rauchen? Das wurde von den Indianern abgekupfert. Hat die jemand gefragt, ob man sich auch mal ‘ne Kippe anstecken darf? Ach Indianer sind ja auch irgendwie Fremdkörper in Gods own Country – stehen dem Fortschritt im Weg, wollen im Einklang mit der Natur leben. Ist wohl schon besser, dass die in Reservaten leben. Also wenigstens die, die die Massakrierung überlebt haben.

    Was ist mit Maltechniken großer Künstler? Die meisten starben bekanntermaßen bettelarm. Deren Malstil wird aber gerne ungefragt kopiert um selber damit Geld zu verdienen. Klar, dass jeder, der ein Bild im Stile van Gogh malt, Tantiemen an seine Nachfahren überweist, oder? Wie? Etwa nicht? Na, so ein Schuft aber auch..

    Doch der schlimmste Fall der kulturellen Aneignung kommt erst noch – denn was ist wehrloser als ein Tier?

    Auch hier macht sich der Mensch lustig über ein Lebewesen, verhöhnt es – verspeist es sogar!

    Für die vermeintlich coolen Kiddies ist es ein Septum – für das gemarterte Rindvieh ist es ein Nasenring, mit dem er gefügig gemacht wird um in die Richtung dirigiert werden kann, die der Bauer will. Das klappt allerdings auch bei den Septums der Kiddies – wenn eure gepiercte Freundin also mal wieder faul auf der Couch liegt, statt zu putzen – ihr wisst jetzt, wo Ihr die Kette einhaken könnt..

    Sonntagsgedanken: “Houston – wir haben ein ‘haariges’ Problem”..Sonntagsgedanken: “Houston – wir haben ein ‘haariges’ Problem”..
    das Original: stolz trägt dieses Rind seinen Nasenring aus hochwertigem Chirurgenstahl. Seit Generationen weitergegeben von Vater Rind zum neugeborenen Kälbchen.die Fälschung: dieser Nasenring wurde dem Original nachempfunden. Die angebrachte Kugel soll die Herkunft aus der Spezies der Rinder verschleiern, was nur unzureichend gelingt!

    Und ich werde mir jetzt auch eine Diskriminierung einfallen lassen – vielleicht “Boomer Bashing”? Die gemeine und hinterhältige Art von Kackblagen sich in Bus und Bahn beim einsteigen vorzudrängeln um mir den letzten freien Sitzplatz vor der Nase wegzuschnappen um mich dann auch noch frech anzugrinsen. DENN DAS IST ECHTE DISKRIMINIERUNG!

  • Sonntagsgedanken: ABSPANN! Meine ganz persönliche Abrechnung mit dem Jahr 2017..

    ..oder: “so schnell ist nichts geschafft” ist die neue Maxime in der BRD..

    Es hat sich ja seit längerem eingebürgert, dass die wichtigen Menschen in dieser Republik am Ende des Jahres ein Fazit ziehen und mit dem vergangenem Jahr abrechnen.  Nun, welche geistigen Ergüsse könnten wichtiger sein, als die von Deutschlands berühmtesten unbekanntem Blogger – Jepp, die Rede ist von mir – weshalb ich hier mein ganz persönliches Fazit zum Jahr 2017 ziehe..


    HIER FOLGT EINE WERBEANZEIGE


    Das Jahr 2017 bringt bei mir Gefühle hoch, wie das aktuelle Schmuddel Wetter zu Weihnachten: trüb, regnerisch, unangenehm. Ein Wetter, das nicht zur Jahreszeit passt, denn für mich gehört wenigstens zu Heiligabend etwas Schnee dazu. Aber Nieselregen und 10° C.? Nee, echt jetzt.. vergiss es!

    Da bleib ich dann doch lieber zu Hause (ich war dieses Jahr nicht ein einziges mal auf dem Dortmunder Weihnachtsmarkt). Genauso zum vergessen, wie das Wetter ist auch der Rest: Job, Gesundheit, Politik – alles war dieses Jahr zum abhaken (und damit meine ich nicht das positive abhaken mit dem Häkchen und Daumen nach oben..

    Diabetes BesteckDer Samen für ein verwachstes Jahr 2017 wurde allerdings schon Ende 2016 gesät, als die Firma an die ich über 2 Jahre lang von meiner Zeitarbeitsfirma ausgeliehen war, plötzlich glaubte ohne mich auskommen zu können. Im Dezember war ich ohne Job und Ende März war ich dann auch bei meiner Zeitarbeitsfirma entsorgt – denn Mitarbeiter, die man nicht vermieten kann, kosten ja nur Geld und werden schnellstens wieder für den Arbeitsmarkt freigegeben. Hier noch mal ein fettes Dankeschön an die Herren Schröder, Müntefering und Clement für Ihre Agenda 2010 und die damit verbundenen “Verbesserungen” auf dem Arbeitsmarkt – euch Penner soll der Blitz beim scheissen treffen…

    Ab März war Deutschlands bester aber unbekanntester Blogger also wieder mal Gast beim Arbeitsamt, was ich als schönen Mist empfand – und als wenn dies nicht reichen würde, wurde bei mir im Februar auch noch Diabetes Typ 2 diagnostiziert.

    Nachdem ich die Warnsignale wie dauernd trockenen Mund (den ich sinnigerweise und äußerst kontraproduktiv mit süßen Fruchtsäften und noch süßerer Coca-Cola bekämpfte), ewigen Harndrang  (der so stark war, dass ich – der normalerweise stundenlang “anhalten” kann – schon nach dem Weg zum knapp 2 Kilometer entferntem Kaufland dort das WC aufsuchen musste um nicht in die Buchse zu pullern) erfolgreich ignorierte – schließlich sieht man ja bei den ganzen jungen Leuten immer eine Buddel Wasser im Gepäck – ging ich dann doch nach ein paar Wochen mal zum Arzt. Der Schnelltest ergab dann einen Messwert, der nicht mehr auf die Skala passte: er musste also über 600 sein. Das ist dann in der Regel, der richtige Zeitpunkt das knallrote RTW kommen zu lassen und die Jeans gegen den netten Umhang mit dem blanken Popo zu tauschen..ich im KH

    Nach 10 Tagen im Krankenhaus, in denen ich dahingehend geschult wurde, mit dem mich nun mein Leben lang begleitendes Monster Zucker zu leben, lief mein Leben wie gewohnt weiter: 1x im Monat zum Arbeitsamt – Bewerbungen schreiben – Absagen erhalten. Das übliche also, wenn man 59 Jahre auf dem Buckel hat und einen Job sucht..

    Statt dem neuen iPhone X, dem ich nun leider so gar nichts abgewinnen kann, zogen also so tolle medizinische Geräte wie Blutzuckermessgerät, Blutdruckmessgerät, Pulsoximeter und  eine megatolle Bluetooth-Waage von NOKIA in meine Butze ein, um von nun an meine Gesundheit zu überwachen.

    Doch es geschehen ab und zu Wunder (und damit kommen wir auch zum einzigen Lichtblick im ganzen Jahr 2017): Man stellte fest, dass es ohne mich in der alten Firma nicht ging und ab Mitte Juni saß ich wieder in Essen an meinem alten Schreibtisch – sogar mit einem netten Gehaltsupdate – aber natürlich auch wieder nur ausgeliehen..

    Das war’s dann für dieses Jahr auch mit den positiven Nachrichten, denn wenn ich in den Medien mitbekomme, was in diesem Land so alles abgeht, möchte man am liebsten den sauteuren 55 Zoll Fernseher aus dem Fenster werfen, um sich nicht irgendwann mit einem Seil um den Hals auf einem Stuhl stehend von diesem Planet voller Irrer zu verabschieden.

    Love IslandZum Thema TV und Irre: was um alles in der Welt ist bloß in den Köpfen der Sendeformat-Verantwortlichen bei den privaten Sendeanstalten falsch verdrahtet? Das Dschungelcamp ist – ich kann es kaum glauben – das erfolgreichste Fernsehformat der letzten Jahre. Man sollte glauben, dass eine Sendung, in der Menschen ihre im tiefsten Inneren verwurzelten Ekelgrenzen überwinden müssen, schnell wieder abgesetzt werden würde – doch leider werden die Sendeformate immer seichter und deren Protagonisten haben den IQ eines an Syphilis leidenden Goldhamsters und die Allgemeinbildung eines Drittklässlers. Adam sucht EvaNeben “Naked Attraction” – einem Sendeformat wo die Genitalien einer ansonsten unbekannten Person im wahrsten Sinne des Wortes “im Rampenlicht” stehen, gab es noch schlimmere Formate wie “Adam sucht Eva” und “Love Island”. Wenn auf abgelegenen Inseln, abgehalfterte C-Promis die sich nicht zu Schade sind, für jede schlüpfrige Schlagzeile in der Presse ihre Titten oder Schwänze ins rechte Licht zu rücken, um jede x-beliebige Person des anderen Geschlechts an zu baggern um dann erfolgreich damit zu kopulieren, Sendezeit bekommen – dann ist das Bildungsfernsehen endgültig verloren.

    Strunzdumme – mit Tendenz zur Idiotie neigende, selbstherrliche und selbstverliebte Spinner, die auf einsamen Inseln blank ziehen – muss ich mir so was anschauen? Gut, man kann weiterzappen – bloss: viel besser wird’s auf den anderen Sendern nicht. Oder wie kann man es sonst erklären, dass ganz eindeutig „Promis“, die nicht klar bei Verstand sind ihre kruden Gedankenschnipsel zur Primetime auf die leidenden TV-Konsumenten loslassen dürfen? Sonntagsgedanken: ABSPANN! Meine ganz persönliche Abrechnung mit dem Jahr 2017..

    Menschen wie Martina „Big“ – die im Interview wegen der aufgespritzten Lippen nur undeutlich brabbeln kann und die wie das Zerrbild eines Menschen aussieht (und an der von ätzenden falschen Fingernägeln,  mit Salzwasser aufgefüllten unnatürlichen Brüsten die  bis hin zu der mit in Deutschland verbotenen Präparaten geschwärzten Haut – alles falsch ist) – ein Dummchen erster Güte (und von Ihrem ebenfalls unterbelichtetem Freund in Ihrem Wahn unterstützt), die selbst mit 2 zugedrückten Augen noch den Status „Realitätsfern“ erfüllt, sind sicher nicht geeignet, das Niveau der privaten Sender anzuheben. Es wäre die Aufgabe solche Menschen zu schützen, aber dies widerspricht wohl dem Trend zum Gaffertum, der immer mehr um sich greift. Statt helfen lieber das Handy raus und filmen – einfach nur armselig..

    Ist der Müll, der da über den Äther auf die TV-Konsumenten ausgeschüttet wird, tatsächlich das Niveau, welches das Gros der deutschen Bevölkerung sehen will? Das macht mir echt Angst..

    Angst macht mir auch, wenn ich mitbekomme, was auf deutschen Polizeischulen an “Freunden und Helfern” herangezogen wird. Dazu kommen die schlechten Erfahrungen von Menschen in meinem Bekanntenkreis – allesamt Bürger mit respektablem Job, zum Teil selber Beamte – mit dem vermeintlich netten Schupo von nebenan. Dass die bekannten Medienpolizisten Toto & Harry nicht grade die hellsten Kerzen auf der Torte waren – geschenkt. Aber wenn sich geweigert wird, Straftaten aufzunehmen, oder ein unbeteiligter Zeuge, der selber noch die Polizei verständigt hat nur im Befehlston angeschnauzt wird – dann lässt sich eine erschreckende Tendenz zur Haltung der Polizei gegenüber dem Bürger feststellen. Doch diese Haltung sollte dann doch lieber gegenüber wirklichen Straftätern eingenommen werden.


    HIER FOLGT EINE WERBEANZEIGE


    Polizei und Politik – das passt, denn es fängt beides mit P an und beides macht mir Angst und Bange, wenn ich an die Zukunft denke. Denn bei dem, was politisch auf diesem Planeten abgeht, stehe ich vor schierer Verzweiflung quasi bereits mit beiden Beinen auf dem besagten obigen Stuhl.

    Schaue ich mir die Lobby-hörigen Politiker an, denen nur eines wichtig ist, sich die Taschen vollzustopfen bis sie platzen, ist klar: für den Bürger wird schon lange nichts mehr entschieden. Bei so viel Egoismus ist es ja fast schon logisch, dass es dieses Land nicht schafft eine Regierung zu bilden. Vielleicht ist dies ja sogar besser so. In diesem Fall gebe ich der Aussage: „lieber nicht regieren, als schlecht regieren“, sogar recht – auch wenn der, der dies ursprünglich sagte, wahrscheinlich etwas anderes im Hinterkopf hatte, als er es vor den Mikrofonen rausposaunte. Dass unsere gewählten Volksvertreter sich in den letzten Wochen nur in einem Punkt einig waren: als es nämlich darum ging, mal wieder die Abgeordneten-Diäten zu erhöhen, und alle wild mit dem Arm im Plenarsaal winkten, um die Erhöhung durchzubringen, zeigte welch Geistes Kind sich da auf den Stühlen rumfläzt..

    Plastik im OzeanUnd so geht’s munter weiter. Der Wahnsinn ist ständiger Begleiter. Der amerikanische Präsident streitet das Klimaproblem ab und lässt wieder nach Herzenslust die amerikanische Natur durch den Tagebau zerstören. Die Umweltzerstörung geht immer weiter – aber keinen stört’s. Die Meere sind bald leergefischt. Ein Fangverbot für die Länder, die nicht zwingend auf Fisch angewiesen sind täte dringend Not. Vergisst es – gibt’s keine Lobby für. Im Jahre 2050 soll mehr Plastik in den Weltmeeren rumschwimmen als Fische.

    Das ist Sie also die vielgelobte Menschheit? Die Spitze der Evolution? Eine Spezies die seinen Planeten trotz besserem Wissen in Windeseile kaputtmacht, wichtige Entscheidungen, die keines Aufschubs bedürfen, 20 Jahre in die Zukunft verschiebt – solange auch nur ein mickriger Euro oder Dollar damit verdient werden kann? Da könnte ich strahlkotzen!

    Dazu passen die diesjährigen Lobby-Entscheidungen unserer Regierung, die sämtlich gegen den Willen der Bürger getroffen wurden. Glyphosat wird weiter eingesetzt – und es gibt keine Entschädigung für die Dieselbesitzer, die im Glauben waren Ihre Karre würde nicht die Luft verpesten. Überall gibt es das Recht einen arglistig verschwiegenen Mangel zu rügen (auch, und ganz besonders in Deutschland, denn das ist im HGB verankert) – Amerika verdonnert alle deutschen Hersteller zum Schadensersatz an die betrogenen Dieselkäufer  – aber der dumme deutsche Autofahrer geht natürlich leer aus, weil die Automobil-Lobby im Kanzleramt rumgeheult hat, dass dies jede Menge Arbeitsplätze kosten würde.  Also werden die Betrogenen erneut betrogen – der reine Wahnsinn!

    Zum Thema Wahnsinn passen dann auch die politischen Führer der Weltmächte:

    • Eine senile deutsche Kanzler-Omi, die kaum, dass Sie eine Entscheidung getroffen hat, diese revidiert (weshalb hier seit gefühlten 100 Jahren nichts vorangeht)
    • ein amerikanischer Präsident, der lieber auf Twitter andere Mitmenschen beleidigt, als seine Allgemeinbildung zu verbessern – und ganz generell ein Problem mit der Realität hat
    • ein russischer Präsident, der früher hoher KGB Offizier war und bekanntermaßen gute Kontakte zur russischen Mafia hat
    • und ein völlig durchgeknallter nordkoreanischer Psychopath, der gerne mit Atombomben spielt.

    Die obige Liste legt keinen Wert auf Vollständigkeit.

    Ist das das wirklich das beste, was dieser Planet zu bieten hat, um eine friedliche gemeinschaftliche Zukunft des Homo Sapiens zu ermöglichen? That’s it!

    Falls  mich jemand sucht – Ich bin dann mal auf’m Stuhl…

  • Sonntagsgedanken: wie viel Messie steckt in Dir?

    ..oder: Ist physikalisches Eigentum ein Relikt aus der Steinzeit?..

    Wir kaufen Dinge, die wir nicht brauchen, von Geld, was wir nicht haben um Leute zu beeindrucken, die wir nicht mögen.

    Volker Pispers

    Das soll mal ein Spruch zum Nachdenken sein – denn es steckt viel Wahrheit drin. Dieses Hamsterrad des Konsums, welches sich immer schneller und schneller dreht, solange wir dort drin stecken und das uns immer ins Ohr flüstert noch teurere und noch überflüssigere Dinge kaufen zu müssen, um mit den anderen Hamstern – oder nennen wir Sie richtigerweise Konsumgefangene – mithalten zu können, kann der Psyche eines Menschen auf Dauer nicht gut tun.

    Seit einem halben Jahr habe ich wieder einen richtig gut bezahlten Job in der IT. Das erste was meinen Freunden einfiel dazu zu sagen, war: „dann kannst Du Dir ja endlich wieder ein Auto kaufen“. Ja, das könnte ich sicher, meine Bank würde mir sofort 24.000 € leihen – zu blöd, dass ich keinen Bock habe auch nur einen einzigen Cent in eine Benzinschleuder zu stecken die 90% des Tages auf einem Parkplatz steht und jede Minute Geld kostet. Durch die Äußerung kein Auto haben zu wollen, gelte ich bei einigen Freunden schon als Sonderling oder Eigenbrötler – nicht weit weg vom Almöhi aus Heidi. Ich oute mich sogar noch weiter: Ich trage ein preiswertes T-Shirt, designt von Angelo Litrico, aus dem Proletenklamottentempel C&A, statt ein überteuertes Camp David-Shirt aus der Nobel-Boutique! Huuh, jetzt muss ich mit weiteren Konsumverweigerungsbekenntnissen vorsichtig sein – denn damit bin ich gesellschaftlich nicht mehr weit davon entfernt bei Facebook entfreundet zu werden.

    Du hast auch nicht mehrere Autos in deiner Garage? Was? Du hast keine Autos? Nicht mal eine Garage? Ja, sorry – aber bei solch beängstigenden wirtschaftlichen Verhältnissen darfst Du dich nicht wundern, wenn Du auf Partys bei den ganzen hippen Leuten so gefragt bist wie Knoblauchbutter auf einem Vampir-Kongress und Du deine Samstagsabende überwiegend mit deinen aufblasbaren „Freundinnen“ verbringen musst..

    Partygirls 3

    (Die Mädels auf deiner Party müssen von Dir selber aufgeblasen werden, damit überhaupt eine sexy Zuckerschnecke  auf deiner Party angebaggert werden kann? Tja, das Problem  könnte an deinem miesem sozialen Status liegen. Aber etwas Gutes hat es auch. DIESE Mädels musst Du nicht lange vollquatschen, um Sie rum zu kriegen. Droh Ihnen einfach damit den Stöpsel rauszuziehen, wenn Sie rumzicken..)

    Erkennst Du dich wieder? Nein? Sei froh – Du gehörst also scheinbar zu den „gut betuchten“ (wenn ich mal diesen etwas angestaubten Begriff benutzen darf) Menschen dieses Konsumsystems.

    Doch dieses Intro leitet gut zur Überschrift und dem Thema über das ich heute “sinnieren” möchte über: Vor einiger Zeit sah ich mal eine der üblichen TV-Pseudo-Reality-Magazine. Es ging darum einen Messie aus seinem Müll zu befreien und Ihn wieder ‚auf Spur zu bringen‘, wie ein “normaler” Mensch zu denken.

    Das machte mich nicht nur etwas nachdenklich – sondern ließ mich sogar in höchstem Maße unruhig werden.

    Nicht weil die Sendung wie immer beim privaten Prekariatsfernsehen üblich, zu theatralisch war. Es machte mich nachdenklich, weil ich langsam Angst bekam wegen zu vielen Dingen in meiner Wohnung (es wäre vermessen die in meiner Butze “gehorteten” Dinge Reichtum nennen zu wollen) selber ein Messie zu sein. Natürlich noch weit davon entfernt wie in der Fernseh-Sendung gezeigt – also mehr so ein ‚Messie in Ausbildung‘. Wie auch immer – der Beitrag hatte etwas Adrenalin in die Adern gepumpt und mich aufgerüttelt: Diese Frage musste augenblicklich untersucht werden und eine eindeutige Antwort her.

    Also mal kurz den PC angeworfen und im Internet kurz den Begriff Messie recherchiert. Das dauerte gar nicht lang. Die Definition eines Messie (nicht zu verwechseln mit Lionel Messi, dem Fußballer) war also lt. Wikipedia wie folgt:

    Das Messie-Syndrom ist eine psychische Wertbeimessungsstörung, das heißt Betroffene schätzen Wert und Nutzen verschiedener Dinge anders ein als der Durchschnitt der Bevölkerung. Das kann sich auf unterschiedlichste Dinge beziehen: Zeitungen und Bücher, Lebensmittel, Werkzeuge, Verpackungsmaterial, Spielsachen, Ersatzteile, Kleidung usw. Die betreffenden Gegenstände werden entweder beschafft, sofern sich eine Gelegenheit ergibt, oder einfach behalten, statt sie zu entsorgen. Einige Messies sammeln nur eine bestimmte Art von Dingen, andere sammeln alles und werfen überhaupt nichts weg, da sie sich nicht davon trennen können.

    Teilweise führt dieses Verhalten zu Verwahrlosung und Vermüllung, Schwierigkeiten im sozialen Umgang oder anderen Problemen. Allerdings ist keines dieser Symptome charakteristisch für das Messie-Syndrom. Viele Messies führen nach außen ein völlig normales bürgerliches Leben.

    So weit – so gut, das hatte ich also verstanden..

    Ich warf einen Blick auf meinen Wohnzimmerschrank, dessen Deckenkranz mir plötzlich sehr besorgniserregend ins Auge sprang..

    Knapp 3 Meter Audio-CDs (es können so knapp 300 Stück sein, aber auch mehr) stehen dort nach Albuminterpret sortiert – zum Teil auch seltene Stücke (nach denen ich lange gesucht habe um damit die vorhandenen Vinyl-Platten zu ersetzen), die nicht mehr neu veröffentlicht werden, weil die Auflage zu klein sein würde. Ich höre zwar tagsüber die ganze Zeit Musik (erlaubterweise sogar im Büro)– die alten CDs lege ich aber nicht jeden Tag in den ebenfalls betagten DENON CD-Player um sie zu hören.

    Ich finde, manche Musik ist einfach nicht zum schnellen konsumieren gemacht. Dafür gibt’s ja die Top 100 Charts. Zum Teil sind mit den CDs darüber hinaus einzigartige Kindheits-und Jugenderinnerungen verbunden. Zum Beispiel das YES-Konzert Anfang der 70er mit der ganzen Bande Jugendlicher hier aus der Siedlung in der Westfalenhalle welches mich mit einer noch nie gesehenen Farb- und Lichtershow schier sprachlos machte.

    Oder das Konzeptalbum “The Lamb lies down on Broadway” von GENESIS – welches mich an die Zeit in meiner Jugend erinnert als wir als 15jährige Mofa-Rocker zu Viert auf einen Camping-Platz ins Sauerland “cruisten” und dort von früh bis spät nur das Album “Foxtrot” von eben dieser Gruppe Genesis hörten, lauthals mitgrölten ungefähr 20 Batterien in dem mitgebrachtem Grundig Radiorecorder durchjagten und von den anderen Zeltplatzbewohnern aufgrund unserer schlechten aber dafür umso lauteren Gesangsbemühungen fast verprügelt wurden.

    Aber vielleicht sind das ja auch nur einige der üblichen Messie-Ausreden, wenn man sich einfach nicht von Dingen trennen möchte, die einem etwas bedeuten..

    seltene Audio-CDs

    (Audiophile Kostbarkeiten aus meiner Jugend, mit denen zauberhafte Erinnerungen verknüpft sind. Auch wenn ich Sie nicht jeden Tag im CD Player habe – bin ich ein Messie wenn ich Sie nicht wegschmeiße – oder werden wir von den Medien dahingehend manipuliert, dass Dinge, die ich nicht täglich nutze aus mir einen Messie machen? Mit anderen Worten: alles was Du nicht am Körper trägst ist entbehrlich..)

    Schaue ich mir an, was ich in letzter Zeit für Musik gehört habe und ob diese allenfalls Massenware zu nennenden Soundschnipsel irgend etwas in mir auslösen, dann muss ich sagen – Nein! Kein Akkord  von der in den letzten Jahren konsumierter Musik bringt in mir irgend etwas zum schwingen. Giotto-BeautyHöre ich mir an, was andere Menschen sagen, dann hat auch kaum jemand von denen noch Audio-CDs zu Hause. “Nöö, was soll ich damit?”, “Ach, Musik lade ich bei iTunes – wenn’s mir nicht mehr gefällt, schmeiß ich’s wieder runter” – so  ungefähr ist momentan der Umgang mit dem Kulturgut Musik.

    Im Store angeklickt und schon wird die MP3 Datei heruntergeladen. Dass ein verlustbehaftetes Komprimierverfahren wie MP3, Audio-Daten weglässt, und deshalb für Pop-Musik zwar gut geeignet ist, für audiophile Genießer von Klassischer Musik aber nicht, ist eine andere Sache.

    Dazu kommt, dass die Künstler, die Musik machen immer schlechter werden. Momentan ist in Deutschland eine Cover-Version von dem großartigen Disco-Hit ‘Ain’t Nobody’ von Chaka Khan auf Platz 1. Dieses Lied kommt nicht ansatzweise an das Original heran. Ein hübsches junges Ding, aber ein dünnes Stimmchen, das am Mischpult hochgezogen wurde, einige Akkorde schief, der Text nur genuschelt. Klar, das Video ist was fürs Auge – aber das ist die Ferrero Giotto Werbung mit der scharfen Italienerin Elisabetta Canalis auch..

    Wer mal das Original zum Vergleich hören möchte – unten gibt’s den Link.

    Vom Wohnzimmerschrank schweifte mein Blick beunruhigt zu einem Hochregal an der anderen Wand. Von oben bis unten ist das Regal vollgepfropft mit DVDs – und nicht einbezogen sind da die 7 Umzugskartons die noch im Keller auf Durchsicht warten – mit bisher noch nicht angeschauten oder zumindest sortierten DVDs, die mir ein Freund vererbt hat. Alte Serien aus meiner Jugend  stehen anschaubereit da – einige habe ich extra bei einem großen Versandhandel erworben, weil ich mich an die alten Serien noch erinnerte und Sie als Kind gut fand – was ich von vielen aktuellen Serien wirklich nicht behaupten kann! Und dass es Leute gibt, die bereit sind sich die RTL-Hirnerweichungsshow “Bauer sucht Frau” auf DVD zu kaufen, um sich noch mal anzuschauen, was jeder vernunftbegabte und sich nicht fremdschämen wollende Erdenbewohner sofort wegzappen würde, macht mir nebenbei gesagt ein bisschen Angst und lässt mich daran zweifeln, dass wir die Spitze der Evolution sein sollen.

    Doch wie gesagt kaufen und schauen ist zweierlei. Ungefähr ein Drittel der DVDs habe ich gesehen – zwar immer den Vorsatz gehabt, auch alle anderen zu schauen – doch der den kompletten Tag ausfüllende Job lässt mich Abends nicht mehr entspannen um mal in Ruhe eine DVD einzulegen. Soll ich deshalb die DVDs entsorgen – und das Hochregal dann sinnvollerweise am Besten gleich mit?

    Mein virtueller Rundgang durch die Wohnung ging weiter. Ein weiteres Regal im Büro machte mir Sorgen. Der deutsche Playboy von 1979 bis 1995 steht dort nach Ausgaben gestapelt – bereit die Sammlung irgendwann mal an meinen Sohn weiter zu geben, damit der meine Langzeitanatomiestudien an Weibsvolk in meinem Sinne weiterführen kann. Tja – das blöde ist: ich habe keinen Sohn, denn dazu braucht man im allgemeinen eine Frau, aber und ich und das Frauenuniversum – nee, da gibt es irgendwie keine Kompatibilität für sowas wie eine langfristige Bindung. Naja, lassen wir das Thema..

    MessistapelGenauso sieht es mit einem 2 Meter breitem und ebenso hohem Bücherregal aus. Etliche Bücher stehen dort dicht gedrängt. Sie sind auch etliche Jahre – sogar Jahrzehnte – alt. Von meinen verstorbenen Großeltern übernommen, die in der Büchergilde Gutenberg waren. Viele, viele Klassiker sind dabei. Einige habe ich gelesen – die meisten nicht. Letztes Jahr habe ich mal das komplette Regal leergeräumt, alle Bücher entstaubt und alles wieder eingeräumt. Natürlich würde das alles als ebook auf ein Smartphone, Rechner oder einen Kindle passen. Und wieder würde ein Möbelstück mangels Füllmaterial auf den Sperrmüll fliegen.  Und so geht es weiter – ein Geschirr für 10 Personen als Single? Da kann man doch mindestens 8 Gedecke zum nächsten Polterabend mitnehmen – falls wirklich mal eine der dort abgestaubten Brautjungfern als One Night Stand über Nacht bleibt, dann reicht ja das andere Gedeck absolut aus. Nur bei einem flotten Dreier gibt’s ein kleines Problem – aber falls der Fall tatsächlich mal eintreten sollte – dann verzichte ich großherzig auf das Frühstück und gebe das zweite Gedeck freiwillig dem anderen Hasenpups..

    Wo wir grad im Schlafzimmer sind: werfen wir einen kleinen Blick in den Kleiderschrank. Und Du ahnst es sicher schon: Dutzende Hemden in allen Farben hängen auf den Bügeln und warten darauf mal wieder angezogen zu werden – wären Sie nicht zu einer Zeit gekauft wurden als sowohl mein Bauchumfang als das Körpergewicht noch im zweistelligen Bereich waren.

    Aber Wegschmeißen? Das ist für mich keine Option – da versuche ich lieber abzunehmen, damit die Brocken wieder passen. Komisch – schaut man sich die Boss Parfümwerbung an, dann ist es durchaus üblich als Mann ungefähr 100 graue Anzüge (NA KLAR SIND DIE VON BOSS!) in einem begehbaren Kleiderschrank zu haben.  Vielleicht sollte der Typ in der Boss Werbung sich mal auf das Messie-Syndrom testen lassen..

    Das Ganze macht mich jetzt noch unsicherer – bin ich jetzt ein Messie oder nicht?

    Warum habe ich ein teures 7teiliges Topfset gekauft, wenn man doch im großen 5 Liter Topf alle Speisenzutaten reinschmeißen kann. Oder das 8teilige Messerset im Holzklotz, wo ich doch eigentlich nur das große Fleischmesser benutze? Warum kauft man ein Auto mit 4 Sitzen obwohl man zu 99% alleine fährt? Ist das Verschwendungssucht? Messietum? Oder gar der Anflug von Wahnsinn?

    WP_20150616_15_42_57_ProEs scheint so, als würde der Mensch im digitalen Zeitalter Dinge nur noch durch mieten, leasen oder leihen für einen begrenzten Zeitraum besitzen. Eigentum ist ein Wort, welches immer unbekannter wird. Das liegt aber auch daran, dass viele Dinge kaum noch eine Wertigkeit haben, jedenfalls keine, die eine längere Zeit überdauert.  Heutige Musikgruppen haben eine Halbwertszeit von wenigen Jahren – aber nur wenn Sie gut sind. Retorten-Trällerfuzzies wie ein „DSDS“-Sieger singt bereits nach einem Jahr, während ‚Didda‘ schon wieder geifernd in der nächsten Staffel die Kandidaten mit Gemeinheiten zum Heulen bringt, zur Eröffnung eines Schützenfestes irgendwo im Nirgendwo.

    Dadurch ist Kultur eigentlich wertlos – und was wertlos ist, hängt man sich nicht langfristig an die Backe. Vielleicht wird deshalb dieses Konsumgut bei Spotify, ITunes oder Amazon Prime geliehen – genauso wie es mit Videos seit längerem üblich ist?

    Hört sich ja toll an, weil es ja so einfach ist, aber das einzige was man bekommt ist ein digitales Nichts, das man auf seinem Smartphone, Rechner oder TV abspielen kann.  Ich sehe darin eine riesige Gefahr, denn wir zahlen mittlerweile fortwährend für Dinge an denen wir zum einen kein Eigentum erwerben und die zum anderen weitestgehend überflüssig sind. Klar, der Musikdienst Spotify Premium kostet nur 10 € im Monat, im Jahr sind das 120 € – doch bei einem Dienst bleibt es ja in der Regel nicht. Netflix, Amazon Prime und der Kabelanschluß mit dem dazu gebuchtem Sportpaket – nicht zu vergessen die obligatorischen Gebühren für das öffentlich-rechtliche Programm . Nur 2-3 Abos und der halbe Tausender im Jahr ist verbrannt – so viel Geld gebe ich im Jahr bei weitem nicht für Audio CDs und Video-DVDs aus. Doch wenn ich sie kaufe habe ich Sie hier stehen, kann Sie anhören oder anschauen wann immer ich will und Sie repräsentieren – zwar keinen großen finanziellen, aber einen persönlichen oder ideellen Gegenwert.

    Hipster_vs_ObdachloserDazu kommt dann noch der monatliche Beitrag im Fitnesstudio (welches man so gut wie nie aufsucht), die Handygebühr mit Internet-Flat, damit man auch jederzeit darüber informiert wird, wenn mal wieder ein neues Katzenbildchen gepostet wird oder man die Mail mit dem Cheap Viagra -Angebot schon Morgens auf dem Weg zur Arbeit bekommt – ist ja immens wichtig. Früher konnte man mit Telefonen, wie der Name vermuten lässt, nur telefonieren – und es ist auch keiner in Tränen ausgebrochen, wenn er damit nicht auch noch die täglich zurückgelegten Schritte erfassen konnte.

    Schaut man sich an, was heute einen Menschen ausmacht, dann ist sein Hab und Gut auf mehrere Plastikkarten und mobile Endgeräte reduziert. Und das macht es einfach Ihn zu steuern, zu überwachen und sogar ihn aus der Gesellschaft zu kicken. Die für das tägliche Leben unabdingbaren Konto-  Kredit- und Krankenkassenkarten –  die falls es obere staatliche Stellen wollen, jeden im System eingebundenen Menschen mit einem Knopfdruck in die Zahlungsunfähigkeit und absolute Handlungsunfähigkeit bringen können – sind genau das geeignete Werkzeug dafür.  Was passiert, wenn auf einmal keine Abbuchung mehr erfolgt, weil das Konto eingefroren wurde – so etwas kann ja selbst durch ein dummes Versehen passieren. Wenn plötzlich das im Monatsabo laufende Softwarepaket, welches man zur Auftragsbearbeitung und damit zum bestreiten des Lebensunterhaltes benötigt, sich nicht mehr starten lässt, die emails nicht mehr abgerufen werden können weil der Telefon-Provider die Leitung wegen ausstehender Zahlungen gesperrt hat, die Bank keinen Zugriff aufs Konto mehr zulässt – dann ist der Arsch ab. Rien ne vas Plus – nichts geht mehr!

    Sonntagsgedanken: wie viel Messie steckt in Dir?

    (das Pennergame. Ich weiß nicht wie Ihr darüber denkt, aber meiner Meinung nach geht es den Menschen, die dieses Spiel spielen, im Leben wohl zu gut – Viel zu gut..)

    Und plötzlich ist es gar nicht mehr schwer vom Hipster zum Penner zu mutieren: Kleidungsmäßig gibt es (wie Ihr auf der kleinen Grafik weiter oben vergleichen könnt) kaum Unterschiede – nur dass der Hipster seine teuren mobilen Endgeräte in einem Jutesäckchen spazieren trägt – der Obdachlose seine gesammelten Pfandflaschen dagegen in einer Aldi-Tüte. Schön wenn man schon etwas Erfahrung als Penner sammeln konnte – dafür gibt es sogar ein Spiel – das „Pennergame“. Die Spielidee dahinter ist absolut krank – selbst die Stadt in der man als Penner spielen will ist wählbar (da kann man schon mal in seinem Heimatort trainieren), und die Menschen die das spielen haben für mich echt einen an der Waffel, aber 3 Millionen Spieler signalisieren wohl dass in den meisten von den Schwachköpfen der latente Wunsch steckt in einem Pappkarton zu hausen, sein Essen aus Mülltonnen zusammen zu klauben und das Fitnesslevel zu verbessern, indem man 30 Kilometer am Tag marschiert um Flaschen zu sammeln, die man gegen Bares eintauschen kann. Aus Erfahrung als zeitweilig Hartz IV Empfangender kann ich sagen, dass man schneller dort ist als man sich wünscht – Das herauskommen ist da viel schwieriger.

    playmate JustineDie finale Frage ist: was bleibt von einem Menschen dessen Besitz sich weitestgehend durch Bits und Bytes definiert, wenn er stirbt? Bei normalen Menschen wird man in der Wohnung Dinge vorfinden, über die man sich ein Bild der Person machen kann. Die CDs und Bücher in den Schränken lassen Rückschlüsse über den Musikgeschmack und das Bildungsniveau zu. Bilder in Fotoalben oder an den Wänden über Freunde, Verwandte, Urlaubsziele.

    Doch was ist bei einem Menschen, dessen Wohnungseinrichtung auf das nötigste reduziert ist, sein Besitz nur in digitaler Form vorhanden, das Handy mit Code gesperrt, der PC mit Passwort gesichert?  Wenn das vom Vermieter bestelle Räumkommando nicht stundenlang unnützen Krempel mehrere Etagen fluchend runter tragen muss, sondern nur einmal trocken durchfegen um die Wohnung wieder bezugsfertig übergeben zu können? Die Erben bei der Testamentseröffnung einen halbvollen Schuhkarton mit den verwertbaren Wertgegenständen in die Hand gedrückt bekommen?

    Auf der Timeline bei Facebook wird nichts weiter veröffentlicht – seine engen Freunde werden es vielleicht nach ein paar Wochen mal merken – die anderen nicht. Ist er ein Blogger, dann wird sein Blog vielleicht noch ein Jahr online sein und dann wegen Nichtzahlung der Gebühren vom Provider vom Netz genommen. Und was ist dann? Hinterlässt dieser Mensch überhaupt Spuren oder eine Lücke bei anderen Menschen, wie seinen Verwandten oder Freunden, wenn er vom Bestatter aus der Wohnung getragen wird und seine Einrichtung “entsorgt” wird? Was wird man auf seiner wahrscheinlich anonymen Beerdigung sagen? Vielleicht: “hier betten wir Max Mustermann zur letzten Ruhe – er kam nackt und ohne Besitz zur Welt, und so verlässt er Sie auch wieder”..

    Vielleicht ist ja sogar alles noch viel schlimmer und hinter solchen Sendungen der Medien steckt ein perfider Plan unserer Regierung? Siggi, Angie und Konsorten traue ich alles schlechte zu. Wird eventuell von „OBEN“ ja über solche Sendungen langsam eine Meinung in die ärmeren Teile der Bevölkerung injiziert, dass Wohlstand oder das sammeln von Dingen gleichzusetzen mit Messietum ist – quasi schon prophylaktisch für die Zeit wenn das Sozialsystem nicht mehr bezahlbar ist und das ALG2 abgeschafft wird – denn dass seit Jahren die Steuereinnahmen bei stetig sinkenden Gehältern immer weniger werden – auf der anderen Seite aber immer mehr Empfänger von Sozialleistungen darauf angewiesen sind entweder aufzustocken oder komplett unterstützt zu werden – man muss kein Professor sein, um zu prognostizieren, dass wir irgendwann Griechenland in die Pleite folgen. Vielleicht dauert es noch 10 Jahre – vielleicht sogar 20, aber der Tag wird kommen.

    Ist es also demnächst gesellschaftsfähig, wenn man bei einem Umzug sein Hab und Gut in einen Einkaufswagen packen kann und man wie ein Obdachloser einen überladenen, wackelnden verrosteten Schrotkarren vor sich herschiebt? Ist Armut oder besser Besitzlosigkeit die neue Coolness? Dass es mit den modernen Arbeitszeitmodellen – die mehr persönliche Freiheit und auch mehr Freizeit bieten, aber auf der anderen Seite auch weniger in die Rentenkasse spülen – einfach ist, im Alter auf der Straße zu landen, sollte den Nutznießern (besser wäre wohl der Begriff Betroffenen) klar sein (dazu empfehle ich das Video von Volker Pispers oben im Header – ist zwar länger, lohnt sich aber anzuschauen).

    Das hat mich jetzt alles auch ein bisschen nachdenklich gemacht – aber ich denke die süße Justine, ihres Zeichens Miss Oktober 1984 wird mich über diese nachdenkliche Phase hinwegbringen – jedenfalls die nächsten 5 Minuten. Ich bin dann mal auf’m Klo…

  • Sonntagsgedanken: von Formal-Dienst, Apellen, Blog-Paraden – und warum das alles beim Networking wirkungslos verpufft..

    ..oder: warum das Internet eine reine Glaubensfrage ist

    Wenn Du eine Unternehmenswebseite – möglichst mit angeschlossenem Webshop – ins Internet gestellt hast, dann brauchst Du auch unbedingt eine Firma, die sich mit SEO auskennt, und dir für teures Geld deine Webseite optimiert, damit Du fortan bei Google bei den Suchergebnissen ganz oben bist und deine Umsatzzahlen gen Himmel schießen.

    Das erzählen Dir (und mir) jedenfalls die ganzen “Cold Call Akquisitoren”, die mich früher tierisch genervt haben. Kaum ein Tag im Büro verging, dass nicht einer dieser “von google beauftragten” Suchergebnisoptimierern bei mir angerufen hat und mir seine Dienste aufschwatzen wollte. Wenn ich nachfragte, wie man uns denn gefunden hatte, dann kam als Antwort “über google” – was im Umkehrschluss ein guter Beweis dafür war, dass man eine Suchmaschinenoptimierung nicht wirklich braucht (schließlich hätte man uns ja sonst nicht gefunden, gelle? Diese Internetweltverbesserer sollten lieber die Unternehmen nerven die NICHT bei google zu finden sind).

    SEO ist ein seltsames Phänomen – man könnte fast von einem Wunder sprechen. Die Vermarktung der Leistung ist ein noch größeres. Schaut man ins Internet, gibt es tausende von Firmen, Einzelpersonengesellschaften, Freelancern und Startups, die sich mit SEO befassen und den unwissenden Firmen das Versprechen verkaufen ausgerechnet deren stinklangweilige Webseite bei Google auf Platz 1 (oder doch wenigstens unter die Top 5) der Suchergebnisse zu zaubern.


    HIER FOLGT EINE WERBEANZEIGE


    Für jemanden, der in Mathematik nicht nur aus dem Fenster geguckt hat, und der zumindest den Dreisatz beherrscht, ist klar – so ein Versprechen kann nur funktionieren, wenn ich der einzige Anbieter eines einzigen auf der Welt hergestellten Produktes bin, und der Suchende auch genau diesen Produktnamen in das Google Suchfeld eingibt. Schon bei einem Sammelbegriff wie, sagen wir mal: “Laufschuh”, wird es unmöglich ein lokales Geschäft auf die erste Seite bei Google zu bringen, außer es ist tatsächlich das einzige, was im Internet vertreten ist. Doch seien wir realistisch. In Deutschland gibt es ca. 12.400 Orte. Selbst wenn jedes nur 1 einziges Schuhgeschäft hat (in meinem Dortmunder Stadtteil gibt es allein schon 5), kommen wir auch auf 12.400 Schuhgeschäfte. Es wird nicht jedes im Internet vertreten sein ziehen wir also mal die Hälfte ab, also sagen wir, wir haben nur noch 6.000 Geschäfte über und alle würden einen SEO Optimierer bemühen, wäre die Chance auf Seite 1 zu kommen 1:600 (bei 10 Treffern auf der Suchseite). Da die ersten Suchergebnisse Global Player und Marktführer sowie große Internet-Versender wie Amazon anzeigen, halbiert sich die Chance also nochmals um mindestens 50%. Die Unmöglichkeit geschnallt?

    FlaschenpatadeDas ist ungefähr so ein Versprechen, wie wenn die Seelenfänger der Zeugen Jehovas ankommen und Dir erzählen, wenn Du dort beitrittst, kannst Du nicht mehr krank werden. Läuft Dir die Nase irgendwann trotzdem – dann war einfach dein Glauben nicht stark genug.

    Naja, die Doofen sterben einfach nicht aus – das sagte meine Oma schon..

    Dies zeigt, dass das Internet etwas ist, was man nicht unbedingt mit Logik erklären kann. Es gehört auch ein gewisser Glauben dazu. Nun, mit Gläubigkeit habe ich es nun wirklich nicht. Aber es gibt sehr viele Gläubige im Internet. Die glauben nämlich, Ihr Blog würde an Bekanntheit zunehmen, wenn Sie nichts dafür tun. Damit sind wir auch beim Thema der heutigen “Predigt”..

    Schlagen wir mal den Bogen zur Überschrift, denn das heutige Thema geht um die Unfähigkeit vieler Blogger zu netzwerken. Ihr werdet euch vielleicht gewundert haben, warum die Überschrift viele aus dem martialischen Wortgebrauch bekannte Wörter enthält. Das hängt damit zusammen, dass eine Parade ein Begriff mit militärischem Ursprung ist und ein bisschen Drill und Disziplin sind nicht verkehrt, wenn man erfolgreich netzwerken will. Hilft es doch den inneren Schweinehund der Faulheit zu bekämpfen.

    Viele Blogger sind in sozialen Netzwerken um dort Leser für ihre Blogs zu finden. Mal ehrlich – wenn Du ein Fahrrad fährst und Du gehst in ein Autohaus – glaubst Du die Kunden dort würden sich für dein Fahrrad interessieren? Nee, kein Einziger. Was heißt das für den Blogger: Blogleser findet man über Blogs. Ende.

    Nun gibt es probate und gut wirkende Mittel Stammleser zu finden und zu binden. Die Blog-Parade ist ein hervorragendes Mittel um neue Blogs kennen zu lernen, und Leser (und noch WICHTIGER! KOMENTATOREN!!) zu gewinnen.

    Leider sind die letzten Blogparaden, bei denen ich teilgenommen habe so fürchterlich in die Hose gegangen, dass ich erklären sollte, worum es geht. Nicht nur finden sich in kurzer Zeit neue und interessante Blogs zusammen, die von den anderen Paraden-Teilnehmern kritisch beäugt werden, und für neue Netzwerkkontakte sorgen kann. Viel wichtiger noch: Eine Blog-Parade ist für den Ausrichter eine tolle Möglichkeit selber neue Blogs kennen zu lernen, mit denen man thematisch verbunden ist und sich per Kommentar austauschen kann. Das schöne: fremde Blogs haben in der Regel eine Anzahl von Lesern, die den Blog des Parade-Ausrichters noch nicht kennen. Letztlich sehen andere Blog-Leser die Kommentare und besuchen dann den Blog, um dort zu ähnlich gelagerten Themen zu kommentieren. Man partizipiert also von der kommentarwilligen Leserschaft anderer Blogs und steigert dadurch seine eigene Bekanntheit. Ganz einfache Logik oder?


    HIER FOLGT EINE WERBEANZEIGE


    Sollte man glauben, aber die Realität zeigt das genaue Gegenteil. Bei den letzten Blogparaden habe ich folgende Dinge bemerkt, die klar machen, warum die Blogs unter ständig schwindenden aktiven Benutzern leiden. Das liegt ganz einfach in der Blödheit der Blog-Betreiber begründet.

    • mehrmalige Kommentare die man auf Blogs der Blogparaden-Teilnehmer hinterließ, wurden zwar teilweise auf dem besuchten Blog beantwortet, führten aber nicht zu einem Gegenbesuch – noch weniger zu einem Kommentar auf meinem eigenen Blog
    • die Blog-Parade wurde lieblos durchgeführt und es gab trotz mehrmaliger Erinnerung keine Zusammenfassung
    • Blog-Paraden-Teilnehmer hinterließen einen reinem Selbstbeweihräucherungs-Marketing-Artikel, bezogen sich aber nicht auf das vorgegebene Thema

    Also Leute – mal tacheless gesprochen: wer seinen eigenen Blog nicht verlässt um auf anderen Blogs zu kommentieren, der muss sich nicht wundern, wenn auf seinem eigenem Blog die Beiträge ungelesen Staub ansetzen. So toll oder wichtig ist kein Blog, bzw. Blog-Betreiber, dass er sich erlauben kann, wie die Spinne im Netz darauf zu warten, dass schon früher oder später die Besucher merken, wie einzigartig der Blog ist. Wenn man schon Kommentare bekommt, was ja selten genug der Fall ist, dann sollte man Sie was? GENAU – BEANTWORTEN!

    Man sollte sich generell dazu zwingen nicht nur Beiträge zu schreiben, sondern auch die Bloggerwelt mit Besuchen und Kommentaren beglücken. Stellt man fest, dass nach einer gewissen Anzahl von Kommentaren, kein Gegenkommentar kommt – dann kann man getrost weiter ziehen. Der kommentarunwillige Blog-Betreiber ist entweder satt und glücklich mit seiner Stamm-Leserschaft – oder einfach nur zu blöd die einfachsten Gesetze des Netzwerkens zu kennen. In beiden Fällen braucht man keine weitere Zeit in Besuche zu investieren. Es gibt genügend andere Blogs, die nur darauf warten besucht zu werden…

  • Hier folgt eine Werbeanzeige
  • Sonntagsgedanken: von Kaffeemaschinen, Reinkarnation, dem Himmel und der Angst vorm Sterben..

    ..oder: warum kann der Mensch sich nicht damit abfinden, dass der Tod das Ende ist..

    Das Erste (oder auch das zweite, wenn man die x-maligen Versuche die verdammte Schlummertaste am Wecker zu drücken mitzählt), was ich Morgens tue – nachdem ich mich aus dem Bett gerollt, und in fast wurmartiger Fortbewegung in die Küche gekrochen bin – ist, dass ich mir einen doppelten Espresso aus meinem JURA Kaffeevollautomaten ziehe.  Der powert mich dann wenigstens so weit auf, um mental stabil genug zu sein, dass ich einen neuen Versuch starten kann die Welt zu retten. Wäre ja schlecht, wenn das Hirn des Superhelden noch nicht wach ist, und man auf dem Weg zur Arbeit versehentlich nicht das rote Superman-Cape umgebunden hat, sondern die Schlabberserviette mit den Ei-Flecken…

    Jura Kaffe am Morgen vertreibt Kummer und Sorgen(Bild links: Existenziell am frühen Morgen – ein frisch gebrühtes Käffchen aus dem sündhaft teurem Vollautomat. Menschliches Versagen nicht ausgeschlossen!)

    Superman oder Supertrottel? Die Brille macht den Unterschied!

    Während ich also so darüber nachdenke, weshalb Superman durch das bloße aufsetzen einer Horn-Brille zu Clark Kent wird und ich überlege, ob ich diesen Effekt im Bus auf dem Weg zur Arbeit auch mal testen soll um ein paar gut gebaute weibliche Sport Studentinnen mit Hang zum Superman Groupie, abzugreifen – fällt mir ein kleiner Glasbecher (den ich immer unter den Kaffeeausguss der Jura stelle, um das Wasser aus dem Spülvorgang aufzufangen), beim Versuch den wieder an seinen angestammten Ort zu befördern, auf den Küchenboden.

    ist es Superman oder Clark Kent(Bild rechts: ist es Clark Kent oder Superman? Die stylische Hornbrille macht den Unterschied zwischen Retter der Welt und linkischem Trottel – ja, wenn die Einordnung von Charakteren so einfach wäre..)

    Tja, wäre ich hellwach und im Vollbesitz meiner Superkräfte, hätte ich wahrscheinlich den Flug auf den harten Küchenboden und das zerbersten auf demselben verhindern können, indem ich vorher dank Supergeschwindigkeit ins Schlafzimmer flitze, dort ein Kissen aus dem noch schönen warmen Bubu-Bettchen hole, dies dann im Superkurzprogramm der Waschmaschine wasche, natürlich in meiner Eigenschaft als Superhausmann das Schlummerquadrat mit extra viel Weichspüler Aufprallsicher mache, um es dann grade noch rechtzeitig auf den harten Küchenboden zu legen, damit ich das ableben des Glasgefäßes noch verhindern kann.

    Tja – ich bin aber leider nicht Supermann (jedenfalls nicht VOR meinem Morgenkaffee). Deshalb machte es ‘Klirr’, und das blöde Teil war im Arsch…


    HIER FOLGT EINE WERBEANZEIGE


    Während ich also mit meinen Filzpantoffeln an den Füßen und dem Espresso in Händen (einem wirklich leckeren Espresso, übrigens) da so in der Küche stehe und – immer noch nicht richtig wach – mit leicht dümmlichem Gesicht auf die Scherben auf dem Fußboden schaue, denke ich: wie vergänglich das Leben ist. Dieser Glasbecher hätte auch nicht gedacht, dass sein Leben dank eines ungeschicktem Trottel.. ähh.. Superhelden an diesem Morgen enden würde.

    Gibt es ein Leben nach dem Tod für gescheiterte Ding-Beziehungen?

    Doch denken Glasbecher oder generell Dinge über so etwas nach? Bekommt ein Spielzeug Panik, wenn dem kleinen, bösartigen Kackblag schon wieder die pure Zerstörungswut aus den Augen funkelt? Hat der Kleinwagen Angst, wenn Frau versucht das Töff-Töff in eine Parklücke zu bugsieren, die für ein Containerschiff groß genug wäre, aber die weibliche Einpark-Legasthenikern selbst bei dieser Größe 4 Anläufe zum parken braucht, was dem unschuldigen Autoleinchen, wenn es ein Bewusstsein hätte,  Angst um fremde und eigene Stoßstangen bescheren könnte?

    Nun, wir wissen es nicht. Dinge neigen nicht dazu, sich zu beschweren. Sie erleiden Ihr Ende schweigend und standhaft wie ein Held.  Wissen Sie mehr als wir? Gibt es für gescheiterte Ding-Beziehungen ein weiterleben nach dem Wertstoffhof? Scheinbar ja, vielleicht vertreten Sie auch die These des gläubigen Menschen: Wir Menschen leben ewig! Der Tod ist nie das Ende, sondern immer nur der Anfang von noch etwas besserem…

    Nun, so – oder fast so – wird es uns jedenfalls von allen möglichen Religionen verkauft. Werfen wir mal einen Blick auf die Religionen und schauen uns das Seelenfangen um das ewige Leben etwas genauer an und beleuchten wir doch mal die einzelnen Glaubens-Fraktionen in Sachen „mein imaginärer Freund ist viel toller als Deiner“ – natürlich streng Grenzwissenschaftlich..

    Das Christentum – Himmel oder Hölle? Nur gegen Bares!

    Kostet halt nur – aber das ist ja immer so, wenn ein Dienstleister eine Leistung erbringt – selbst wenn Sie erst nach dem Tod fällig wird. Doch während Du bei deiner Lebensversicherung jährlich eine Übersicht bekommst, was Du erwarten kannst, und auch beim Rückkaufswert was Du ausbezahlt bekommst, wenn du kündigst, bekommst Du in der Kirche was? Genau: NIX!

    Als Christ zahlst Du in diesem Land Kirchensteuer (vielleicht während des Gottesdienstes noch ein bisserl in die Kollekte um ganz sicher zu gehen, dass dein Name da oben in der Liste richtig geschrieben ist, wenn Du an der Pforte anklopfst, weil deine LAG den Satz: „Das war dein letztes Fremdgehen“ wörtlich meinte, und der seltsam bittere Geschmack des morgendlichen Espressos nicht „diese neue Sorte aus dem Aldi“ sondern ein halbes Pfund Arsen war ) und dann kommst Du bei guter Führung auf Erden auch ganz bestimmt in den Himmel – bei schlechter in die Hölle.


    HIER FOLGT EINE WERBEANZEIGE


    Aber Psst, mal im Vertrauen: Geht man von der Beschreibung aus, ist der Himmel echt nicht mein Ding. Den ganzen Tag in weißen Klamotten rumlaufen, Hosianna singen und frohlocken? Ist ja voll lahm! Meine Harley kann ich sicher auch nicht mitnehmen – und Ich wette, wenn ich da so einem knackigen jung verstorbenem Engelmädchen anbiete, Sie im fliegen zu vögeln, werde ich ganz schnell 2 Etagen tiefer bei Herrn Teufel anklopfen. Christen haben ja zu kreativem Sex ein, hmm.. sagen wir mal „gespanntes“ Verhältnis und verstehen in solchen Dingen keinen Spaß.

    Trotzdem frag ich mich, wie sich Engel vermehren? Der Nachwuchs kann sich doch nicht nur aus, wegen bereits jahrelangem Medientod, freiwillig aus dem Leben geschiedenen C-Promis  des Dschungel-Camps rekrutieren. Man stelle sich vor, dass „der Wendler“ ein Schutzengel sein könnte – also DAS könnte mir echt Angst vor dem Tod machen..

    Der Wachtturm-Club: eine elitäre Gesellschaft – selbst nach dem Tod..

    Die Zeugen Jehovas haben auch so was wie den Himmel, allerdings haben die Jungs es dort etwas exklusiver – es gibt nur einen kleinen VIP Bereich – grade mal 144.000 Mitglieder lassen die da oben rein (Da kommt doch spontan die Frage auf: Und was macht der Rest, der nicht in diesen Robinson-Club für Wachtturm-Blättchen-Verteiler kommt? Das jahrelange blöde rumstehen in den Fußgängerzonen wollen die ja schon irgendwie belohnt bekommen, oder?). Paradoxerweise gibt es offiziell ca. 8 Millionen lebende Mitglieder. Da es die Wachtturm Gebrüder schon etwas länger gibt – so ungefähr seit 1930 –  werden schon einige abgelebte Führungsoffiziere von denen die besten Plätze gesichert haben und Ihre Harfe auf einen Liegestuhl mit Blick auf das Wolkenmeer gelegt haben.

    Das wird also ein schönes Hauen und Stechen geben, wenn die da oben beim Weltuntergang plötzlich alle vor der Himmelspforte beim Türsteher um Einlass begehren. Da von den bereits im Paradies weilenden Engel-Funktionären ja keiner stirbt, um Platz für Nachrückende zu machen – geht ja auch schlecht, wenn man schon tot ist – sind die Dauerkarten für den Jehova Swingerclub und die ‚All you can Drink‘- Flatrate für Ambrosia-Cocktails da wohl schon lange im Voraus vergeben. Trotzdem werden die noch lebenden Jungs der Werbertrupps nicht müde, neue Seelen-Verträge abzuschließen. Bei denen zahlt man zwar keine Kirchensteuer – dafür zahlt man aus seinem Privat-Vermögen und scheinbar auch vorher mit dem gesunden Menschenverstand.  Denn diese Glaubensgemeinde ist wohl nur was für Zocker, die bei einer Gewinn-Chance von 1:144.000 „All IN“ gehen.

    Islam? Ja bitte – ich wollte schon immer 70 Jungfrauen… NICHT!

    Andere Religionen sind ähnlich kreativ in Sachen Boni und Leistungen nachdem man Wurmfutter geworden ist. Im Islam gibt’s laut vollmundiger Versprechungen etliche Jungfrauen, die Dir nach deinem Ableben zu Diensten sind – kein Wunder dass bei derlei Aussichten, die Angehörigen dieses Glaubens es kaum erwarten können sich selber in die Luft zu bomben, damit Sie endlich mal mit richtigen Frauen hemmungslos knattern können – und nicht die störrische Ziege des Nachbarn.

    Doch Hey – aufgepasst! Bevor Du freudestrahlend eine Viagra einwirfst und auf den Zünder drückst, solltest Du folgendes bedenken: 70 Jungfrauen hört sich im ersten Moment viel an. Aber auf die komplette Ewigkeit gerechnet – (das Universum soll ja in knapp 20 – 70 Milliarden Jahren aufhören zu existieren) – hast Du im besten Fall nur knapp alle 300 Millionen Jahre ein neues Betthaserl. Da könnte vielleicht doch nach ein paar hundert Jährchen Langeweile aufkommen. Und was da in der Zeit schon allein an Antifaltencreme draufgeht..

    Sei’s wie es sei – Überall wird Dir der Tod von den menschlichen Stellvertretern schmackhaft gemacht – wenn man sich schön an die Regeln hält und nicht kündigt, weil man ein besseres Angebot für die Ewigkeit annehmen möchte.

    Der Tod: wissenschaftlich betrachtet (naja.. fast)

    RegenbogenbrückeAber wie Real ist es in etwas zu kommen, was der HIMMEL ist? Und wie müssen die Umstände des Todes sein?

    Schaut man sich Filme an, in denen Menschen sterben, haben die, wenn Sie als Geist wieder auftauchen, immer akkurat sitzende Klamotten an, so als hätten Sie sich vor Ihrem ableben noch schnell bei Strauss Innovation den Maßanzug für 99 Euro aus Ziegenhaarpolyester gegönnt, um perfekt gestylt die Dachpfanne auf den Wirsing zu kriegen.

    Denken wir mal logisch und wissenschaftlich darüber nach. Nach einem Brainstorming mit den Grenzwissenschafts-Experten der Doctor Nerd Labs können wir folgendes sagen: Die wenigsten sind zum Todeszeitpunkt wie aus dem Ei gepellt. Angenommen, mich trifft Morgens beim anziehen der Schlag – und habe grade erst das Unterhemd an – muss ich dann in alle Ewigkeit mit einem Schiesser Feinripp Shirt und einem im freien baumelnden Piephahn rumlaufen, bzw. durch himmlische Sphären fliegen? Sonntagsgedanken: von Kaffeemaschinen, Reinkarnation, dem Himmel und der Angst vorm Sterben..

    Dank dem ollen Professor Haber, der uns in den 60er Jahren an der Glotze die Raumfahrt erklärt hat, weiß man – es wird immer kälter, je höher man in der Atmosphäre kommt. In der Mesosphäre (so zwischen 50 und 80 Kilometer Höhe) sind Minus 90° Celsius. Da kann man den Schniepel echt einem Eiszapfen nennen – vor allem, wenn er nicht in einem wärmenden Beinkleid steckt…

    (Bild rechts: es gab vor gefühlt 100 Jahren schon mal einen Professor Lesch. Er hieß Heinz Haber und klärte die Bürger der Bundesrepublik über die Mondfahrt und das Weltall auf. Mit den „Animations-Tricks“ würdest Du heute bei YouTube ausgebuht!)

    Jetzt werden einige Gelehrte sagen: wenn man Tod ist, merkt man keine Schmerzen. Na gut. die körperlichen vielleicht nicht. Aber mit dem Outfit hast du bis in alle Ewigkeit die Arschkarte. Ok, sagen wir, da oben gibt’s wie beim Bund eine Kleiderkammer, die dem Neuankömmling Arbeitskleidung stellt – also weiße Klamotten, die dich wie einen Maler und Anstreicher  aussehen lassen.


    HIER FOLGT EINE WERBEANZEIGE


    Was ist aber, wenn Du nicht halbwegs körperlich intakt gen Himmel fährst? Ein Autounfall, bei dem sich die Lenksäule in die Brust bohrt, was ein großes hässliches Loch und einen Blick auf deine Organe erlaubt, gegen die selbst Hagens Körperwelten Kinderprogramm sind, der nicht ganz clevere Versuch mit einem Eisbär im Zoo zu kuscheln, der die ungewollten Annäherungsversuche falsch versteht und den Kuschler in handliche Fleischstückchen zerfetzt, der Lebensmüde, der für seinen Selbstmordversuch die Deutsche Bahn benutzt und auf mehrere Kilometer Bahnlinie verteilt wird – also ehrlich: Engel, die ihre Körperteile in einem blauen Müllsack mit sich rumtragen, sind ja wohl eher die Leute, die man da oben nicht unbedingt zu einer Party als Gast einlädt – auch Engel haben eine Ekelgrenze und es gibt sicher Mecker, wenn auf den leckeren Horsd’œuvres mit Ambrosia ein paar abgefallene Gliedmaßen rumliegen…

    Auch hier werden Gelehrte abwinken und sagen: Nee, ist ja alles ganz anders, denn nur der Geist verlässt den Körper. OK.. Und was macht dann so’n nichtstofflicher Geist?  Wabert der planlos durchs All oder sucht der sich andere Geister um ‘ne Runde Geisterskat zu spielen? Oder denkt er darüber nach, dass er doch lieber die Sicherung hätte rausdrehen sollen, als er den E-Herd anschließen wollte?

    Reinkarnation? Nur für Cosplayer und Domina-Studio-Besucher interessant..
    Holy_ghost_03.jpg

    (Bild rechts: damit könnte man vielleicht mal Leute in die Kirche locken – Side-by Side gefüllt mit wohltemperiertem Messwein, TV mit eingeschaltetem Bibel-Kanal und einem bequemen Sessel, statt harter Holzbänke. Die Kundenfreundlichkeit der Kirche ist verbesserungsfähig!)

    Jetzt kommen wir langsam zum Thema Seelenwanderung – auch Reinkarnation genannt. Die Seele wandert einfach in einen anderen Körper. Hört man ja häufiger, dass Menschen behaupten in Ihrem früheren Leben Morgensternschwinger für Attila den Hunnen – oder Liebessklave von Katherina der Großen gewesen zu sein. Ich persönlich glaube, dass diese Leute leicht einen an der Waffel haben – aber wir wollen ja wissenschaftlich bleiben.

    Also wichtige Frage zuerst: wer entscheidet darüber, was man wird? Gibt’s eine Lostrommel? Oder so was wie einen Reinkarnations-Fallmanager. Kann man den vielleicht mit einer Musik-CD voller gregorianischen Kirchen-Gesängen bestechen, damit man den besseren Job kriegt? Muss man einen Fragebogen ausfüllen? Also Liebessklave, da würde ich zumindest mal ein Praktikum in Erwägung ziehen.

    Und was passiert mit dem Geist, der dort schon vorher drin war? Kriegt der ’nen anderen Job? Oder bleibt er drin und die lebenden Körperinhaber hören dann “diese Stimmen” – kommen daher eventuell die gespaltenen Persönlichkeiten? Ist es womöglich kein psychologischen Problem, sondern ein Buchungsfehler mit einer Doppelbelegung die die Jungs dort oben verbockt haben?

    Es bestehen auch Thesen, bei denen der Geist sich bei einer Reinkarnation in einem Tier manifestiert. Je nach Tier hast Du da ja schon das Loser-L auf der Stirn, kaum dass Du aus dem Ei, dem Uterus oder deinem Wirtskörper schlüpfst. Kommst Du als Schildkrötenbaby zur Welt (von denen nur jedes 5000ste das Erwachsenenalter erreicht), krabbelst morgens noch wagemutig aus dem Ei, wühlst dich tapfer aus dem Sand und trippelst mutig Richtung Meer – ist dann das letzte was Du denkst, wenn die Möwe dich schnappt: “Ach Manno – nicht schon wieder..”?


    HIER FOLGT EINE WERBEANZEIGE


    In der Tat hat diese These logische Fehler. Menschlicher Geist in einem Tierkörper? Das scheint irgendwie nicht zu funktionieren. Oder hat schon mal jemand im Pferdestall einen Zossen gesehen, der einem Mädchen zuzwinkert und mit seinem Huf in den Sand scharrt: ”Hey, Kleine – willst Du mal ‘nen richtigen Schwanz sehen?”

    Glauben, gesunder Menschenverstand und Logik? Das passt nicht zusammen!

    Scheinbar ist das, was uns eigentlich ausmacht – nee, nicht die Seele du Doofmann! Ich meine den Verstand, bei diesen ganzen Mutationen auf der Strecke geblieben. Was macht das also alles für einen Sinn, zu Lebzeiten seine Zeit damit zu verplempern irgendwelchen Humbug zu glauben?

    Wieso basteln auf der einen Seite ein paar Scharlatane ein Konstrukt von Versprechungen zusammen – und wieso sind durchaus mit Verstand bewaffnete Menschen, die es schaffen mit der Urknall-Theorie  die Entstehung des Universums zu erklären, bereit diese Lügen bereitwillig zu glauben?


    HIER FOLGT EINE WERBEANZEIGE


    Ist es das Wissen darum, dass mit dem Tode das Leben zu Ende ist? Will man sich selber die Angst vor dem Tod nehmen, weil man einen Strohhalm hat, an den man sich klammern kann? Warum hält sich jeder Mensch für unverzichtbar?

    Wir leben seitdem man Antibiotika erfunden hat, fast doppelt so lange, wie vor einigen hundert Jahren. Nur sind wir von der Natur nicht dafür gemacht so alt zu werden – aus gutem Grund. Der Mensch starb meistens, nachdem er den Zenit seiner Zeugungsfähigkeit überschritten hatte um Platz zu machen für den Nachwuchs. Die meisten Menschen um die 50 Jahre haben heutzutage Zahnersatz. Zahnärzte und Prothesen hat die Natur aber nicht vorgesehen (Rechtsanwälte und Unternehmensberater auch nicht!). Im Mittelalter wären diese Menschen wahrscheinlich verhungert, weil Sie ohne Zähne die Nahrung nicht zerteilen konnten, oder bereits vorher durch Krankheiten wie die Pest und Infektionen. 

    Geschickterweise wurde die Pest von der Kirche auch immer als Mangel an Glauben instrumentalisiert. Clever waren Sie ja, die Kuttenträger.

    Ich bin jetzt fast 60 Jahre alt – lebe also quasi schon auf Pump, wenn es nach der Natur geht. Das merke ich im wahrsten Sinne des Wortes schmerzlich jeden Tag: kaum ein Tag, an dem nicht Morgens beim aufstehen irgendetwas schmerzt – die Gelenke sind durch etliche Jahre harter körperlicher Arbeit zerschlissen. Dies wird mit zunehmendem Alter sicher nicht besser – nur schlimmer!

    Und ganz sicher möchte ich nicht mit 100 Jahren als Mümmelgreis und dem aussehen eines Zwetschen-Männchens von meinem Zivi die Windel gewechselt bekommen. Geburt, Leben und Tod – dies gehört einfach zusammen

    Wieso sparen wir uns nicht die Kirchensteuer, hören auf uns wie Idioten ans Leben zu klammern und nehmen, und vor allem akzeptieren den Tod als das, was er ist?

    Und nach all diesen Gedanken um Gott, Glauben und Geld – was würde als Video besser dazu passen, als das schon über 20 Jahre alte (aber geniale) Video von Genesis?

    Und Gott, Glaube, Gier, Geld und Genesis fängt alles mit „G“ an – ein „göttliches“ Zeichen?

    Denk mal drüber nach..

    Datum letzte Änderung: 14.03.2014 12:45 Uhr

  • Sonntagsgedanken: Von Helden, Vorbildern, Verrätern und Politikern..

    ..oder: warum Dir bald ein Grundstück auf dem Mond gehört..

    Die Sonntagsgedanken kommen diesmal etwas verspätet. Ich geb’s zu – das schöne Wetter war schuld. Ich hatte keine Lust diesen Beitrag am Sonntag zu schreiben, deshalb wurde er in 3 Tagen zu Papier gebracht. Vielleicht ist es auch besser so – er ist mal wieder etwas schwerere Kost – nicht grade die leichte Sommerlektüre fürs Schwimmbad.

    Aber es ist nun mal wie es ist. Die Themen gibt die Zeitgeschichte vor..

    Bald sind Wahlen. Die Parteien Deutschlands werden nicht müde im Wochenrhythmus Gags zu zünden, die von den um die Stimmen der Bürger buhlenden Politikern “Wahlversprechen” genannt werden – schön, dass Sie wenigstens ganz offen zugeben, dass diese Versprechen nur Makulatur sind – und nur dazu dienen den alles glaubenden Bürger zu verarschen. Genauso gut könnten Sie jedem Bürger, der Sie wählt ein Grundstück auf dem Mond versprechen. Hat der Bürger erst mal sein Kreuzchen gemacht, will sich keiner mehr an das erinnern, was noch einen Tag vorher gesagt wurde.

    Rasenmähen auf dem Mond

    (Reservier Dir schon mal ein Grundstück mit schöner Aussicht auf die Erde – nicht mehr lange und Wahlversprechen garantieren den Bürgern ein Grundstück auf dem Mond. Vielleicht sieht dann so später das Rasenmähen aus – Bild: Lizenzfrei, Quelle NASA -)

    Erinnert stark an einen Herrn Sigmar Gabriel (nicht zu verwechseln mit Gunther Gabriel), der vor Jahren Abends in einer Talkshow zu einem Herrn Thilo Sarrazin befragt wurde, ob das Vorstandsmitglied der Deutschen Bank, der mit einem Buch einige Verstimmung ausgelöst hatte und der gleichen Partei wie Herr Gabriel angehörte, mit Repressalien zu rechnen hätte. Herr Gabriel hat dies natürlich dementiert – man wollte in einem Konsens mit Herrn Sarrazin zu einer Lösung kommen. Kaum ein paar Stunden später später wurde Sarrazin mit Schimpf und Schande aus der SPD raus geschmissen. Zu glauben dass Herr Gabriel dies als Parteivorsitzender nicht schon wusste – nein, das Märchen kann mir Niemand erzählen.

    Viele Bürger haben vielleicht vergessen, dass Herr Gabriel (ja, der aus der SPD) besser lügen kann als Münchhausen damals Anno Tuck – ich nicht. Ich kann mich überhaupt viel besser an Lügen erinnern, als an Wahrheiten. Das kommt vielleicht auch daher, dass es kaum noch Wahrheiten gibt – die Lügen aber allgegenwärtig sind.

    Und jetzt kommt das Desaster! Wenn alle Politiker lügen – alle großen Parteien nicht mehr für die ungefähr 80 Millionen Bürger dieses Landes arbeiten, sondern für Konzerne und eine Handvoll Superreiche – und nicht zu vergessen für sich selbst – was soll man als politisch aktiver Bürger wählen?




    Verfolgt man dann noch die Dinge, die in dieser Republik passieren, dann kommt man sich vor als wären wir schon längst in einem neuen Feudalismus, in dem die Politiker sich einen Rotz um geltendes Recht scheren, sondern dies zu Ihrem eigenen Vorteil beugen.

    Momentan poppen Einzelschicksale von Opfern hoch, die vom Staat aus dem Weg geräumt wurden – der Grund: weil Sie einigen kriminellen Geldgrößen unbequem wurden sind Sie jahrelang, als Irre abgestempelt, ohne Verfahren weggesperrt worden. Bekannt sind die hanebüchnen Geschichten von Gustl Mollath und einigen Steuerfahndern aus Hessen – es steht zu erwarten, dass es viel mehr sind..

    Doch auch im Großen ist für die Regierung das Grundgesetz nur eine Verhaltensmaßregel, die nur für “die Anderen” gilt.

    Schon vor Jahren wurde vom obersten deutschen Gericht, dem Bundesverfassungsgericht in Karlsruhe für Recht gesprochen, wie hoch die Regelsätze für Sozialhilfeempfänger sein müssen. Anstatt dies sofort umzusetzen wurde verzögert, taktiert, getrickst, und die Sätze niedriger gerechnet. Sehen so “Bürger” aus, die das Grundgesetz achten und der Verfassung treu sind?  Ich lasse die Frage mal offen stehen.. soll Sie jeder für sich beantworten.

    Die Kassen sind leer – da kann man sich den Sozialstaat nicht mehr leisten. Ja, aber wer ist es denn in Schuld? Dank der ganzen von den Wirtschaftunternehmen bezahlten “Beratern” wurde es doch erst möglich, solche jedem gesundem Menschenverstand widersprechende Gesetze zu erlassen (dass alle, die den Wirtschaftsunternehmen gut gesonnen sind, hinterher einen fetten Posten mit noch fetteren Bezügen als Belohnung bekommen ist ja mit Sicherheit kein Zufall).

    Agenda 2010, Leiharbeit, Gasprom – Clement, Müntefehring, Schröder – auf ewig mit der eigene Ideale verratenen SPD verbunden. Die frühere Volksnahe Arbeiter-Partei SPD hatte sich damit endgültig auf die Seite der Reichen und Mächtigen geschlagen – und wurde mit Wahlergebnissen, die ein weiterbestehen in Frage stellt bestraft. Nun wettert man gegen alles, was die aktuelle Regierung macht, ist aber selber unglaubwürdig. Das Wahlversprechen von SPD-Kanzlerkandidat Steinmeier als er vollmundig 4 Millionen neue Arbeitsplätze in der Energieindustrie und Pflegedienstleistung schaffen wollte (und damit schon wieder Vollbeschäftigung in Deutschland ankündigte) werde ich nicht vergessen. Wer so etwas dem Bürger verkaufen will, der verkauft Ihm auch das angesprochene Grundstück auf dem Mond

    Das soziale Netz wird dank immer mehr “Nachbesserungen” immer löchriger. Das Renteneintrittsalter ist schon wieder Thema. Erst vor kurzen nach etlichen Jahren Sicherheit für die krumm malochten Arbeiter wegen leerer Kassen angehoben, ist schon wieder eine Erhöhung in der Überlegung. Dazu kommt, dass die Rente von 51% auf 43% abgesenkt wird – aus wenig wird ein Nichts.

    Da Einkommen und Rente in direktem Zusammenhang stehen, das Bruttosozialprodukt dieses Land aber von immer mehr Geringverdienern erwirtschaftet wird ist klar: Altersarmut wird einen Großteil der Bevölkerung treffen.  Allerdings nur die Arbeiterklasse. Beamte haben selbst nach kurzer Zeit schon eine garantierte Grundsicherung von knapp 1100 €. Nicht viel? Na, immerhin doppelt so viel, wie die 550,00 €, die ein Arbeiter nach 35 Beitragsjahren und einem Bruttoeinkommen von 2100 € bekommt. Ist das fair? Auch hier möchte ich die Antwort darauf nicht geben, sondern sage: siehe oben..

    Man hat jetzt schon Angst, dass das Renteneintrittsalter immer genau so weit nach hinten geschoben wird, dass man es nie erreicht, so dass man sich wie der Esel fühlt, der hinter einem Bund Möhren, welches an einem Stock befestigt ist her trabt – und Sie doch nie erreicht.

    Zu der Unsicherheit im Alter versorgt zu sein, kommen dann noch absurde Schönrechnungstricks von Politikern mit Profilneurose, die wirklich zu nichts zu gebrauchen sind..

    Hat doch die für ihre Inkompetenz in allen Bereichen bekannte Frau von der Leyen ein neues Zusatzrentenmodell gezeichnet, dass man als Beleidigung des gesunden Menschenverstandes bezeichnen muss – und der Frau attestieren, dass Sie nicht im mindesten die Arbeits-und Einkommens-Zustände der Bürger in diesem Land erkennen will.

    Das Zuschussrenten-Modell sieht vor, dass von Altersarmut bedrohte Rentner mindestens 30 Jahre in die gesetzliche Rentenversicherung eingezahlt haben und die darüber hinaus auch noch Privat vorgesorgt haben. Hier wird dann auch klar, dass Frau von der Leyen’s Verstand auf Notstrom läuft – denn gerade die von Altersarmut bedrohten Personengruppen haben meistens nicht so viele Beschäftigungsjahre vorzuweisen und natürlich auch nicht genug Einkommen, um davon noch in eine Zusatzrente einzuzahlen. Diese Rente ist eine Mogelpackung, da Sie fast keiner bekommt, der Sie eigentlich nötig hat.

    So, jetzt habe ich mich eigentlich von dem Thema was mich anfrisst abbringen lassen, denn eigentlich wollte ich über ganz was anderes reden..

    Habt Ihr Ideale? Also Menschen, die Ihr als Integer, sozial, MENSCHLICH empfindet? Nein, nicht die aus anderen Ländern, wie Albert Schweitzer, Desmond Tutu, Mahatma Gandhi, Martin Luther King, Nelson Mandela,  Mutter Teresa – ich meine hier aus Deutschland!

    Placeholder

    („Ehrgeiz ist ein Begriff, den ich auf mich nicht anwenden würde; natürlich lag mir an öffentlicher Anerkennung, aber die Antriebskraft lag woanders. Die Antriebskraft war typisch für die Generation, der ich angehört habe: Wir kamen aus dem Kriege, wir haben viel Elend und Scheiße erlebt im Kriege, und wir waren alle entschlossen, einen Beitrag dazu zu leisten, dass all diese grauenhaften Dinge sich niemals wiederholen sollten in Deutschland. Das war die eigentliche Antrieb” – Zitat Helmut Schmidt Quelle: Wikipedia)

    Stimmt! Da muss man verdammt lange suchen! Im politischen Bereich sehe ich in Deutschland aktuell niemanden – zu korrupt und machtbesessen. Jede Bananenrepublik würde sich für manch einen deutschen Politiker schämen. Ja früher! Da war alles anders – da gab es Willy Brandt und Helmut Schmidt. Letztgenannter lebt sogar noch (nur leider sieht man Ihn kaum noch, da er ständig von dichtem Tabakqualm umgeben ist) und wenn man ihn zu aktuellen Themen befragt ist der über 90jährige klarer und integer als die meisten Parteioberen aus den Regierungs- und Oppositionsparteien..

    Und auch wenn alle anderen Parteien meckern, dass er die Nachfolgepartei der SED in Deutschland hoffähig machen will – bin ich immer auf Gregor Gysis Seite, wenn er im Bundestag mal die Dinge beim Namen nennt.

    Mit Christoph Metzelder kommt jemand, den man nicht erwartet hätte. Ein Profisportler, der eine Stiftung gegründet hat, die sich für Kinder einsetzt – der ganz offen darüber spricht, dass die Gehälter für Spieler zu hoch sind. Das tut mal richtig gut, einen Menschen zu finden, der sich mit eigenem Geld sozial engagiert. Christoph ist für mich ein neuzeitlicher Held – und damit kommen wir langsam zum Thema. Es geht nämlich um Helden.

    Da gibt es mit Edward Snowden einen traurigen Helden – der von seinem Heimatland USA ‘Verräter’ genannt wird. Was hat Herr Snowden getan?

    Edward Snowden war im IT-Bereich bei einer Firma beschäftigt, die für die NSA andere Länder ausspionierte.

    Kleiner Exkurs: (Für die, die es nicht wissen: die NSA ist die NATIONAL SECURITY AGENCY – der amerikanische Geheimdienst ist der größte und finanziell am besten ausgestattete Militärnachrichtendienst der Vereinigten Staaten. Die USA leisten sich den Luxus 17 (in Worten siebzehn) Geheimdienste zu unterhalten. Witziges Detail aus der Wikipedia:1989 berichtete das Magazin Der Spiegel über die umfangreiche Lauschtätigkeit der NSA in Deutschland, welche damals zu einer Belastung der Beziehungen zwischen den Regierungen Deutschlands und der USA wegen eines abgehörten Gesprächs der deutschen Firma Imhausen-Chemie mit Libyen führte. Man sollte meinen, dass solche Dinge danach nicht mehr passieren würden.)

    Dieses nicht legitime ausspionieren brachte er an die Öffentlichkeit. Da er nun ein Landesverräter war, floh er aus Angst vor einer Verhaftung und Anklage, denn auf Verrat steht in den USA die Todesstrafe.

    Hier beginnt nun die Farce, denn obwohl alle Industrieländer darüber informiert wurden, dass Sie von den USA im großen Stil ausspioniert wurden, wollte niemand dem, der dies alles publik machte Asyl gewähren.

    Auch unsere Regierung winkte den Asysl-Antrag ab: Man sah keinen Handlungsbedarf – zu sehr steckt man dem amerikanischen “Freund” mit dem Kopf im Arsch. Aber wo es dunkel ist, da kann man auch schlecht den Text der Verfassung lesen.

    Sie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von YouTube. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf die Schaltfläche unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.

    Mehr Informationen

    (leider wahr. Volker Pispers bringt die Außenpolitik  der USA auf den Punkt. Ein Video zum lachen? Nicht wirklich…)

    Und dies bringt mich echt auf die Palme, denn grade Deutschland sollte mit der Benutzung des Begriffs “Verräter” vorsichtig umgehen. Von unserer Politik-Prominenz erwarte ich, dass Sie wissen, wie man einen Verräter definiert – wenn es nach den aktuell angelegten Maßstäben unserer Regierung geht, fehlt nur eine Haaresbreite und man würde auch die Geschwister Scholl als Verräter bezeichnen.

    Placeholder

    (ein abschreckendes Bild? Ja, das soll es auch sein! Denn ob man Todesurteile am PC schreibt, wie vor 70 Jahren auf einer Triumph “Modell 12” Schreibmaschine, oder man Sie durch Unterlassung von Hilfe ermöglicht, macht keinen Unterschied – der Mensch ist unwiederbringlich tot)

    Aber weil es die USA sind, die sich zwar nach Außen als Weltpolizei gibt und alle Schurkenstaaten wegbombt (wobei Schurkenstaaten alle Staaten sind, die etwas besitzen, was den USA zu irgend etwas Nütze sein könnten und wo in bekannter und erfolgreicher Wild-West Manier die rechtmäßigen Besitzer über den Haufen geballert werden) und man mit denen wirtschaftlich stark verbandelt ist, wird die Verfassung, die scheinbar die meisten Politiker nicht kennen temporär ausser Kraft gesetzt. Was zählt schon ein Menschenleben im Vergleich zu einigen Milliarden-Deals. Diese Haltung hat sich in der BRD etabliert. Könnten sonst Geschäfte mit China gemacht werden – einem Land, in dem Menschenrechte quasi nicht existent sind?

    Beleuchten wir doch mal den negativ geprägten Begriff “Verräter” und ziehen die WIKIPEDIA zu Rat:

    “Verrat ist ein besonders schwerer Vertrauensbruch, der die angenommene Loyalität verletzt. Die Bedeutung des Wortes Verrat hat sich differenziert. Während das mittelalterliche Verständnis nicht zwischen dem Verrat einer Person und einer ideellen Sache unterschied, ist das heutige Verratsverständnis differenzierter und impliziert durchaus eine negative Konnotation. Bestehende Verratsdefinitionen erscheinen aber unzureichend und eine Verratstheorie als solche ist nur in Ansätzen ausformuliert.

    Eine Person, die einen Verrat begangen hat, wird als Verräter bezeichnet. Im Einzelfall können Geheimnisse an andere Nutznießer verraten werden, oder generell kann eine Person oder Gruppe im Stich gelassen werden (vgl. die Desertion beim Militär).”

    Soweit die Wikipedia

    Meine Meinung dazu ist folgende:

    Der Begriff „Verräter“ stimmt nur zu dem Teil, als dass Snowden als interner Mitarbeiter Dinge ausgeplaudert hat, die Geheim waren.
    Diese Tatsachen waren zwar geheim – verstießen aber auch gegen geltendes Recht.
    Frage also: ist man ein Verräter, wenn man gegen geltendes Recht verstoßende Praktiken offenbart?

    Denken wir doch mal nach:

    Als Vergleich momentan aktuell im Netz zu verfolgen und gar nicht weit weg, weil in diesem Land passiert,  ist der Fall der Mitarbeiterin Hannemann der Hamburger Agentur für Arbeit.

    Sie klagt ganz offen an, dass dort die Rechte der Bedürftigen (im Widerspruch zum SGB 1) beschnitten werden. Dass Gründe erfunden werden um Empfänger „sanktionieren“ zu können. Die Folge für Sie als  „Interne“ – Jobverlust, Anfeindungen, Gerichtverfahren mit dem früheren Arbeitgeber.

    Erste Frage: “Wie viele Menschen kennen Sie, die aufgrund Ihres Gewissens diese Nachteile in Kauf nehmen?”

    Und die zweite Frage: “Ist diese Frau in Ihren Augen eine Verräterin?”

    Was ist mit der Angestellten Sara Dahlem aus einem Krefelder Fotogeschäft? Sie hat als interne Mitarbeiterin Bilder von Kinderpornografie bei einem Kunden entdeckt. Ihr Vorgesetzter hat Ihr verboten dies der Polizei zu melden. Sie tat es dennoch und verlor wie oben genannte Inge Hannemann Ihren Job. Sie bekam vom Rathaus eine Urkunde für Zivilcourage – aber keinen neuen Job. Sie ist immer noch Arbeitslos und bekam sogar wegen der Kündigung Probleme mit dem Arbeitsamt. Sie ist wie Snowden und Hannemann eine „Interne“.




    Und wieder die Frage: “Ist Sara Dahlem eine Verräterin?”

    Und die letzte Frage: “Hättest Du auch so viel Eier in der Hose trotz eindeutiger Anweisung vom Vorgesetzten es nicht zu tun eine vermeintliche Straftat anzeigen – und eine fristlose Kündigung in Kauf nehmen?”

    Die deutschen Politiker mögen diese Menschen Verräter nennen – aber wer bereit ist trotz erzwungener Loyalität aus einem Beschäftigungsverhältnis heraus Missstände aufzuzeigen und Straftaten aufzudecken, trotz der Gefahr seinen Job zu verlieren vielleicht sogar eine lange Haftstrafe verbüßen zu müssen, der ist kein Verräter – Er ist ein Held!

  • Sonntagsgedanken: von Newcomern, Mogelpackungen und grauen Eminenzen..

    ..oder: Trau, schau, wem – Lug und Trug beim Freundschaftsbuhlen…

    Die Leser meiner Sonntagsgedanken können sich diesmal entspannt zurück lehnen – Heute stehen zur Abwechslung weder dumme Politiker, kriminelle Machenschaften multinationaler Konzerne, Rentendebakel oder ähnliche schwer zu verdauende Themen auf der Agenda – obwohl die Wasserprivatisierung ein Wort wert wäre oder die Demonstrationen in Brasilien – oder in der Türkei. Doch heute mal zur Abwechslung leichte Kost.

    Das heißt aber nicht, dass es diesmal ein kurzer Beitrag wird – also geht vorher lieber noch mal schnell aufs Töpfchen – Langsamleser könnten sonst nach einer halben Stunde mit einem Bein aufs andere treten – und hier gibt’s keine Werbepausen um mal schnell die Nasszelle auf zu suchen..

    Also Bereit? Dann starten wir… JETZT!

    Das Thema heute: BLOGS ARE DEAD!

    Dies ist eine Parole, die seit längerem im Internet die Runde macht. In der Tat, ein Blog – sofern er öffentlich ist – muss heute ums überleben kämpfen. Doch die totgesagten Blogs sind nicht dahingeschieden – auch die Blogger nicht. Es gibt nur viel zu viele Blogs.

    Die meisten Blogs sind dazu noch schlecht gemacht, mit dem Ziel nur auf maximalen Kommerz getrimmt zu sein (weil irgendwann mal im Internet Jemand behauptet hat, ein Blog wäre eine Goldgrube. Dies ist er de Facto nicht!.  Ich habe selber google Adsense geschaltet und wenn ich im Monat 10,00 bis 20,00 € einnehme, deckt das grade mal die Hosting-Kosten).

    Es gibt also tausende von halbherzigen geschriebenen, schlecht gemachten, inhaltlich wertlosen, Werbeblocken überladene, mit Augenkrebs verursachendem Design verunstaltete Blogs,  über dessen geldgeile Betreiber die Internet-Höchststrafe – das verseuchen des Rechners mit einem besonders resistentem BKA-Virus – verhängt werden sollte.

    Regelmäßig zum erbrechen reizen mich während meinen Stippvisiten im weltweiten Wahnsinn (WWW), beispielsweise Werbeblogs mit dümmlichen in 3 Sätzen erzählten Geschichten zu irgendwelchen Produkten, die man über den Klee lobt – meistens von “Hausfrauen” geführt, die selbst dem grottigsten Produkt (welchem schon beim aus der Schachtel pfriemeln alle Lebensgeister in Richtung Schrott-Himmel entfleuchen) attestieren, dass es Ihr Leben nachhaltig verändert hat und einen Lieblingsplatz in der Küche/Bad/Schlafzimmer bekommen wird. Ich möchte hier keinen Link zu einer Beispielseite anführen, um solchen Oskar-Preisträgern der Rubrik Realitätsverzerrung nicht auch noch Opfer bzw. kostenlos Leser zu bescheren.

    In der g+ community “Blogs” findet mal reichlich Anschauungs-Material, und viele Blogger aus der genannten Klientel veröffentlichen dort im Minutentakt diese bonbonrosa gefärbten Beiträge – zum Teil wiederholt – damit auch ja jeder mitbekommt, was man den unwissenden Verbrauchern für tolle Neuigkeiten zu berichten hat.

    Sonntagsgedanken: von Newcomern, Mogelpackungen und grauen Eminenzen..

    (die klassische Mogelpackung – in einer großen Verpackung ist entweder Müll, oder es wird ein von der Packung her wesentlich wertiger erscheinender Inhalt suggeriert)

    Diese Blogs gehören in die oben erwähnte Rubrik “Mogelpackungen” – denn hier steht nicht die tatsachenbasierende Recherche im Vordergrund, sondern nur eines: der monetäre Vorteil.

    Und dafür wird dann gelogen, dass sich die Balken biegen. Das hat natürlich einen guten Grund: Für einen negativ formulierten Produkttest zahlt keine Firma.

    Vielleicht sind die Betreiber aber auch tatsächlich so einfach gestrickt – oder auf Droge und auf einer rosaroten Wolke festgetackert – Ich lass mich da gern eines besseren belehren

    Doch Mogelpackungen gibt es noch woanders – und zwar grade im großen Bereich Web Marketing – doch dazu kommen wir später…

    Es ist also gegenwärtig Usus: Jeder Blogger, der etwas auf sich hält ist auch in den sozialen Netzwerken aktiv. Nicht weil er die sozialen Netzwerke so toll findet (meine Mitgliedszeit bei facebook war aufgrund der sinnentleerten Posts eine intellektuelle Todesstrafe) – der Grund ist eher anderer, aber (Blog)lebensnotwendiger Natur: es ist eine der wenigen Möglichkeiten neue Besucher (und damit sind wiederkehrende und kommentierende Besucher gemeint) zu bekommen.

    So wird es wenigstens von Internet Gurus aller Schattierungen lauthals im Web kund getan. Ohne einen eigenen Account bei Facebook, Twitter, Bauer Ewald und Co., auf dem Du möglichst im Minutentakt irgendwas Geniales postest, bist Du ein Nichts und hast die Entwicklung des Internets verpennt!

    Wirklich, wenn es nach den “Profis”, die ihre Weisheiten für dreistellige Eurogagen pro Stunde vermarkten, gehen würde, solltest Du am besten deinen Blog schließen und wieder unter den Stein zurück kriechen unter dem Du die letzten 100 Jahre verbracht hast.

    Aber ist das tatsächlich so?

    Ich bin auch Blogger – sogar seit mehreren Jahren. Ich glaube sogar, dass mein Blog durchaus hohe Qualität bietet – sei es von der Aufmachung, dem Schreibstil, der Themenvielfalt – es gibt bei google einige Beiträge von mir, welche in den Suchergebnissen ein Top Ranking haben (und das bei über mehreren Million ähnlichen Beiträgen).  Mein Blog ist also nicht ganz unbekannt, und ich habe ein ganz gutes Besucher Grundrauschen über google.

    Hat also das tummeln in sozialen Netzwerken für mich zählbaren Erfolg, während ich dort aktiv bin, indem ich bei anderen Usern kommentiere, selber Beiträge poste, die ich auf meinem Blog veröffentlich habe – und sogar als Betreiber einer eigenen Community bei g+?

    Antwort: Ein ganz klares NEIN!

    Ich habe zwar ein paar Leser mehr (dies sehe ich über PIWIK, aber Die haben weder den Drang sich in meiner NERD-O-MANIA Community anzumelden – und noch weniger auf meinem Blog etwas zu kommentieren), im Vergleich zu den “Fremden” die über die google Suche auf meine Seite kommen, ist die Anzahl vernachlässigbar.

    Stellt man dem auch noch den Zeit-Aufwand dagegen, noch auf einer anderen Plattform die Massen zu bespassen – ist dies eigentlich Zeitverschwendung und vom kaufmännischen her ein Zuschussgeschäft, welches man sofort stoppen müsste.

    Hier erkennt man klar das seit Jahren immer stärker werdende Facebook-Phänomen, dass die Leser mit einem simplen klicken auf den “like”-Button einem Beitrag Ihren Respekt zollen – bei google Plus ist es halt das vergeben des Plus-Zeichens. Kommentiert wird kaum noch – das ist das eigentlich traurige.

    Grade der Blog eignet sich als Kommunikationsplattform mehr als die sozialen Netzwerke – bleiben die Kommentare doch immer bei den beiträgen und wandern nicht wie bei Facebook im Minutentakt in der Timeline nach unten.

    Und ich empfinde es immer noch als Qualitätsmerkmal eines Blogs, und auch der Arbeit des Betreibers als Aufmerksamkeit geschuldet, wenn unter den Beiträgen einige Kommentare geschrieben stehen.

    Schaue ich mir andere – und durchaus bekannte und vielbesuchte – Blogs an, kann ich das zurückhaltende Kommentarverhalten auch dort erkennen. In einem Fall ( www.onlinelupe.de ) waren über einen Zeitraum von 2 Monaten klägliche 3 Kommentare hinterlassen worden – und die auch noch zu alten Beiträgen! Ich glaube kaum, dass solche Zahlen der Blogbetreiberin die Freudentränen in die Augen schießen lassen.

    Ich persönlich halte Jasmina – obwohl noch nicht so lange als Blogbetreiberin aktiv wie einige Andere – anhand der großen Erfahrung in Ihrem Bereich, für eine graue Eminenz.

    Zu denen gehören natürlich auch die Urgesteine aus der WordPress-Szene, deren Links quasi fest verwurzelt im Backend jeder WordPress Installation zu finden sind: Frank Bültge, Vladimir Simovic aka perun und einige andere Größen. Aber selbst bei denen fällt auf: Kommentare sind in Relation zum Besucheraufkommen selten. Beispiel: aktuell wird in meinem WP-Backend ein Beitrag vom 17.6 angezeigt. Thema: “Ist WordPress eine Frau?” Es gibt grade mal 10 Kommentare in 10 Tagen. Das ist schon verdammt wenig!..

    Sonntagsgedanken: von Newcomern, Mogelpackungen und grauen Eminenzen..

    Wenn man dann die Arbeit der gut recherchierten und informativ geschriebenen Beiträge dagegen setzt, möchte man am liebsten “pay-per-read” einführen (Zeitschriften wie “Stiftung Warentest” gibt’s ja auch nicht umsonst).

    Eine Vermarktungs-Idee, die darauf abzielt, guten Inhalt nur gegen Bezahlung anzeigen zu lassen  – wer nicht bereit ist für eine Dienstleistung, die einem  hilft ein Problem zu lösen oder vor einem teuren Fehlkauf bewahrt, zu zahlen, der kann ja im Internet genügend kostenlose Beiträge finden.

    Es gab Ansätze wie “Flattr” – darüber konnte man selbstdefinierte Geldbeträge an die Autoren spenden.

    Traurigerweise glauben alle Leute, dass Dinge die man über ein Browser-Fenster sieht kostenlos sind und generell ist die Klientel Internet-User geizig wie Dagobert Duck und würde sich eher selber die Augen mit einem glühendem Nagel ausstechen, als für einen in stundenlanger Arbeit recherchierten Artikel freiwillig 2-3 Cent zu bezahlen.

    Dazu kommt leider: die wenigen Kommentare die man ergattert, sind häufig Allerweltskommentare, die zu jedem Beitrag passen, und die von Kommentarspammern hinterlassen worden sind, und nur darauf abzielen für Ihre eigenen mit Werbebannern zugekleisterten Blogs Backlinks zu kreieren.

    Der Kampf um Kommentatoren ist nicht nur in sozialen Netzwerken ein Kampf gegen Windmühlen, weil die Leute mittlerweile ihre Bereitschaft sich selbst einzubringen auf so ein niedriges Level herunter gefahren haben, dass es kaum noch möglich ist, die Besucher zur Mitarbeit zu bewegen.

    Eine typische Diskussion, die ich oft in meinem realen Umwelt führe, um Freunde und Bekannte dazu zu bringen auf meinem Blog ein Konto zu eröffnen und mal bei der Community mit zu machen verläuft in der Regel so:

    Ich: Hörmal XXX, du bist doch so fleißig bei Facebook, und Du warst doch schon häufiger auf meinem Blog zum lesen. Schreib doch mal was, damit ich sehe, was die Leser zu meinen Beiträgen meinen.. –
    Besucher: “Oooch, da muss man sich ja jedes Mal anmelden”..
    Ich: “Bei Facebook doch auch, oder nicht?”
    Besucher: “Ja schon, aber nur einmal, Facebook merkt sich meinen Namen und beim nächsten Mal muss ich nix mehr machen”
    Ich: „was Du meinst hat was mit den Sicherheitseinstellungen deines Browsers zu tun. Bei mir musst Du dich auch nur einmal anmelden – dann werden Name und Passwort automatisch bei Eingabe des ersten Buchstabens ausgefüllt..“
    Besucher: “Ja, aber da kann man chatten..”
    Ich: “kannst Du bei mir auch..”
    Besucher: “Ja, aber da ist ja keiner”
    Ich: “Ich bin da – und wenn Du kommst, sind wir schon 2 und können chatten – sogar Video-Chat ist möglich..”
    Besucher: “Hmm, aber bei Facebook kann ich Bilder hochladen”
    Ich: “geht bei mir auch – sogar Videos und Musik”
    Besucher: “aber bei Facebook kann ich Farmville spielen”
    Ich: “OK, hast gewonnen, lad‘ weiter Katzenbildchen hoch…”

    Es ist nicht zu glauben, mit welchem Eifer die Leute sich die Leute sträuben mal das Hirn einzuschalten und mal was zu tun. Es sind dies übrigens die gleichen Leute, die Sonntags Morgens bei mir anrufen, wenn Ihr Rechner nicht funktioniert – da haben die Leute dann keine Hemmungen mal aktiv zu werden um meine Nummer raus zu kramen – und verstehen die Welt nicht, weil ich nicht bereit bin, mich Sonntags stundenlang mit deren Problemen zu beschäftigen.

    Ein weiteres Phänomen, welches mir aufgefallen ist, sind Profile von  – ich möchte Sie mal “Multiplikatoren” nennen. Diese gehören ganz klar ebenfalls zu den Mogelpackungen – denn diese Leute generieren selber keinen Content sondern wärmen nur im Internet (oder bei google +) gefundene Beiträge immer wieder neu auf und werfen die ins kunterbunte Rund der Beiträge.

    Deren Profile sind meistens werbe – und publikumswirksam geschönt. Da werden Hochschulabschlüsse von Elite Unis angezeigt, die ausgeübten Berufe sind im sechsstelligen Jahressalär, Arbeitgeber sind Global Player, die Profilfotos könnten auch den neuen Bachelor zeigen – aber mehr? Das wird nicht kund getan. Diese Leute sind so fern von einem normalen Menschen wie Dir und mir, dass Sie nicht mal ein Geburtsdatum und einen Wohnort haben. Und welcher normal sterbliche Mensch würde eine öffentliche Meinung von so einem Übermenschen in Frage stellen?

    Diese Homo Superior socialis betreiben auch keine Blogs – spätestens dort im Impressum würde man ja erfahren, welcher Lügenbaron Münchhausen tatsächlich hinter diesen Übermenschen steckt. Aber es gibt ein Phänomen – wer selber überhaupt nicht recherchiert, keine Beiträge selber formuliert, sondern quasi ein Content-Klau erster Güte ist, der müsste in den sozialen Netzwerken normalerweise geächtet werden – doch solche Typen haben im Gegenteil ein unglaublich umfangreiches Publikum –  dies ist jedoch zum einen reiner Selbstzweck; brauchen diese Knaller für Ihr Pseudo-Wissen ein riesiges Netzwerk um auf dort veröffentlichte Inhalte zugreifen zu können zum anderen schmücken sich die Normalos mit diesen Lichtgestalten in ihren Kreisen. ein solcher Kontakt ist 8 Lieschen Müller und 14 Otto Normalverbraucher wert.

    Um zurück zu kommen auf die Mogelpackungen und den aktuell angesagten Bereich SEO – dessen existenzielle Notwendigkeit nun von grade in die Pubertät hineinwachsenden SEO-Spezialisten im Internet gepredigt wird:

    Denn ein Unternehmen welches sich nicht mit SEO beschäftigt, was aber unbedingt benötigt wird, will man im Konkurrenzkampf nicht binnen Monatsfrist vom Markt verschwunden sein, ist von Gestern und grad noch gut genug von einem mittelmäßigen Insolvenzverwalter ausgeweidet zu werden..

    Nun gibt es wie im wirklichen Leben solche und solche..

    Es gibt wirklich seriöse Firmen, die eine gute Beratung bieten, aber gerade im Bereich IT, SEO, WordPress Customizing noch mehr Scharlatane – da gibt es Blogs, die vollmundig schreiben, wie man mehr Kommentare bekommt:

    – dass ein Blog aktuell gehalten werden soll und Beiträge in einem gewissen Zyklus erscheinen sollen, da die Leser / Abonennten dies erwarten

    – dass man keine Registrierung für User schalten soll, sondern jeder Furz ungefragt seinen Senf auf deinem Blog hinterlassen darf

    – dass man seine Leser einbeziehen soll,

    – dass man Beiträge beantwortet (und zwar zeitnah – selbst wenn Sie kritisch sind)

    – dass Beiträge gewissenhaft recherchiert sein sollen.

    Und dann scheren sich die so tolle Ratschläge erteilenden Nullschnaller um Ihre eigenen Ratschläge einen Dreck, löschen Kommentare die kritisch mit dem Thema Registrierung umgehen, antworten wenn erst nach etlichen tagen auf einen Post und schreiben in einem halben Jahr grade mal 4 Blogbeiträge, die immer wieder in den sozialen Netzwerken neu verteilt und aufgewärmt werden – auf solche Zeitgenossen reagier ich allergisch wie Dr. Sheldon Cooper aus “the Big Bang Theory”, wenn er Will Wheaton ansichtig wird..

    Glücklicherweise gibt es auch positives zu berichten. Kommen wir zu der Rubrik, welche bis jetzt noch gar nicht hier genannt wurde:

    Den Newcomern..

    Sonntagsgedanken: von Newcomern, Mogelpackungen und grauen Eminenzen..

    (Der Newcomer: Am Anfang seiner Laufbahn – aber nicht unbedingt unerfahren)

    Ein Blog der eher zufällig in meinen Dunstkreis der Beobachtung (und auch in meine Kreise bei g+) kam ist der Blog geistreich78 von Stefan Hoffmeister. Er fragte mich vor einiger Zeit bezüglich einer CSS-Definition, weil ich zu dem Zeitpunkt das gleiche Theme “Montezuma” von ‘Bytesforall’ einsetzte. Stefan bloggt intensiv über Social Media und ecommerce Themen und er setzt immer noch Montezuma ein..

    Ich kann Ihm nur wünschen, dass Er mit seinem Blog Erfolg hat und ich würde mir wünschen, dass endlich die Besucher der Blogs sich darüber im klaren sein sollten, dass guter Content nicht aus Nichts entsteht – es steht immer ein Mensch, Autor dahinter – keine seelenlose Maschine.

    Gönnt uns für die Arbeit die wir machen ein bisschen Aufmerksamkeit und stellt euch nicht auf den Standpunkt: „der Nächste wird schon was schreiben – Ich mach’s dann vielleicht nächstes Mal, oder übernächstes Mal – oder irgendwann“.

    Ich denke es ist nur fair, nach 10 Minuten guter Unterhaltung, die 1 Minute für einen netten Kommentar übrig zu haben.

    Wenn Ihr in der Kneipe nie Trinkgeld gebt, dürft Ihr euch auch nicht wundern, wenn irgendwann euer Getränk einen Beigeschmack von Kellnerspucke hat..

    Denkt mal drüber nach!

    Datum letzte Änderung: 25.06.2013 11:53 Uhr

  • Sonntagsgedanken: soll es der kleine Mann wieder richten?..

    ..oder: Solidarität heißt, dass alle mitmachen (Psst.. Hallo? Ja, auch die Reichen bitte)

    Es ist mal wieder Sonntag – der Tag der Besinnung. Und der Tag der bewusstseinserweiternden, gute Laune verderbenden Sonntagsgedanken von mir..

    Ich sitze wie gewohnt mit einer Tasse doppeltem Espresso aus meiner Jura in meinem Lieblingsoutfit (Camouflage Cargo Hose “Design Woodland” und einem T-Shirt – wegen dem Wind musste ein Pulli drüber) in meinem Strandkorb auf dem Balkon.

    sonntagsgedanken.jpg

    (Doctor Love bei seiner sonntäglichen Nachdenklichkeit – diskutierende Geistesblitz sendende Mitdenker durchaus erwünscht..)

    Meine Laune ist aktuell eher bescheiden – Seit Mittwoch Nachmittag ist erst mal Pause mit dem Plan die Kilos in meinem zweimonatigem Urlaub runter zu latschen – das linke Knie verweigerte bei einer größeren Tour durch die Dortmunder Parks die weitere Mitarbeit und ließ mich vor Schmerzen nach Hause humpeln.

    Und ich meine wirkliche Schmerzen!

    Nicht diese Pipifax Schmerzen, wenn man mal mit einem dünnen Turnschuh-Sohle auf einen kantigen Stein tritt, der nach 2 x durchatmen weg ist. Ich spreche von Schmerzen, die einem bei jedem Schritt das Pipi in die Augen treibt. Donnerstag zu Hause geblieben – nur mit den Nordic-Walking Stöcken als Stütze zu den notwendigsten Tätigkeiten in der Wohnung geeiert – richtig geraten: Töpfchen gehen – gar nicht so einfach. Versucht euch mal mit ‘nem kaputten Knie auf die Keramik zu setzen – also ich kann euch sagen, da sollte man mal ordentlich die Zähne und alle anderen Löcher zusammenkneifen..

    Freitag dann mit einer doppelten eingeworfenen Ibuprofen zum Arzt – vorläufige Diagnose: Arthrose. Damit ist dann der Drops gelutscht – Knie im Arsch dank Raubbau am Körper, bedingt durch langjährige übermäßige Schlepperei – alles für die fette Börse meines damaligen Ex-Chefs. Bekomme ich was dafür?

    Haha, genau –  jeden Tag mit einem Witz beginnen…

    Und Da sind wir dann beim heutigen Thema: Nehmen und Geben..

    Während ich also bemüht bin im Strandkorb nicht allzusehr mit dem Hintern zu zappeln, weil die Bewegung sich bis ins Knie fortsetzt und dort für Unmutsäußerungen sorgt, welches das Miststück augenblicklich mit einem Schmerzimpuls quittiert,  und ich einen Anti-Schmerz-Drops mit dem doppelten Espresso runterspüle, ziehen unten die gläubigen Bürger vorbei und gehen jetzt in die Kirche.

    Rollator.jpg

    Dies scheint mehr eine Veranstaltung für 100jährige zu sein, denn bei dem was unten auf der Strasse wie in einem Rollator-Konvoi Richtung Kirche schleicht, fragt man sich, ob es für die überhaupt Sinn macht aus der Kirche zurück zu kommen, oder ob man die Hospiz-Aspiranten besser gleich auf dem Friedhof nebenan in ein offenes Grab legen soll.

    Aber die Kirche darf sich über mangelnde Fans wirklich nicht beklagen – das gebotene Unterhaltungsprogramm reißt keinen vom Hocker, sorry Sitzbank. Gemeinschaftliches Singen? Das kenne ich nur auf Parties mit reichlich Alkohol (bevorzugt zu Liedern der NDW, wie: „Flieger grüß mir die Sonne“ oder „Taxi nach Paris“) – vielleicht sollte der Pastor im Foyer einen Getränkeautomaten mit Messwein in Dosen aufstellen und die altmodischen Kerzen gegen Disco-Kugeln tauschen, damit die Bude endlich mal rockt.

    Dazu Texte, die nicht mal Ralf Siegel schlechter schreiben könnte! Selbst eine Dorf-Karaoke-Bar bietet mehr Pep. Und die Bedienungen dort haben geilere Titten als die halbschwulen Gay-Boys, die dort irgendwelche Küchenkräuter in die Luft stänkern. Das Rauchverbot gilt wohl dort nicht.

    Dann die Ausstattung! Hölzerne Sitzbänke! in welchem Jahrhundert waren die denn Hipp?

    Im Sommer in den Biergärten lass ich mir diese Bestuhlung ja noch so eben gefallen – aber bei so einer lahmen Veranstaltung, da sollten bequeme Fernseh-Sessel in denen man mal ein Nickerchen während der Vorstellung machen kann, ja wohl Pflicht sein.

    Bevor man sich auf den Sitzgegebenheiten aus nachwachsenden Rohstoffen den Hintern runzlig sitzt, kann man sich wesentlich bequemer in einen Plüschsessel des ansässigen Porno-Kinos vergnügen (auch das gebotene Programm ist “anregender”) – man sollte aber besser vorher einen Blick auf das Polster werfen, es könnten sonst unschöne Überreste von Körperflüssigkeiten des Vorgängers (eigentlich ja Vorsitzers) die eigene Bekleidung verunzieren.

    Dieses Malheur kann einem aber auch im Haus des Herrn passieren: Bei dem Altersdurchschnitt und der fortgeschrittenen Inkontinenz des Kirchen-Publikums ist vorige Sitzkontrolle auch dort unbedingt zu empfehlen, bevor man sich auf einen freien Platz setzt – wenn auch die Körperflüssigkeiten anderer Natur sind.

    Holy_ghost_03.jpg

    (Kirche im Jahre 2014? Pizza-Service, Bier und Glotze? Und der heilige Geist kommt aus dem Kühlschrank..)

    Vielleicht sollten wir aber doch mehr in die Kirche gehen – uns einstimmen lassen und auf Richtung polen, dass spätestens im Himmel alles gut wird – denn hier im realen Leben werden wir von allen Institutionen nur verarscht..

    Es liegt nicht nur an dem schmerzenden Knie, oder daran, dass ich mehr Betäubungsmittel in mir habe als eine mexikanische Crack-Nutte – Wenn ich die Berichte und Nachrichten im Fernsehen oder im Web sehe, wird mir Angst und Bange, was bald passiert. Und damit meine ich nicht mal die Türkei. Die könnte allerdings der Auslöser für andere Dinge sein..

    Die Worte Demokratie und Rechtsstaat gehen mir seit Wochen nur noch schwer über die Lippen, wenn wie im Falle Gustl Mollath Bürger, die einen Steuerhinterzieher, der Millionen am Fiskus vorbei gemogelt hat, anschwärzen, von der Obrigkeit aus Gefälligkeit dem Großkopferten gegenüber, in eine geschlossene Anstalt wegtherapiert werden. Die Verantwortlichen, werden wahrscheinlich wie immer hier, statt in den Knast in den Vorruhestand gehen – mit vollem Bezug natürlich. Politische Entscheidungen halt – eine Krähe hackt der anderen kein Auge aus.

    Oder wenn gleich 4 Steuerfahnder aus Hessen durch ein Gefälligkeits-Gutachten wegen ‘unheilbaren „paranoid-querulatorischen“ Störungen’ aus gleichen Gründen vorzeitig in den Ruhestand geschickt werden. 4 Existenzen ruiniert – weil sich ein Reicher noch reicher machen wollte – unterstützt von einem oder mehreren Dienstherrn. Sucht man den Schuldigen dauert es wieder Jahre. Da müssen erst Kommissionen gegründet werden, Akten zusammen getragen und gesichtet, Zeugenaussagen aufgenommen, Dienstpläne der Beamten gegengeprüft, damalige Familienverhältnisse durchleuchtet werden – hat zwar alles nix mit dem Fall zu tun, dauert aber endlos lange – so lange, dass die Verantwortlichen auch dort wahrscheinlich schon Großväter sind, bevor irgend ein Ergebnis ans Licht kommt, und wenn jemals eines kommt, interessiert’s keine Sau mehr.

    Dazu aus Hamburg dann der Fall einer Angestellten der Agentur für Arbeit, die dort einiges anprangert. Unter anderem, dass die Menschen dort nicht menschenwürdig behandelt werden, dass es darauf abzielt die Bürger (ja auch ein Hartz 4 Empänger ist einer) zu drangsalieren und zu sanktionieren – die ganz offen sagt, dass Sanktionen die darauf abzielen dringend benötigtes Geld bei einem vom Staat berechnetem festgelegten Satz, den man zum Leben braucht abzuziehen, Unrecht ist.

    Auch dort das gleiche Verhaltensmuster des Staates. Beurlaubung, Aussonderung, Abschiebung, sogar öffentliches anprangern.

    In diesem Land läuft nicht nur einiges schief – im Gegenteil: die Kacke ist echt am dampfen. Was wir sehen ist wie immer nur die Spitze des Eisbergs.

    Die Reichen kämpfen mit allen Mitteln um bloß keinen Cent an den Staat (also auch an uns) abzugeben – und schrecken auch nicht davor zurück, das Leben von Menschen, die Ihnen dabei im Weg stehen zu zerstören.

    Das schlimme daran: der Staat spielt fleißig mit – ist in vielen Fällen sogar der Kartengeber!

    euroscheinbündel

    (Foto: lizenzfrei von www.Oldskoolman.de)

    Zerstören ist übrigens ein gutes Stichwort. Nach den Zerstörungen des Hochwassers bekomme ich nun regelmäßig ungefragt SMS meines Providers mit Spendenaufforderungen, sehe im Fernsehen die Kontonummern der Spendenorganisationen eingeblendet, bekomme Mails die mich daran erinnern, dass wir nun solidarisch mit den armen Opfern der Flut sein sollen.

    Ganz ehrlich Leute? Verpisst euch! Ganz falsche Adresse!

    Geht zu denen, die das ganze Geld horten – und erst wenn DIE sich solidarisch zeigen und von Ihren Milliarden mal ein paar Millionen freiwillig an die notleidenden Flutopfer abgeben – dann, und wirklich erst dann, werde ich spenden..

    Denn das verstehe ICH unter solidarisch…

    Datum letzte Änderung: 18.06.2013 09:32 Uhr

  • Hier folgt eine Werbeanzeige
  • Sonntagsgedanken: haben Dir deine Eltern gesagt, wenn Du alles aufisst wirst Du groß und stark? Dann träum weiter!

    ..oder: war Newtons Apfel genmanipuliert?

    Während ich heute Abend gutgelaunt und entspannt auf meinen morgigen letzten Arbeitstag vor einem 2 Monate dauerndem Urlaub zusteuere, gehen mir wieder einige nachdenklich machende Dinge durch den Kopf, die ich mit vielleicht mitdenkenden Menschen teilen möchte – sollte allerdings grade im Fernsehen was Interessanteres laufen, ist jeder Leser entschuldigt, der sich meine Sonntagsgedanken nicht an tun möchte…

    Nach einem heute mal etwas kürzerem Spaziergang im Rombergpark war wieder Strandkorbtag (wahrscheinlich wundern sich jetzt viele Leser – in den Nachrichten ist von Wetterchaos und Überschwemmungen im Süden und Osten des Landes die Rede).

    Nicht so in Dortmund! Hier schien den ganzen Tag die Sonne bei einem stetigen erfrischendem Wind um die 14° Grad Celsius.

    Sonntagsgedanken: haben Dir deine Eltern gesagt, wenn Du alles aufisst wirst Du groß und stark? Dann träum weiter!

    Und da kommen wir schon zu meinem ersten Geistesblitz – denn so ist das halt dieses Wochenende/Monat/Jahr/Jahrzent in Deutschland: die einen haben nix, die anderen haben dafür im Überfluss. Jahresübergreifend kann man auch sagen:  ein paar wenige haben die fette Kohle im Überfluss – die meisten anderen nur stinkendes Brackwasser im überfluteten Keller.

    Das soll nach den Plänen der FDP auch so bleiben. Nein, nicht das die Menschen ihre eigene Scheisse wieder in die Häuser gespült bekommen – OK, vielleicht auch, zutrauen würde ich es mittlerweile jedem Politiker (gleich aus welcher Partei er kommt). Vielleicht habe ich im Politik-Unterricht auch mal wieder nicht aufgepasst. Ich habe ja meistens während des Unterrichts aus dem Fenster auf die Mädels geglotzt, die draußen Völkerball spielten – und wenn das Blut eines pubertierenden Jugendlichen in Körperzonen unterhalb des Bauchnabels verweilt, kann das Hirn wegen Unterversorgung mit Sauerstoff nicht richtig arbeiten.




    Ich war irrigerweise der Meinung, dass die Bürger die Parteien wählen, welche Ihren wirtschaftlichen und sozialen Wünschen am nächsten kommt. Doch blöderweise gibt es keine Partei mehr, welche dem Bürger nahe ist, weil die dort untergekrochenen Politiker nur noch darauf bedacht sind sind irgendwelchen Wirtschaftsunternehmen Geschenke zu machen – egal was das für den Bürger bedeutet, der Sie mal gewählt hat – in der Meinung es würde Ihm dann besser gehen. In einer amerikanischen Sitcom würde jetzt eingespieltes Gelächter kommen – stellt euch das einfach mal vor – ich mach die Lacher mal mit einem Button kenntlich , wartet mal .. ja so vielleicht: [soundy button] – so, bei diesem Button im Text müsst Ihr drauf klicken, damit Ihr wisst, dass Ihr lachen müsst..

    Aber wenn unser Vizekanzler Rösler sagt 4,00 € wären als Mindestlohn genug, dann darf – nein MUSS – man sich fragen, ob der Mann als Kind Bleifarbe getrunken hat, und wie es möglich ist, dass jemand mit Note Mathe 6 Abitur hat?..  [soundy button] – na, das war noch nix mit dem Gelächter, da müssen wir noch mal üben!

    Vielleicht ist es ja ein Gutenberg-Abitur? Irgendwie geht mir grad das Lied der Prinzen durch den Kopf: “alles nur geklaut”.. [soundy button] – ja schon besser – aber noch nicht richtig gut. Also auf ein Neues!

    Denn rechnen wir mal nach: Ein Monat wird gehaltstechnisch bei einer 40 Stunden Woche mit 176 Stunden veranschlagt. 176 * 4,00 € ergibt 704,00 € Bruttoeinkommen pro Monat. Lohnsteuer fällt nicht an – aber 143,81 € Sozialabgaben, so dass am Ende des Monats 560,19 € Netto übrig bleiben. WOW! Das ist weit unter dem Satz, der von der Regierung als zum Leben benötigt ausgerechnet worden ist. Das sollte der zweitmächtigste Mann der Republik eigentlich wissen. Ich meine, stellt euch mal vor Angie gibt den Löffel ab, und dieser Depp vertritt Sie!! Das ist ja ungefähr so eine Schreckensherrschaft der Dummheit wie in Nordkorea, wo Kim Jong-un seinen Vater Kim Jong-il beerbte.

    Apropos Wissen. Die französische Revolution soll ausgelöst worden sein, weil Marie Antoinette gesagt haben soll:

    “S’ils n’ont pas de pain, qu’ils mangent de la brioche”

    Übersetzt heißt das: “Wenn die Leute kein Brot haben, sollen Sie doch Kuchen essen.” Klar kann man sagen – wenn man Lebensmüde ist und sowas in einem Land sagt, in dem die Leute nichts zu Essen haben – die darüber hinaus auch nicht den ganzen Tag paralysiert vor der Glotze hocken, sondern nur allzugern bereit sind für Ihre Rechte auf die Straße zu gehen…[soundy button]– Hey, das war richtig gut – ich glaub so langsam kriegt Ihr den Dreh raus..

    Gar nicht weit weg von diesem damals dummen und im Endeffekt ziemliche Halsschmerzen (zum Trost muss man sagen, dass die Halsschmerzen nicht lange genug anhielten, als dass es sich gelohnt hätte zwischen dem heruntersausendem ‚Zisch‘ des Beils und dem ‚Schnipp-schnapp Rübe ab‘ auf der Guillotine deswegen ein Aspirin einzuwerfen) verursachende Kommentar sind dann Vorschläge wie der von Hartwig Fischer (CDU), der mit Pferdefleisch verklappte Lasagne ganz nonchalant an Hartz 4 Bezieher verteilen wollte. [soundy button] HEY! Das war Spitze. Das lachen habe ich bis in meinen Strandkorb gehört..

    Eigentlich ja nett gemeint – Als Hartzer ist man ja eh gezwungen 2. Wahl zu futtern, wenn man nicht jeden Abend hungrig ins Bett will. Frisches Gemüse? Bei Kilopreisen von 3,99 € für Tomaten ein Luxus, den man sich bei einem Budget von knapp 250 Euro für Lebensmittel nicht leisten kann.

    Da kann sich die Regierung ja mal großzügig zeigen und Gammelfleich an das Prekatiat verteilen. Leider kam’s dann doch nicht dazu – man konnte sich nicht darüber einigen, wie man das auf den Regelsatz anrechnet. Klar, man hätte es ganz unbürokratisch verschenken können – aber Geschenke, das wissen wir ja nun schon seit einigen Jahren bekommen nur Großbanken und marode EU Mitgliedsstaaten. Eine kleine Chronologie der Milliardenvers(ch)enkung aus den Töpfen der ESM und ESFS gefällig ?

    • im Jahr 2007 kippte die Hypo Real Estate – Wikipedia spricht von einem 3stelligen Milliardenbetrag… [soundy button]
    • April 2010 wurden Hilfskredite an Griechenland beschlossen. Gesamtvolumen 144 Milliarden Euro.. [soundy button]
    • das schöne grüne Irland genehmigt sich 17,7 Milliarden aus der Pulle des EFSF.. [soundy button]
    • Portugal sagt auch “ola” und ist der Meinung, dass 26 Milliarden ein nettes Geschenk des Rettungsschirms wären.. [soundy button]
    • Spanien empfindet, dass 100 Milliarden grad mal genug wären um die notleidenden Banken zu retten..  [soundy button]

    Da können die deutschen Politiker nur froh sein, dass der Deutsche seinen Arsch nicht eher hochkriegt bis im Fernsehen weit nach Mitternacht die Verbraucherinformationen eingespielt werden. Die Zeit außerhalb des Fernseh-Sessels reicht dann grade dazu die Nasszelle aufzusuchen und ein frisches Bierchen aus dem Kühlschrank zu pfriemeln. Demonstrieren? Ja aber bitte nur in den Werbepausen!.. [soundy button]

    Sonntagsgedanken: haben Dir deine Eltern gesagt, wenn Du alles aufisst wirst Du groß und stark? Dann träum weiter!

    (Deutschland – deine Bürger! Nix gehört, nix gesehen, nix gedacht! Dumm wie Brot und faul wie ein Stein. Gib mir Barbara Salesch, GNTM, DSDS und Fußball und ich werde in 1000 Jahren noch hier sitzen..)

    Vielleicht bekommen ja die unterbezahlten Bruttosozialproduktretter, die ihre Knochen für die Eingangs erwähnten 4 Euro pro Tag schinden als Zubrot diese Meisterleistung europäischer Fertiggerichtzubereitungskreativität.  [soundy button]

    Doch ein Hartz 4- Empfänger ist ja nicht auf Fertiggerichte angewiesen. Hat ja den ganzen Tag Zeit und kann deshalb in den Feldern und Auen der wunderschönen Republik (also in den Teilen, die grad nicht unter Wasser stehen) nach Feldfrüchten suchen. [soundy button]




    Da können wir  den roten Faden weiter spinnen..

    Denn wenn’s nach den Plänen der EU geht ist es bald ja auch mit den schönen Zeiten in meinem Strandkorb vorbei. Nach deren (bzw. Monsanto im Hintergrund die Fäden spinnenden) Plänen wird ja bald nur noch bestimmtes Saatgut erlaubt sein. Und es gibt fette Strafen, wenn man nicht dort kauft, wo es die Saatgut Mafia zulässt, und man einen Apfelbaum pflanzt, der es geschafft hat ohne Genmanipulation zu wachsen.

    Monsanto ist übrigens ein absolut menschenfreundliches amerikanisches Unternehmen, welches mit Erfindungen wie Agent Orange und PCB das Leben der Menschen erleichtert hat  (wenn man Lebenserleichterung so definiert, dass die amerikanischen GI’s nun leichter auf “Charlies” schießen konnten, weil im Dschungel keine Blätter mehr waren, hinter denen sich die Gegner im Vietnam Krieg verstecken konnten). [soundy button]

    Wer mehr erfahren möchte und quasi im Minutentakt lachen möchte, sollte sich anderthalb Stunden Zeit nehmen und sich dieses Video anschauen:

    Zugegeben – in diesem ARTE-Video wird nicht so viel gesungen wie in den gewohnten Fernsehsendungen – aber nach dem betrachten ist einem auch nicht mehr unbedingt zum singen (und auch nicht mehr zum lachen) zumute…

    So bleibt abschließend die Frage: wenn Newtons Apfel genmanipuliert war – sind dann seine Erkenntnisse um Schwerkraft und Gravitation überhaupt noch physikalisch anwendbar?

    Datum letzte Änderung: 05.06.2013 12:12 Uhr

    [/fusion_builder_column][/fusion_builder_row][/fusion_builder_container]
Schaltfläche "Zurück zum Anfang"