Fonts

  • “Mensch, mach doch mal schicker”..

    ..oder: kennen Sie eigentlich CUFON?

    Alter Mediziner Witz: Was ist das Tier mit der kürzesten Lebenserwartung? Das Kliestier – es macht “Pffft” und ist im Arsch…

    Apropos kurze Lebendauer: Eine der schnelllebigsten Branchen ist die IT oder Informationstechnologie) – dies wissen alle, die in diesem Umfeld tätig sind. Keine Woche vergeht, in der nicht eine neue noch bessere, schnellere Hardware vorgestellt wird, andere Datenprotokolle, neue Software mit mehr Funktionen, usw. und so fort..

    Auch das Internet entwickelt sich weiter. Aus dem in den 60er Jahren entwickeltem, alten Arpanet mit der Datenübertragungsrate einer fußkranken  Schnecke, reiner Textübertragung und nur im Hochschulbereich von Superintelligenzen genutzt, wurde das superschnelle für jeden Hilfsschulabgänger ständig verfügbare, kunterbunte, Werbemüll und Katzenbildchenüberladene Internet mit Facebook und Co.

    Trotzdem gibt es einige Dinge, die sich aus Gründen der Kompatibilität nicht ändern. So basieren die heutigen PCs immer noch auf der Von-Neumann-Architektur aus den späten 40er Jahren – mit dem damit verbundenen Von-Neumann-Flaschenhals.

    Auch das Internet – obwohl immer bunter, animierter und mit Web 2.0 interaktiver, hat einige Altlasten, die es mit sich rumschleift – ohne Sicht auf Besserung.

    Dazu gehört zum Beispiel die Darstellung der Schriften auf Webseiten. Grade mal ein Dutzend Schriftarten stehen zur Verfügung, da man aus Gründen der Kompatibilität zwischen Unix und Windows nur bestimmte Schriften (auch Fonts genannt) zur Auswahl hatte. Ein weiterer Punkt: Die Schriftart musste auf dem Rechner des  Webseitenbesuchers installiert sein, da sonst automatisch eine Standard Schriftart genommen wurde und das mit viel Liebe erstellte Layout bei dem Besucher gelinde gesagt besch…. aussah..

    Einige Leser werden jetzt natürlich fragen: “wieso denn noch mehr Schriften? Die Standardschriften reichen doch..” – aber wer so was fragt, wird bestimmt auch einen Liebesbrief mit dem Font “Rockwell” schreiben.

    Denn Schriften sind einfach ein wichtiges Styling-Element. Sie transportieren Stimmungen. Setzen Akzente, machen die Webseite oder den Blog zu etwas ganz persönlichem mit hohem Wiedererkennungswert..

    Vor ca. 10 Jahren versuchte Microsoft mit speziell eingebetteten Fonts, die dann auf dem Server der Webseite lagen und beim betrachten der Seite temporär installiert wurden, ein bisschen Abwechslung in die fest in Arial, Times, Verdana gemeißelten Webseiten zu bringen. Ohne Erfolg. Das Projekt verschwand kaum dass es aus der Wiege gehoben war. Das Tool dafür heißt WEFT, findet sich immer noch zum Download auf der Microsoft  Seite, stammt aus dem Jahr 2003 und so sieht es auch aus..

    microsoft-WEFT.png

    (Spinnweben abwischen und mal gucken? Stammt aus dem Jahr 2003 und riecht auch schon wie tote Katze. Das Microsoft WEFT- Tool. Auch ein Ansatz mal das Internet etwas aufzuhübschen..)

    Seit Jahren gibt es unterschiedliche Ansätze, mehr Schriftarten zur Verfügung zu stellen. WordPress Benutzer kennen wahrscheinlich das Type-Kit, welches Matt Mullenweg Ihnen anbietet – gegen entsprechenden Obolus natürlich.

    Leider ist bei Blogs, die bei WordPress.com gehostet werden nicht viel zu machen, außer mit den Zähnen zu knirschen und jedes Jahr 30 bis 90 $ zu zahlen, wenn man es schick haben will.

    Die selbst gehosteten Blogs bieten aber wesentlich mehr Möglichkeiten, da man hier sowohl in der Wahl der zu installierenden Plugins, wie auch beim werkeln im Quelltext völlig Herr über den Blog ist.

    Und jetzt wird’s interessant, denn es gibt mehrere interessante Ansätze, wie man coole Schriften verwendet, die dazu dann auch auf allen Geräten angezeigt werden.

    Verabschieden können wir uns von der alten Methode in einem Bildbearbeitungsprogramm wie Photoshop (zur Not tut’s natürlich auch Paint) eine Grafik mit der entsprechenden Hintergrundfarbe der Webseite zu erstellen, und dann dort einen Text mit der nicht Systemkompatiblen Schriftart zu erstellen.

    Beispieltext.jpg

    (Eine Methode aus dem Altertum: exotische Texte mittels Grafikprogramm erstellen und in den HTML-Code einbinden – die Nachteile überwiegen: zu Zeitaufwendig und schwierig in bestehenden Text zu integrieren)

    Auch Flash ist nicht der Weisheit letzter Schluss, weil es nicht unbedingt auf textlastige Seiten den Fokus setzt.

    Jahrelang tat sich nicht viel im Bereich Font Einbettung – es gab Ansätze, die aber schneller wieder in der  Versenkung verschwanden, wie Ihre Vorstellung auf der Bühne des Internet gedauert hatte.

    Doch in letzter Zeit sind gleich 2 Vertreter der Schrifteneinbettung ins Rampenlicht getreten, um die triste Bühne der Webseiten mit Exklusivität und Schönheit zu beleben. Die beiden Stars sind auf der einen Seite das CUFON- Projekt – und auf der anderen Seite hat internet Gigant Google mit den google Webfonts eine Webapplikation geschaffen, welche in Sachen Schriftenvielfalt keine Wünsche offen lässt.

    Auf die google Webfonts stieß ich eher zufällig – Sie waren in dem Theme “Montezuma” von ‘Bytesforall’, welches aktuell auf www.petersplace.net noch im Einsatz ist (noch wie gesagt – denn auch diese altbekannte Webseite wird demnächst in www.NERD-O-MANIA.DE integriert werden, sodass ich nur noch einen zentralen Blog habe – der dann allerdings alle Optionen die ein Besucher sich wünscht zur Verfügung stellt)

    Das Theme “Mingle” von http://para.llel.us/ wiederum folgt einem anderen Ansatz und integriert ‘CUFON’ Fonts. Und schon stellte sich mir die Frage: Warum Cufon? Warum nicht Google Webfonts – oder umgekehrt?

    Die Unterschiede bei der Einbettung sind minimal – bei beiden Möglichkeiten muss man erst auf die entsprechenden Webseiten – sucht sich im nächsten Schritt die Schrift(en), welche man einsetzen möchte – und bekommt einen Code, den man in seine Webseiten integriert.

    Da beide Versionen fast identische Schriftarten bereithalten, könnte man meinen, dass es letztlich egal ist, welche Möglichkeit man wählt.

    Dem ist leider nicht so..

    Cufon Fonts haben einen entscheidenden Nachteil, der den Einsatz auf kommerziell ausgerichteten Webseiten und Blogs von selbst verbietet.

    Denn das von Cufon erstellte JavaScript wandelt die Cufon Texte, damit Sie von den Internet Browsern dargestellt werden können, in PNG (Portable Network Graphic) Grafiken um. Und genau dies ist der Nachteil. Denn Google kann Grafiken nicht indizieren.

    Da aufgrund der Lesbarkeit des Textes meistens Überschriften und Subunterschriften gestylt werden, werden diese Seiten bei Einsatz von Cufon kaum in den Top-Suchergebnissen zu finden sein.

    Zum Beweis: der komplett mit google Webfonts designte Beitrag “Hallo Siri – Hallo Schwachkopf” ist immer noch im google Ranking auf Platz 1 (Suchbegriff= Hallo Siri). Testweise versuchte ich dies mit cufon Schriften auf Nerd-o-mania – mit erschreckendem Ergebnis: Nach knapp 3 Tagen war mein Beitrag, der erst noch simultan unter petersplace.net angezeigt wurde komplett verschwunden.

    Ich habe deshalb die Cufon Schriften wieder gegen die google Webfonts getauscht – und  innerhalb weniger Tage erschienen die Blogbeiträge wieder in den Rankings..

    Wenn Ihr also auf euren Blogs Schriften nutzen wollt, dann gibt es eigentlich nur eine sinnvolle Möglichkeit – und die heißt: GOOGLE WEBFONTS

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