Gebühren

  • Servicewüste Part 2: TARGO BANK– wenn eine übliche Dienstleistung Geld kostet…

    ..oder: teurer als im Puff – sittenwidrige Preise für’s Tagesgeschäft?  Die Targo Bank macht’s..

    Irgendwie geht es mit Deutschland mal so richtig bergab – also dienstleistungsmäßig gesehen, natürlich nur. Ansonsten sind überall blühende Landschaften. Wer was anderes sagt lügt, oder ist zumindest ein ganz, ganz böser Mensch – Arbeitslosenzahlen so niedrig wie nie – ist ja wohl Beweis genug. Wie ich bin sarkastisch? Ach, das meinst Du nur – les mal weiter..

    Die Tage hatte ich mich ja schon echauffiert über DHL – nur um heute mit einem noch verrückterem Beispiel aus dem Bereich “Dienstleistung” konfrontiert zu werden.

    Münzenrollsystem-aus-der-HölleIch weiß nicht, wie ist es bei euch?  Wenn ich an der Supermarktkasse bin, um einen Betrag von 11,73 € zu zahlen, dann gebe ich meistens 15,00 € in Scheinen, stecke das Wechselgeld von 3,27 € in die Geldbörse – und schütte das Klimpergeld Abends in die Schublade meines Sideboards. Echt – ich hasse die Leute, die anfangen an einer rappelvollen Supermarktkasse in Ihren Portemonnaies rumzufummeln und den ganzen Verkehr an der Kasse aufhalten, weil Sie akribisch versuchen ihren Megaeinkauf von 8,13 € in einer gefühlter Dagobert Duckschen Fantastilliarde Münzen zusammen zu suchen. In meinen Horrorvorstellungen erwarte ich fast panisch, dass Sie aus einer versteckten Tasche plötzlich ein Weckglas voller Cent-Stücke hervorpfriemeln um die Rechnung zu begleichen.

    Bisher war das auch kein Problem – alle 2-3 Monate rollte ich das Geld, brachte es zu meiner Bank und ließ es mit entweder auszahlen oder auf mein Konto einzahlen. Da kamen ganz schöne Sümmchen zusammen – eine Rolle 2,00 € Stücke, die 25 Münzen enthält, sind ja schon 50,00 € – so 200,00 – 300,00 € konnte ich meistens meinem Konto gutschreiben lassen.

    So auch heute – doch da machte mir meine Bank einen dicken Strich durch die Rechnung.

    Wie immer erklomm ich die paar Stufen der Treppe zum Schalterraum, begab mich zur Kasse und pfriemelte mit den Worten: “ich würde gern Rollgeld auf mein Konto einzahlen”, die in den bescheuerten Plastikhülsen (ich berichtete über diese blöden Dinger bereits hier schon einmal) vorsortierten Münzen aus meiner Juteeinkaufstasche..

    “Sie wissen, dass das jetzt 7,50 € kostet?” fragte der Kassierer. “BITTEEEE, WAAS?..”, antwortete ich – im festen Glauben mich verhört zu haben! Also, das muss man sich mal auf der Zunge zergehen lassen: der Kunde wird zur Kasse gebeten, wenn er sein eigenes Geld auf sein eigenes Konto einzahlen möchte – sehe nur ich da drin eine Unverschämtheit sondergleichen?

    Doch, nein – der Bankangestellte klärte mich darüber auf, dass für das annehmen von Münzen nun pauschal eine Gebühr in Höhe von 7,50 € (in Worten: Sieben Euro fünfzig!) erhoben würde. Ganz ehrlich? Da ist es ja günstiger alles an Münzen unter 50 Cent gleich in den Gulli zu schmeißen! Man stelle sich vor: man hat zu Hause 1 und 2 Cent Stücke gesammelt und will die abgeben.  Eine 1 Cent Rolle enthält 50 Münzen – da müsste man schon mindestens 16 Rollen zur Bank bringen um wenigstens 50 Cent rauszubekommen. Aber 16 Rollen Münzen (= 800 Münzen) wiegen bei dem Gewicht von 2,3 Gramm der 1 Cent Münze 1,8 Kilo! Da wäre man ja bescheuert die Penunzen durch die halbe Ortschaft zu karren um Sie seiner Bank zur Verwahrung zu geben. Sorry, liebe Targo-Bank aber das zwingt mich jetzt leider zu mehreren Konsequenzen:

    1. ich wechsele die Bank, weil diese Gebührenpolitik unverschämt ist

    2. ich werde jetzt so lange Münzen sammeln, bis nicht nur die Schublade meines Sideboards, sondern ALLE Schubladen rappelvoll mit Münzen sind. Und dann werde ich euch mit einer Schubkarre und 5 oder 6 Jutetaschen voller Münzen beglücken – wollen wir mal sehen, wie IHR dann guckt!

    3. oder – ich werde jetzt alle Münzen direkt in den Hausmüll schmeißen. Dann hat die Bank keine Münzen mehr und muss welche nachprägen – und das schafft Arbeitsplätze in den Prägeanstalten. Und damit sind wir wieder auf dem Weg zur Vollbeschäftigung – Ihr erinnert euch an den Anfang?

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