Olympiade

  • Sonntagsgedanken: von Putinschen Festspielen, potemkischen Dörfern und der Gier nach Gold..

    ..oder: Olympia in Sotschi – eine Gelddruckmaschine für Spekulanten

    Heute ist es soweit – die im russischen Sotschi (Webseite: www.sochi.ru) ausgetragenen 22. olympischen Winterspiele werden in einem Riesenspektakel enden. Es wird selbstverständlich im Abschluss wieder von allen Seiten gesagt werden, dass DIESE Spiele die tollsten, schönsten und bestorganisierten waren, die es bisher gab. Danach wird in Medias res gegangen und abgerechnet – denn das Motto: “Dabeisein ist alles” war gestern.

    Alle Staaten werden dann ihre Medaillen zählen und  Deutschland, welches dieses Mal nur auf einem enttäuschenden Rang 6 in der Nationenwertung  rangiert (was das schlechteste Ergebnis seit der Wiedervereinigung ist), wird sicherlich Bauernopfer suchen und Trainerköpfe rollen lassen. Dazu kommt ein peinlicher Dopingfall – auf das früher eher Athleten aus China und Russland das Copyright hatten – und das ausgerechnet bei einer deutschen Vorzeigeathletin. Ich glaube, Erfolg definiert man irgendwie anders..


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    Doch was ist überhaupt Olympia?  Erinnern wir uns an früher – ja, das werden die meisten jüngeren Leser nicht wissen, aber es gab früher den Amateurstatus. Das hieß, dass Sportler nicht von Ihrem Sport lebten und Millionen durch Werbeverträge verdienten, sondern einem normalen Beruf nachgingen. Kam heraus, dass ein Sportler Profi war, dann wurde er von den Spielen ausgeschlossen.

    olympia 2014Heute ist alles anders. Olympia ist in erster Linie purer Kommerz. Statt aus Amateuren rekrutieren sich die Sportler nur noch aus von Ihrem Beruf lebenden Profis – das ganze Umfeld auch. Bundestrainer, Trainingszentren, Sportfunktionäre, Verbände – das kostet eine Menge Geld. Dem stehen auf der anderen Seite Sponsoren und Werbepartner entgegen, welche knallhart rechnen, ob sich der in den Sportler investierte Etat refinanziert. Gemeinsam ist aber: alle erwarten den Erfolg – denn nur der kann sich monetär verwerten lassen. Alles andere als der erste Platz ist nicht akzeptabel, da nicht gewinnbringend. Der zweite Platz ist schon der erste Verlierer. Aus “Dabeisein ist alles” wurde “Gewinnen ist alles” – und das um jeden Preis!

    Aus Attraktivitätsgründen werden immer neue, actionlastigere und damit publikumswirksamere Sportarten ins Programm genommen. Die Sportler dort sind meist Anfang 20 – logisch, hier wird das zahlende Publikum der Teenager als Zielgruppe angepeilt.  Dort ist eben auch Geld zu verdienen – hippe Snowboards, coole Lifestyle Klamotten und am besten noch Energy Drinks mit dem roten Bullen – das verkauft sich nicht nur gut, da ist auch jede Menge Gewinnspanne drin.  Die Sportarten in denen Deutschland seit Jahrzenten gut ist, wie Rodeln, Bob u.ä. sind eher als Schlafmittel geeignet. Sportarten, bei denen das Material über Sieg oder Niederlage entscheidet und es beim Sieg um den tausendsten Teil einer Sekunde geht? Das hat nicht wirklich etwas mit Sport zu tun, und kaum ein Fernsehzuschauer wird nach den Spielen ins die Sport-Abteilung rennen um sich einen Vierer Bob zu kaufen..

    Sotschi war aber nicht nur schlecht für die Bundesdeutschen Athleten – es war auch für die Einwohner dieses beliebten Kur-und Badeortes, der auch “Riviera des schwarzen Meeres” genannt wird schlecht – sogar äußerst schlecht!

    onedollar BankNoteDenn Sotschi waren die teuersten olympischen Winterspiele, die es bisher gab. Berichte der öffentlich rechtlichen Sender, die kritische Reportagen naturgemäß erst zu nachtschlafender Zeit ausstrahlen, um die wenigen wachen Fernseh-Zuschauer nicht zu verwirren, sprachen von 50 Milliarden Euro. Eine unglaubliche Zahl. 50 Milliarden durch 14 Tage Spiele – da hat so ein Tag mal eben läppische dreieinhalb Milliarden € gekostet. Das ist in Zahlen eine unglaublich lange Zahl: 3.500.000.000,00 €.  Über 24 Milliarden € gingen nach Berichten alleine für Bestechungsgelder drauf. Jetzt ist auch klar, wie man in Russland Milliardär wird. Aber das Schmiergeld war gut investiert: So wurden für das Bauvorhaben Olympia hunderte Bürger enteignet. Umweltschützer, die den kompletten Umbau einer ganzen Region kritisierten ins Gefängnis gesteckt. Und ganz im Sinne einer funktionierenden Demokratie hat der “lupenreine Demokrat” (Originalton Ex-Kanzler Gerhard Schröderl) Putin eine Demonstrationszone in Sotschi erlaubt – meilenweit vom Stadtzentrum entfernt und unter einer Autobahnbrücke. Doch dafür hat Sotschi jetzt eine vierspurige Autobahn für die ein kompletter Wald und ein Flussbett plattgewalzt wurden – so was macht ja auch Sinn in einer Stadt mit grade mal 400.000 Einwohnern. Der Rest der Stadt, welche an einigen Stellen eben nicht das architektonische Kleinod mit Mittelmeer – Flair ist, wurde – einem potemkinschen Dorf gleich – kurzerhand abgesperrt, mit Planen verhängt  und der Verkehr umgeleitet. Das macht man in Russland gerne – ich habe dieses witzige Verhalten auch in der DDR bei der Leipziger Messe erlebt.

    Naja, wenn mich Weibsvolk besucht, wird die Schmutzwäsche ja auch kurzerhand unters Bett geschoben – aus den Augen aus dem Sinn. Was im Kleinen klappt, klappt wohl auch im Großen..


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    Aber ganz generell wirft die Auswahl dieser Stadt einige Fragen auf. Es sollte doch in einem Riesenland wie Russland, welches grade auch für seine knackigen Winter bekannt ist, ein Ort zu finden sein, der klimatisch besser geeignet ist, als ausgerechnet ein Ort, der das ganze Jahr über keine Minustemperaturen hat, sondern durch seine geographische Lage ein mediterranes Klima. Doch Sotschi wird ja auch ein Austragungsort der Fussball WM 2018 sein – selbst die Formel 1 soll hier ebenfalls bald zu Gast sein und Rennen abhalten. Spätestens dann ist es komplett mit der Ruhe und Beschaulichkeit für die Anwohner vorbei. Und hier kommen dann auch die Immobilienspekulanten voll auf Ihre Kosten – sehen Sie doch schon ein kleines zweites Monaco mit den gleichen unbezahlbaren Grundstückspreisen am Horizont erscheinen.

    Aber warum müssen ganze Landstriche durch Raubbau umgestaltet werden um für 2 Wochen fragwürdiges Spektakel einen bis dato unbekannten Ort in den Fokus der Öffentlichkeit zu zerren?  Es gibt genügend Wintersportorte auf der Welt – zur Not Orte, in denen die Olympiade schon mal ausgetragen wurde. Wäre es nicht intelligenter diese Orte, in denen schon alles gebaut worden ist zu reaktivieren?  Was meint Ihr?

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  • Sport ist (Ruf)Mord..

    oder: wie viel Doppelmoral kann sich ein Land leisten?..

    Mann, da haben wir ja mal wieder ordentlich in die Scheisse gegriffen! Wir Deutschen, auch besser bekannt als ‘God’s own Büßernation’ haben für einen, nein, DEN Eklat bei der Olympiade in London gesorgt!

    Hat doch tatsächlich eine deutsche Olympionikin Kontakt zu den Neonazis. Nein, nicht zu einem Baseballschläger schwingendem kahlrasiertem Skinhead. Viel schlimmer: Zu einem Anzug tragendem Funktionär. Das ist ja das Perverse. Wäre Sie mit einem Skinhead verbandelt, hätte man ja gleich vermutet, dass bei der Ruderin was im Oberstübchen nicht stimmt. Gut, dass es Denunzianten gibt, welche solche Infos an die Öffentlichkeit geben. Und dann noch ausgerechnet in London, wissen wir doch alle, wie diese Stadt unter den Luft-Angriffen des 1000jährigen Reichs gelitten hat.

    Da muss natürlich an einer 23jährigen ein Exempel statuiert werden. Natürlich ging Sie auf eigenen Wunsch – hört man irgendwie ja immer, wenn solche Dinge passieren – so wie seinerzeit Frau Kässmann nach Ihrer Alkohol-Tour durch Hannover.  Eingeweihte wissen: nach stundenlanger hochnotpeinlicher Befragung durch linientreue Tattergreise unterschreibt man alles, um sich das Geschwätz der Inquisition nicht mehr anhören zu müssen.

    staatsfeind Nr 1

    (Sieht gar nicht aus, wie Staatsfeind Nummer 1, oder? Eher wie das nette Mädchen von nebenan. Doch vertut euch nicht. Wahrscheinlich singt Sie unter der Dusche das Deutschland-Lied..)

    Ja, wir sind Gutmenschen, wie gesagt, eine Büßernation, auf die alle anderen Nationen voll Verachtung, ob unserer über 60 Jahre zurück liegenden Vergangenheit und dem Massenmord an Juden in einer Diktatur mit dem Finger zeigen – und wir nehmen diese Rolle auf Knien um Vergebung betteln an – weshalb solche fickenden und koksenden Vorzeigeisraelis wie Michel Friedman weiter im Fernsehen auftreten dürfen.

    Ja, mit dem Finger auf andere zeigen ist leicht. Doch vergessen wir eines nicht: In Deutschland herrschte Diktatur. Regimekritiker wie die Geschwister Scholl waren schneller Tod als Ihnen lieb sein konnte.

    Völkermord? Hallo, Ihr lieben anderen Länder – kennt Ihr eure eigene Vergangenheit?

    Ja, Ihr seid gemeint, Ihr lieben amerikanischen Freunde, wie war das damals mit den Indianern? Ihr kommt in ein fremdes Land und knallt die Ureinwohner ab wie Hasen (übrigens durch die Regierung nicht nur abgesegnet, sondern sogar durch das Militär unterstützt), und die letzten Überlebenden dürfen in Reservaten leben. Danach haltet Ihr euch Neger als Sklaven, die es auch heute noch geben würden, hätte es nicht die amerikanischen Bürgerkriege gegeben – und selbst heute muss man als Neger (ja, ich benutze dieses Wort, obwohl es nicht der Political Correctness entspricht) aufpassen, in welchem Auto man sitzt – könnte sonst schnell sein, dass einem Polizist der Abzugsfinger juckt, und die Weiterfahrt nicht mehr im rechtmäßig erworbenem Mercedes Cabrio sondern im Coroner-Van von statten geht.

    Wo wir grad bei Olympia sind – gehen wir mal in die jüngere Vergangenheit nach Jugoslawien. Im dortigen Sarajewo fanden 1984 die olympischen Spiele statt – und 1993 während des Bosnienkrieges das Massaker von Srebrenica (wo im übrigen die UNO Blauhelme friedlich zugeschaut haben – weshalb eigentlich die komplette Welt eine Teilschuld an diesem Massenmord trägt).

    Also Ihr anderen Staaten – statt mit dem Finger auf uns zu zeigen, steckt euch den Finger in den Arsch!

    Doch dies soll nur ein kleiner Exkurs gewesen sein und die Erklärung dafür, dass ich mich weder in die Büßerrolle pressen lasse, noch die scheinheilige Doppelmoral dieser Pissregierung unterstütze!

    In London schmeißt man eine 23jährige Olympionikin raus, wegen Ihrer unhaltbaren Lebensführung. An wie vielen Olympiaden kann ein Sportler im aktiven Sportlerleben teilnehmen? 2? 3? Ein Bauernopfer, damit unser sauberes demokratisches Ansehen erhalten bleibt.

    Da könnte ich doch kotzen. Vor ein paar Monaten während der Fussball EM zeigte unser Land, welche Doppelmoral man hier fährt.

    dfb

    (schief, schnief.. ach war das ergreifend, als die deutsche Fussballnationalmannschaft geschlossen Ausschwitz besuchte, publikumswirksam Kränze niederlegte – nur um 5 Minuten später in ein Land zu fliegen, wo Regimekritiker weg geknastet werden)

    Da werden unter großer Medienbeteiligung mit Kamerateam und mit eingeübter Choreographie Kränze in Ausschwitz niedergelegt, nur um einige Minuten später in ein Land zu fliegen, wo momentan fast genau das passiert, wie in Deutschland vor 60 Jahren. Wo ist der Lernfaktor? Der gesunde Menschenverstand?

    Unsere Regierung hat aus Protest gegen das Regime nicht die Spiele im Stadion besucht. Wow – Na, das wird Herrn Janukowytsch  ja mal ordentlich gestunken haben,  dass Ihn unsere Kanzlerin nicht besucht hat. Ich frage mich – wenn Frau Merkel die Ukraine im Mai noch als Diktatur bezeichnet hat – wie kann man als deutscher Sportler dort freiwillig hinfahren?

    kranz

    (ich möchte dann mal auch einen Kranz niederlegen – auf Werte wie Souveränität, Anstand und Ehre, die ersetzt wurden durch Doppelmoral und Geldgeilheit)

    Anstatt Nadja Drygalla der Spiele zu verweisen, solltet Ihr euch mal alle an die eigene Nase packen. Vielleicht steht Sie für ein Ehrgefühl, welches Ihr schon längst verkauft habt..

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