Hallo lieber Leser und Leserine! Ich bemühe mich nach Kräften den Monatsrückblick für April fertig zu bekommen - versprechen kann ich es nicht. Den Monat ist einiges passiert - Krank, Urlaub, das Osterfest - natürlich mit handfestem Skandal (der keiner war) und dem üblichen Quatsch um die Lockerung des Karfreitags. Heute ist der 28. April und ich habe grade mal den ersten Satz geschrieben. Wundert euch also nicht, wenn der Monatsrückblick diesmal verspätet kommt...

Handy

  • Die 3 Muskeltiere – also known as: „die 3 von der Tankstelle“..

    ..oder: Nokia, Apple oder Samsung – welcher Hersteller baut das Beste Handy?

    Gestern ist es angekommen! Mein neues Handy – Nein, hier muss man vor Ehrfurcht vor dieser androgynen Schönheit – ja es ist fast eine echte Technikprinzessin, ein anderes, treffenderes, ehrfürchtigeres Wort benutzen, als dieses schon fast Gossesprache  mäßige Slangwort: “Handy”.

    Also nochmal von vorn: Gestern kam mein neues Smartphone Samsung SIII.

    Damit habe ich nun 3 Handys, welche die aktuelle Leistungsspitze der Hersteller darstellen. Wäre doch schön mal einen Vergleichstest der 3 Boliden zu machen, um sowohl Hardware als auch Betriebssystem mal ordentlich auf den Zahn zu fühlen, oder nicht?

    Es treten also im Test an – VORHANG AUF:

    Das Nokia N900 – Das Apple IPhone 4S – das SAMSUNG GALAXY SIII.

    die 3 Muskeltiere

    (Alt trifft auf Neu. – MAEMO, IOS 5 und ANDROID 4.0 friedlich vereint. Noch! Denn es gibt Stärken und Schwächen bei den einzelnen Vertretern der unterschiedlicher Betriebssystem-Philosophien)

    Viele Handybenutzer, welche die Nokia Modellpalette kennen, werden sich jetzt fragen, weshalb das betagte N900 in einem Vergleichstest antritt, und nicht eines aus der aktuellen Auslage im Schaufenster, wie das N8 (das N9 ist zwar besser, wird aber in Deutschland nicht angeboten) oder das Lumia 800 – nun, das liegt daran, dass NOKIA nach dem N900 nicht mehr viel an der Hardware geändert hat.


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    Nokia wirft zwar im Quartalszyklus neue Handys auf den Markt. Doch drinnen werkelt immer noch die veraltete Hardware mit Single Core Technik, wo bei anderen Herstellern schon lange Dual Core und Quad Core CPUs für flüssige Leistung sorgen. Die CPUs wurden zwar von NOKIA in der Taktfrequenz hochgeschraubt, trotzdem merkt man im Alltagsbetrieb merklich die Verzögerung, wenn andere Anwendungen im Multitaskingbetrieb auch gerne ihr Quentchen Prozessorzeit möchten.

    Das X6 hatte ich eine kurze Zeit im Besitz – und war froh, es nach 3 Wochen wieder verkauft bekommen zu haben. Die Hardware war absolut nicht für Poweruser geeignet und die von NOKIA neuerdings verbauten schmalen Displays in Dachlattenformat kann man außer zum telefonieren, zu nichts wirklich gut benutzen. Das N900 hat im Vergleich zu den aktuellen Schmalbandhandys (damit ist das Display gemeint, nicht die Sendebandbreite) zwar auch nur eine Singlecore CPU (ARM Cortex A8), der mit 600 Mhz getaktet ist (der per Software bis zu 1000 MHz übertaktet werden kann, weshalb Sie wieder auf der Höhe der Zeit ist), aber es hat dafür immer noch eines der größten jemals von Nokia verbaute Display mit 800 x 480 Pixeln, also WGA Auflösung (zum Vergleich: Das N8 hat eine Auflösung von 640 x 360 Pixeln und selbst das ganz aktuelle Lumia 900 hat nur eine Auflösung von 800 x 480 Pixeln QUELLE: www.nokia.com). Dazu besitzt es eine echte Tastatur, welche sich zeigt, wenn das Display nach oben geschoben wird.

    Zusammengeschoben ist es in den Abmessungen bei Länge x Breite mit dem IPhone 4S fast bis auf wenige Millimeter identisch. Nur in der Höhe überragt es das schmale IPhone deutlich. Dies ist dem Zugeständnis an die Schiebe-Tastatur geschuldet.

    Auch die Display-Abmessungen sind bei beiden Testkandidaten fast völlig identisch (Beide 3,5 Zoll – 8,89 cm). Natürlich kommt die Qualität und Schärfe des Nokia Displays nicht an das Retina-Display des IPhone heran – da merkt man, dass Apple es geschafft hat auf die gleiche Fläche wesentlich mehr Pixel (960*640 Pixel – Quelle: http://www.apple.com/iphone/specs.html) zu quetschen.

    Apropos Display – Da gibt es mit dem Schönling Galaxy SIII aus dem Hause Samsung einen Herausforderer, der Apple die Krone entreißen will. Deshalb übertrifft er die Größe des IPhone Displays um fast 4 cm in der Diagonale. Riesige 4’8 Zoll misst das Display und man glaubt damit fast einen Tablet PC vor sich zu haben. Und Samsung presst 1280 x 720 Pixel auf diese Fläche. Das ist fast WXGA Auflösung (1280 x 768 px).

    Leider verpassten die Entwickler die wesentlich größere nutzbare Fläche besser zu nutzen. Dies mag am Android Betriebssystem liegen, welches auf dem großen Display irgendwie zu überdimensioniert aussieht. Selbst die Icons wirken wie aus den 80er Jahren und sind stylisch nicht aus einem Guss. Das ganze sieht mehr aus als vom Spermüll zusammengeklaut.

    Auch wenn das Android Betriebssystem gewöhnungsbedürftig ist und wie aus vielen einzelnen Apps zusammengekleistert wirkt, so hat es doch einige  Features welche man bei den anderen Teilnehmern des Testfeldes auch gerne hätte.  Beim MP3 Player gibt es ein Viereck, welches aus 25 Quadraten besteht und bei dem die Seiten mit  verschiedenen Eigenschaften beschriftet sind. Klickt man auf eines der kleineren Quadrate, wird  die Musik entsprechend Ihrer Zugehörigkeit zu den Eigenschaften gewählt. Dies sieht dann ungefähr so aus:

    Androis MP3 Square

    (ein ganz nettes Nice to Have ist dieses Feature, welches sich im Android MP3-Player verbirgt.  Musikstimmung wählen anhand eines Quadrates. Keine schlechte Idee..)

    Richtig punkten kann das Samsung Galaxy SIII in der Disziplin Video. Spielt man das Beispielvideo ab (und stellt unter Einstellungen die automatische Helligkeit aus, weil das Display sonst immer ein bisschen abgedunkelt ist – Dies muss man beim Videoplayer extra tun) läuft einem vor Begeisterung förmlich der Sabber aus dem Mund. Dank Quadcore und 1,4 GHz Taktung ruckelt da nichts. und die Farben sind einfach nur genial.

    Wenn man die Spekulationen rund um das IPhone 5 verfolgt hat – ebenso wie die Features, welche Apple dort verbauen will – organische Formen Quadcore, größeres Display, selbst der Datenkabel-Anschluss soll beim IPhone 5 geändert werden – und wenn man sich dann das S III anschaut, mit dem fast identischen Buttonlayout und wenn man dann noch weiß, dass 60% des IPhones aus Samsung Produktion kommen, der kann schnell auf den Gedanken kommen, dass das Samsung S III quasi der IPhone 5 Erlkönig ist.

    In der Tat spricht vieles dafür. Dieser Eindruck fängt schon bei der Lieferung an. Das S III kommt auch nur in einem Minischächtelchen a la IPhone.

    Klar, sollten Rohstoffe gespart werden, aber man muss ja nicht bei einem Teil, welches fast 700 Euro kostet und nicht grö0er ist als eine Hand, damit anfangen. Das Handy passt mal so grade in den Karton. Es sind sogar Aussparungen für die 2 äußeren Buttons in der Pappe, damit es passt. Der Inhalt des Schächtelchens ist quasi IPhone Duplikat. Gleiches Mini-Netzteil, welches mit einem USB Kabel verlängert wird, gleiche Ohrhörer – einziger Unterschied: Es ist alles in Schwarz. Dazu wie gewohnt weder eine CD, noch ein vernünftiges Handbuch.  Es gibt allerdings das Benutzerhandbuch als Widget, welches man sich Online anschauen kann. Witzigerweise steht dort dann in allen möglichen Sprachen, dass es nicht verfügbar ist. Professionell geht anders..

    Ein weiteres Manko: Nimmt man das Handy aus dem Schächtelchen ist man überrascht, wie leicht das Mobiltelefon ist. Noch nicht durch den riesigen Akku beschwert, kann man es fast aus der Verpackung blasen (wahrscheinlich sind zur Verhinderung dieses Effekts die Haltelöcher im Pappkarton). Alles an dem Handy schreit förmlich: “ICH BIN AUS BILLIGSTEM PLASTIK!”.

    Ein Handy, welches einem bei offenem Fenster glatt aus der Hand geweht werden kann? Nein, dieses Teil kann absolut nicht an die Solidität und Wertigkeit eines IPhones heranreichen.

    Statt echtem gebürsteten Edelstahl gibt’s hier pures Plastik in Metallic-Lack.

    Und selbst das Display des IPhone wirkt durch seine grade Form und dadurch, dass es aus dem gleichen stabilen Plexiglas hergestellt ist wie Hubschrauberkanzeln und Scheiben für Hochgeschwindigkeitszügen nicht so anfällig für Kratzer wie der Herausforderer aus dem Hause Samsung. Dies mag aber täuschen, denn eventuell nutzt Samsung hier das gleiche Polycarbonat – auf der Herstellerseite findet man aber keinen Hinweis darüber.

    Der Wunsch ein IPhone zu sein, geht beim Samsung sogar so weit, dass es eine eigenen Siri mitbringt. Bei Samsung nennt sich das S VOICE – und die dümpelt in der Erkennung sichtlich hinter SIRI hinterher. Selbst bei einfachsten Befehlen versteht das SIRI Pendant zum Teil nur Bahnhof. Die Stimme erinnert an die Sprachausgabe von vor 10 Jahren, dazu dann noch ein Rechtschreibfehler in wecken. – hier ist noch ordentlich was zu tun.

    screenshot Siri S3 klein

    (Los wech mich.. Wohl eher mach mich wech. Das Siri Pendant kann es in keiner Disziplin mit dem IPhone 4S Original aufnehmen.Und die Stimme der Sprachausgabe ist zum wegrennen)

    Samsungs Siri hat aber auch lichte Momente:

    screenshot Siri S3 klein wetter

    allerdings kommt man sich beim lesen des Textes vor, als würde man eine aus dem englischen übersetzte Bedienungsanleitung lesen.

    Und was macht das N900 derweil? Es lächelt ob dieser Bemühungen Informationen möglichst kompliziert auszugeben – denn auf seinem Endlosband-Display welches 4 Bildschirme zum scrollen aneinander reiht, findet sich mit OM Weather eine App, die eine 5 Tages- Vorschau bietet.

    n900 om wetter

    (Warum einfach, wenn’s auch kompliziert geht – oder war’s nicht andersrum? Mann kann das Wetter auch ohne Sprachausgabe erfahren. Die NOKIA-MAEMO-Opensource-Variante)

    Überhaupt ist das N900, wenn auch von NOKIA ausgemustert und nicht mehr auf deren Webseite zu finden (erstaunlich, weil es wesentlich ältere Handys dort noch zu finden gibt – aber die haben ja auch mit Symbian ein Massenweise verbautes OS installiert, und sind nicht so ein Exot wie das N900 mit dem MAEMO Linux), ein echtes Unikat – und für Technik-Frikkler ein Must Have. Wo andere versuchen alle möglichen Alltagsproblemchen mit Apps zu lösen, lässt sich unter dem N900 dank Linux und Open Source ein komplettes Debian laden. Bildbearbeitung? Dank Gimp hat man dann ein Grafikprogramm im Photoshop Kaliber. Da kann man bei anderen Apps, mit grade mal 3 Funktionen nur beschämt zu Boden schauen. Leider steht zu erwarten, dass die Halbwertszeit des noch relativ neuen N9 (welches in Deutschland nie auf den Markt kam) mit dem Maemo Nachfolger Meego ähnlich lang sein wird, wie das Leben einer Eintagsfliege. NOKIA ist mittlerweile auch seine Marktführerposition im Mobilfunkbereich los. Von Platz 1 auf Platz 4 – Tendenz weiter fallend. Das liegt zum Teil eben auch an der missglückten Modellpolitik und der veralteten Hardware, die für Poweruser und echtes Multitasking nicht mehr geeignet ist.

    Hier können ganz klar die anderen Hersteller punkten. Die Messlatte legt das momentane Spitzenmodell Samsung Galaxy SIII sehr hoch. Einziger Wermutstropfen: Die Hardware ist für das Android Betriebssystem eigentlich zu schade. dazu kommt, dass Google hier seinem Ruf als Datenkrake gerecht wird. Alles zielt darauf ab ausschließlich die eigenen google Dienste zu nutzen. Wahrscheinlich fehlt deshalb die Outlook Integration völlig.

    Hier hat man mit Nokia Handys kein Problem. Das synchronisieren mit Outlook gehört zu den Grunddisziplinen

    Selbst Apple – wahrlich nicht als Busenfreund von Microsofts bekannt – gibt dem IPhone eine Outlook Schnittstelle, welche sich automatisch installiert.

    Während Nokia mit der PC-Suite, bzw. der OVI-Suite und Apple mit ITunes Software-Lösungen mitbringen, welche Tools für alle Synchronisierungsdienste und Installationen mitbringen, bietet Samsung nichts dergleichen.

    Auch bei anderen Dingen im Bereich Multimedia merkt man, dass zum Teil nur halbherzig gearbeitet wurde.

    Das Nokia findet über das Netzwerk automatisch den Server und zeigt alle freigegebenen Medien an. Dank WLAN funktioniert dies auch im Keller.

    Das IPhone hat wegen anderer Dateiformate Probleme Divx Videos abzuspielen, zeigt aber brav alles an verfügbaren MP3, Mp4 und Grafiken auf dem Media-Server an.

    Das Android hinterlässt einen gemischten Eindruck. Da wird der Server erkannt, Bilder werden auch angezeigt – aber bei MP3 und Videos – da wird gesucht und gesucht, aber nichts gefunden. Das gute: Die Klangqualität bei MP3 ist auf höchstem Niveau. Ich empfinde Sie persönlich noch besser als die des IPhones.

    Einen Sieger küren – das fällt bei diesem Vergleich schwer, weil die Testkandidaten zu unterschiedlich sind. Aber ich kann eines mit Bestimmtheit sagen: Das Samsung Galaxy SIII kommt wieder ins Schächtelchen und wird wieder verkauft. Und das Geld wird gespart für das IPhone 5, welches in einigen Monaten herauskommen soll.


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    Und noch eines kann ich sagen in Bezug auf die Überschrift: wer an die angegebenen Standby-Zeiten glaubt, die in den Produktbeschreibungen angegeben sind, der wird schnell feststellen – im Alltag nicht zu erreichen! Denn dass diese Handys nur im Standby irgendwo hunderte Stunden unbenutzt rumliegen glaubt ja wohl kein Mensch. Nutzt man alle verfügbare Handyhardware und damit verbundene Apps – zum Beispiel joggen mit umgeschnallten HF-Gurt und aktivierter Tracking Software, hört dabei Musik und schreibt noch auf aktuelle Facebook Posts eine Antwort – dann ist der Akku bei jedem der 3 in wenigen Stunden leergesaugt.

    Und im Anschluss findet Ihr unten noch eine Tabelle, was welches Handy kann und was nicht.

    übersicht

  • Mal wieder Pleite? Das muss nicht sein..

    ..oder: “Verkaufen – Verkaufen – VERKAUUFEEEEN” (aus “die Glücksritter”)

    S

    eit ein paar Tagen ist im TV häufiger die Werbung für zwei Firma namens MOMOX und REBUY.TV zu sehen. Wie in den Werbespots zu sehen, kaufen diese Firmen gebrauchte Software, Bücher, DVDs und Handys an.

    Ähnliches machte vor einiger Zeit die Plattform Zonzoo im Bereich Handys (ich berichtete hier darüber).
    Nach Weihnachten sind vielerorts die Börsen leer, weil sich die vom weihnachtlichen Geist geschädigten und der dank Euroumstellung mit weniger Reallohn haushaltend müssenden Konsumenten finanziell verausgabt haben.

    Es steht also zu erwarten, dass solche Plattformen dankbar angenommen werden, um dem gebeutelten Menschenfreund wieder etwas Bares in die Taschen zu spülen.

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    (Mal wieder Pleite? Schon alle Körperinnenteile an die Organ-Mafia verkauft? Nach zehnmaligem Blutspenden hintereinander keine  rote Lebensflüssigkeit mehr in den Venen, welches sich versilbern lässt? Kreditantrag mangels Bonität abgelehnt? Dann könnten Rebuy und Co. deine Rettung sein..)

    Zeit also, diese altruistischen Institutionen mal einem Test zu unterziehen, und mal auf Mark und Pfennig – Entschuldigung, muss natürlich politisch korrekt Euro und Cent heißen – also mal zu testen, was man erwarten kann, wenn man sich von seiner 2 Jahrzehnte umfassende Playboy-Sammlung trennen will, weil es keinen männlichen Stammhalter gibt, sondern der missratene Sohn sich lieber in einem Rosa Tutu auf dem Christopher Street Day vor Wonne quietschend von behaarten Kerlen begrabschen lässt, was den Verdacht aufkeimen lässt, dass die Interesse am Playboy und knackigen jungen Damen eher gen Null tendiert…

    momox

    (MOMOX – Portal zum Ankauf gebrauchten intellektuellen Sondermülls. Die erzielen Preise sind dürftig – aber wenn man nicht grade die Originalausgabe der Encyclopedia Britannica für etliche Tausende bei EBAY versteigern kann, durchaus brauchbar)

    Doch zurück zum Test:

    ich habe verschiedene ältere Bücher, DVDs, Software und Handys testweise angeboten, um zu sehen, welche Preise erzielt werden können. Angeboten wurde von mir folgendes:

    im Bereich Software:

    • SUSE Linux 9.0 update
    • Microsoft Age of Empires III
    • Colin McRae 4

    bei DVDs:

    • mit Schirm, Charme und Melone Gesamtedition

    bei Büchern:

    • The Complete Works of William Shakespeare
    • Architektur des 20. Jahrhunderts

    und letztendlich bei Handys:

    • Nokia N95
    • Nokia N900
    • Apple IPhone 4S 32GB

    Rebuy und Momox kaufen alle oben aufgeführten Rubriken an. Zonzoo allerdings nur Handys. Erstaunlicherweise ist Zonzoo, obwohl auf Handys spezialisiert, äusserst knickerig beim zahlen. Die Preise sind weit von erzielbaren Marktpreisen entfernt. Um es klar zu sagen: Zonzoo ist nicht als Verkaufsplattform zu empfehlen!

    Doch was lässt sich für ein Gewinn erzielen, wenn man seine in Messi-Manier gehüteten Schätze versilbern will, um der neuen scharfen Schnecke mal ein teures Abendessen spendieren zu können, aber die letzte Kohle grad im Unterhaltscheck an die Ex gesteckt wurde?

    weiter rechte Seite >

    Nun, die erzielten Preise sind ähnlich – und leider nicht berauschend. Ältere Software, die ehrlicherweise kaum noch jemand einsetzt, wird zwar noch recycelt, aber um ins Geld zu kommen, muss man schon einen randvollen Karton zusammen bekommen.

    Freundlicher sieht es bei Handys aus. Die dort erzielten Preise sind so lala, aber noch akzeptabel. Auch hier sind sowohl rebuy als auch Momox fast gleich auf. Ob es damit zusammenhängt, dass beide Firmen beim Handelsregister in Berlin Charlottenburg eingetragen sind? Dass es bei den beiden Firmen Berührungspunkte gibt, ist zu vermuten, wenn auch in den jeweiligen Impressen andere Namen stehen.

    Doch schauen wir uns mal schwarz auf weiß an, was unterm Strich bei meinem Test rausgekommen ist:

    Momox Test

    (Momox: Für Bücher gibt’s nur Peanuts. Da könnte man die Wälzer auch gleich in das Altpapier geben, als sich einen Bruch zu heben, wenn man einen schweren Karton voller Bücher zur Post schlörrt. Handy Preise sind soweit in Ordnung.)

    rebuy.tv Test

    (rebuy.tv: ähnliches Ergebnis wie oben. Bücher sind im wahrsten Sinne des Wortes Altlasten, die man getrost ins Osterfeuer werfen kann, um Sie für’s gleiche Geld zu entsorgen. Bei Handys sind die Preise so lala..)

    zonzoo Test

    (Zonzoo: Wie schon letztes Jahr – immer noch Scheisse nicht empfehlenswert! Miese Preise, bei denen man die Handys lieber bei Ebay versteigert oder auf dem Flohmarkt verhökert. Oder Sie aus Bosheit seinem tuckigen Stammhalter vererbt)

    Es kann sich übrigens durchaus lohnen seine Schätze testweise in 2 Browserfenstern simultan anzubieten, und dann das schlechteste Angebot zu canceln. Die grösste Differenz gab es prozentual bei der Schirm, Charme und Melone Gesamtedition, für einen Neupreis von ca. 80 €. Während auf der einen Plattform grade mal etwas über 4 Euro geboten wurden, gab es auf der anderen fast 10 mal so viel.

    Fazit: Wenn man wirklich alte Schätzchen hat – In den meisten größeren Städten gibt es soziale Einrichtungen, bei denen man Antiquariat abgeben kann, damit die an Bedürftige (z.Bsp. Strafgefangene oder ALG2 Bezieher) abgegeben werden können. Denn die paar Euro machen einen nicht wirklich reicher, helfen aber anderen Menschen.

    Bei Mobiltelefonen kann man die Plattform nutzen, wenn man auch einige Euros mehr erzielen könnte, wenn man Sie privat selber anbietet. Dies setzt aber voraus, dass man sich mit dem versteigern auskennt, die Zeit hat sich Online drum zu kümmern, im schlimmsten Fall sogar mehrmals anbieten und die Gebühren zahlen, weil sich das Handy als Ladenhüter erweist. Da ist das verscherbeln bei Momox und Rebuy.tv kinderleicht und bequem..

    Datum letzte Änderung: 17.01.2012 07:27 Uhr

  • Wer die Wahl hat, hat die Qual..

    ..oder: Nokia N9 vs. IPhone 4S – das ist keine Frage!

    Zugegebenermaßen bin ich seit Jahrzenten ein Nokia Handy Fan. Angefangen mit einem Handy, dessen Bezeichnung ich nicht mal mehr kenne, über das 7650, N95, 6234, X6 und N900 war ich immer von der Qualität der Nokia Handys überzeugt. Ach nein, eigentlich hat der Kauf des X6 schon meine rosarot gefärbte Nokia-Brille getrübt. Die Verarbeitung war kacke, wenn man mal diesen etwas derben Begriff benutzen darf.

    Wer die Wahl hat, hat die Qual..Wer die Wahl hat, hat die Qual..

    (Handys aus besseren Zeiten: Der Communicator 9500 sprengte von der Größe und vom Gewicht her jede Hemdtasche – und sorgte in der Hose für
    eine riesige Ausbeulung. Das N95 benutze ich immer noch. Warum NOKIA für dieses Handy die Navigation nicht kostenlos abgibt, ist allerdings unverständlich)

    Der Akkufachdeckel war locker, der Akku klapperte wie eine mexikanische Springbohne im dafür vorgesehenen Fach und musste mit einigen Streifen Toilettenpapier fixiert werden, die Kameraqualität war grauslig, weil immer mit Grauschleier versehen und bei hellem Tageslicht war das Display kaum abzulesen.

    Nokia X6

    (Das NOKIA X6. Leider ein Griff ins Klo, was die Qualität anging. Der Akkufachdeckel aus Weichplastik, welches sich nach dem öffnen nicht mehr schließen ließ – erst ein neuer Deckel für 8 Euro brachte Besserung – eine Kamera, welche mit Blitz aufgenommene Bilder immer mit einem weißen Bereich überbelichtete, und diverse andere Schwächen.)

    Ich verkaufte dieses Stück Elektronik-Schrott nach 4 Wochen wieder – 2 Wochen war das Teil davon in Reparatur – natürlich ohne dass die Mängel beseitigt werden konnten.

    Das Nachfolgemodell war das N900. Nachfolgemodell stimmt in diesem Sinne nicht, das es schon lange vor dem X6 auf dem Markt war. Aber es war ein Handy, welches noch die alten Nokia Tugenden aufwies. Grundstabil, aber auch ein echter Klotz!

    N900

    (Das N900. Ein Handy wie aus Urzeiten. Schwer, klobig – ein echtes Männerhandy! Aber grundsolide. Wenn Nokia Produktpflege betreiben würde, würde ich es noch jahrelang weiter benutzen)

    Das besondere an dem Handy: Es hatte als einziges das MAEMO Betriebssystem. Ein sehr innovatives, schnelles und optisch wesentlich ansprechenderes OS als das bisher verbaute Symbian.  Dazu gab es jede Menge kostenloser Apps, dank einer rührigen Entwickler-Community..

    Doch kein Licht ohne Schatten. Das Handy hat leider ein sehr empfindliches Display. Dies besteht nur aus Kunststoff, und nicht aus Glas, wie man es bei einem Flaggschiff der N Serie eigentlich erwarten könnte. Dies musste bereits einmal für knapp 80 € getauscht werden. Ein Preis der sich in Grenzen hält – aber eigentlich unnötig wäre, wenn man ein paar Cent mehr bei der Produktion ausgegeben hätte..

    Nun geistert seit ein paar Wochen das Nachfolgemodell durch die Medien. das NOKIA N9 wird auf der hauseigenen Webseite in den schönsten Farben beschrieben.

    Jedoch kann man es in Deutschland nicht erwerben. Überhaupt kommt dieses Handy nur in ein paar Ländern auf den Markt. Das was ich eigentlich als den positivsten Aspekt gesehen habe – das Betriebssystem MeeGo (der offizielle Nachfolger des nicht mehr weiter entwickelten Maemos) wurde bei näherem hinsehen zu einem großen Manko. Denn Nokia entwickelt es nicht weiter.

    Dies lässt vermuten, dass es wieder an der Community hängt, dafür Verbesserungen zu entwickeln. Und wie Nokia zu Nischenprodukten steht, musste ich am N900 erfahren. Die eigentlich sehr guten Nokia Maps gibt es beim N900 nur in einer abgespeckten Version. Erstaunlich, wo auf dem N9 eine neue Version installiert ist, die wesentlich mehr Optionen bietet (und die eigentlich kompatibel sein müssten).Nokia-N9-Colours

    (Das N9. Das aktuelle Topmodell – Leider mit veralteter und nicht mehr zeitgemäßer Hardware. Ich bin gespannt, wie lange NOKIA damit noch durchkommt, wenn selbst Newcomer wie Samsung schon bessere Hardware bieten)

    Dies zum Trotz war ich bereit, dieses Handy zu erwerben. Bei Amazon wurde es als Reimport für 719,00 € angeboten. Ich hatte es auch schon im Einkaufswagen – doch irgendwie fehlten mir auf der Nokia Webseite die technischen Daten des Geräts in Bezug auf den Prozessor.

    Nach Recherche im Web  stellte ich fest. Alles wieder nur mittelmäßig! Das Display mit 854 Pixel grad mal 50 Pixel mehr als mein altes N900, der Prozessor ein Singlecore mit 1 GhZ. Dies in Verbindung mit einer 8 Megapixel-Kamera? Da wird man feststellen, dass Multitasking nicht mehr funktioniert. Mein N900, mit fast identischer Hardware bringt allenfalls stockende Videos zustande, wenn im Hintergrund auch noch die Navigationssoftware aktiv ist. Echtes Multitasking ist was anderes. Dazu bieten andere Hersteller schon seit längerem Dualcore CPUs in Handys an.

    Über 700 Euro für ein Handy berappen, welches wahrscheinlich ein Exot bleiben wird und nur mittelmäßige Leistung hat? Das kam dann doch nicht in Frage.

    Wie ein Wink des Himmels wurde mir da plötzlich im Ticker angezeigt, dass Steve Jobs gestorben war. Als ich dem Link folgte, kam ich auch auf die Apple Webseite. Und wie der Zufall es wollte, wurde dort das neue IPhone 4S vorgestellt. Auch mit 8 Megapixel Kamera. Mit einem Display, welches geradezu opulente 960 Pixel hat und damit 10% mehr als das Topmodell von Nokia. Mit einem Dualcore Prozessor und dem nagelneuen Apple IOS 5. Dazu in der gleichen Preisklasse. Für das 32GB Modell möchte Apple 739,00 €. Grade mal 20 Euro mehr für ein klar besseres Handy?

    iphone_4_16_gb

    (IPhone 4 oder 4s? Optisch kein Unterschied. Der Unterschied liegt unter der Haube. Bessere Hardware und ein neues Betriebssystem machen die zum wahrscheinlich besten und vielseitigstem Handy der Welt)

    Keine Frage: Das IPhone schien mir doch bei weitem die bessere Wahl. Am 7.10 konnte man es offiziell auf der Website vorbestellen. Das Geld, welches ich für die Neuanschaffung eines coolen Handys eingeplant hatte, machte also nicht eine finnische Firma reicher, sondern ein amerikanisches Unternehmen.

    Tja NOKIA, tut mir leid – aber immer nur alten Wein in neuen
    Schläuchen zu verkaufen  – sowas funktioniert nur eine begrenzte Zeit…

  • „Size does doch Matter!..

    ..oder: Das NOKIA X6 im Testeinsatz..

    Dortmund, Espoo – Noch letzte Woche habe ich mich über Nokia aufgeregt, weil ich als N95 Benutzer weder die Geräteinterne Navigationssoftware “kostenlos für immer” bekommen konnte, noch die NOKIA Sportstracker Software in der neuen Version kompatibel mit meinem “alten” Handy ist.

    Der Zufall wollte es, dass mein Vertrag ein Upgrade auf ein neues Handy zuließ. Mein Mobilfunkanbieter bot mir das N97 ‘Mini’ für 99,00 Euro an. Für die kleine Ausgabe des N97 erschien mir das dann doch zu teuer. Ich suchte weiter, und da fiel mir das X6 von Nokia auf, welches optisch sehr schick war, und auch von den technischen Daten überzeugen konnte. Dies kostete nur 29,90 beim gleichen Tarif (ich hatte die Daten-Flat + Festnetz-Flat für 39,90 gebucht, da durch Nutzung der Navigationssoftware reichlich Daten aus dem Internet abgerufen werden, und ich bei meinem alter Tarif nur 8 MB Datenpakete für 10 Euro dazu gebucht hatte. Da jedes zusätzlich Megabyte richtig ins Geld geht, bin ich mit der Datenflat nun auf der sicheren Seite.

    Und so hätte eine wunderbare neue Liaison beginnen können. Doch leider stand die Beziehung zwischen mir und dem X6 von Anfang an unter keinem guten Stern.

    Dies begann schon bei der Lieferung. Ich bestellte das Handy nämlich online – was ich bei vodafone übrigens nur noch mache, da ich in den Shops die Erfahrung gemacht habe, dass die lieben Herren Shop-Verkäufer nur an Umsatz, aber weniger an qualifizierter Beratung interessiert sind, was in der Vergangenheit für einige Verstimmung bei mir gesorgt hat. Deshalb kann ich dieses Vorgehen nur jedem empfehlen.

    Überhaupt gibt es keinen Grund Handys in den Shops zu kaufen, da meistens Online saftige Vergünstigungen drin sind. So sparte ich die Anschlußgebühr in Höhe von 24,95 (inwiefern eine Anschlußgebühr anfallen kann, wenn man seine SIM-Karte von einem Handy ins andere steckt, ist mir bis heute allerdings schleierhaft; vielleicht kann mir da mal jemand die Logik dahinter erklären) , und bekam für die Dauer des Vertrags 24 mal 5,00 Euro Gutschrift.

    Doch verlassen wir mal den Bereich des schnöden Mammons, und kommen zurück auf das Handy. Dienstag Abend habe ich das Handy online bestellt, und am nächsten Morgen  – es war Mittwoch – bekam ich eine SMS mit der Paket Tracking Nummer, damit ich überprüfen konnte, wo sich das Paket grade befand. Und das befand sich in Bielefeld im Einlieferungslager.

    Am Donnerstag hatte ich einen Termin, und während ich mich so fertig machte, checkte ich nochmals kurz nach: Die Info zur Trecking Nummer, sagte, dass sich das Päckchen mit dem Handy immer noch in Bielefeld befand. “Na, schade, dann wird das vorm Wochenende wohl nix..”, dachte ich mir, weil ich Freitag auch unterwegs wäre, und dass Samstag geliefert wird, ist ja auch nicht bei allen Paketdiensten selbstverständlich.

    Mit diesem Gedanken ging ich in die häusliche Nasszelle, um mich zu duschen. Während ich duschte, hörte ich unten einen Wagen vorfahren und ebenfalls am Klang konnte man erkennen, dass ich eine Schiebetür öffnete. Es musste also ein Lieferwagen sein. “Das ist jetzt aber doch wohl nicht das Handy!”, schoss es mir durch den Kopf! DOCH! Es schellte bei mir. Suuper! Also erst mal das Fenster aufgerissen, und wie ein Asozialer runtergebölkt: “Moment!”

    Plädernass und voller Seife ‘nen Bademantel übergeworfen, und  das Päckchen in Empfang genommen. Der Mann vom Paketdienst sah mich mit einem seltsamen Blick an – ich wollte gar nicht wissen, was er dachte! Das Päckchen war sehr leicht, und ziemlich klein.. Hmm – ich dachte, unüblich für meine bisherigen Telefonsendungen.. Doch egal. Ich nahm den Duschvorgang erneut auf, um die Seiifenreste abzuspülen. Gutgelaunt und wohlriechend öffnete ich die braune Umverpackung, und zum Vorschein kam ein blauer Nokia Karton, der nochmal um einiges kleiner war als die Versandverpackung.

    N95 vs X6 Bild 1

    (2 Jahre Differenz – 300% weniger Zubehör. Das einzige Kabel ist ein stummeliges USB-Kabel von 20 Zentimeter Länge)

    Im Karton: das NOKIA X6, welches mir sehr winzig erschien, der Akku für das X6, das bekannte Kompaktladegerät (welches ich gar nicht ausgepackt habe, da es identisch mit dem des N95 ist), ein Micro-USB-Kabel (mehr dazu später), ein Headset, Bedienungsanleitung, und eine Mini CD mit der Ovi-Suite. Ende..

    Ich drehte den Karton nochmals um, ob ich was übersehen hatte. das erschien mir nun doch für ein 400,00 Euro Handy ziemlich kläglich. Doch leider war in dem Karton nicht mehr drin. Überhaupt: Das USB-Kabel ist ein Witz. NOKIA nennt es Micro-USB-Kabel, doch die korrekte Bezeichnung müsste Mickrig-USB-Kabel heißen. Es ist grade mal 20 Zentimeter lang. Wo soll man so ein pieseliges Dingen vernünftig einstecken, ohne dass das Handy in der Luft hängt.

    Der Versuch über PictBridge mit meinem Drucker ‘CANON Pixma 4300’ Bilder auszudrucken endete damit, dass ich nirgendwo das Handy ablegen konnte. Dieses Stümmelchen lässt sich nur mit einer Verlängerung vernünftig anschließen. Das bedeutet, dass man nicht ein, sondern 2 Kabel mit sich rumtragen muss, falls man mal Datentransfer an andere Rechner machen möchte. Da hätte man lieber ein richtiges USB-Kabel beilegen sollen, und dem X6 einen Karten Slot für Micro SD Karten. Die kann man vor Ort mal in ein Kartenlesegerät schieben, und muss dafür kein Kabel mit sich rumschlörren.

    Ebenfalls vermisste ich das CA-75U Video Übertragungskabel, das beim N95 noch netterweise dabei lag. Dieses Kabel allein schlägt normalerweise als Originalzubehör mit 38,00 Euro zu Buche. Bei einem Multimedia Handy, welches auch Videoausgabe am TV ermöglicht, sollte dies wohl als Zubehör beiliegen.

    Auch das Autoladekabel, welches beim N95 mit dabei lag, fehlte. Doch darüber machte ich mir erst später Gedanken – ich hatte schließlich noch einen Termin.

    Also schnell den Akku in das Handy einlegen und los.. Ja von wegen. Der Akkudeckel ist ein Stück billiges Weichplastik, welches über die ganze Rückseite geht, und mit winzigen Befestigungsnasen am Handy einrastet – besser wäre zu sagen: einrasten soll. Denn das tut er nicht. Ich konnte drücken, wie ich wollte. Der Deckel passte nach dem entfernen nicht mehr ins Gehäuse.  Erst das aufbiegen der Nasen mit einer Zange ließ den Deckel einigermaßen fest erscheinen. Doch beim tragen des Handys in der Hand klappert und schlägt der Akku merklich im Gehäuse. So eine billige Befestigungsmethode würde ich vielleicht bei einem 20,00 CallYa Handy erwarten dürfen, aber nicht bei einem Gerät, welches auf der NOKIA Evolutionsstufe ganz weit oben steht. Die Handyforen sind übrigens voll mit dem Thema “nicht schließender X6 Akkudeckel”. Damit das nervende klappern aufhörte, habe ich an der Seite des Akkus ein Stück weiches Küchenpapier reingestopft. Vielleicht kann ich das ja als “Nokia-Antiklappertool” bei ebay vermarkten?

    Wäre schön, wenn es dabei bliebe, dass dies das einzig Negative wäre, was es zu berichten gibt. Doch leider geht die Liste munter weiter.

    Mit meinem neuen Handy in der Tasche machte ich mich auf den Weg in die City. Natürlich hatte ich die Bedienungsanleitung zu Hause gelassen, da ich mir dachte, als ITler wirst Du wohl noch in der Lage sein ein Handy zu benutzen.

    Während ich an der Haltestelle auf die Bahn wartete, wurde diese Überlegung Ad Absurdum geführt. Denn ich wollte ein Telefonat führen und deshalb eine Nummer wählen. Tja, wie gesagt: Ich wollte. Denn dabei blieb es! Ich drückte am unteren Ende des Handys auf die Menütaste. Es passierte: NIX..

    Jedenfalls nichts sichtbares. Denn da die Sonne schien, konnte man auf dem stark spiegelnden Display nicht sehen, was dort passierte.

    Schemenhaft wurde etwas angezeigt, man konnte aber absolut nicht erkennen, was mir das Handy sagen wollte!Erst in der Kunstlicht-Umgebung der Bahn konnte ich wieder sehen, was auf dem Display angezeigt wurde. Dies bedeutete aber nicht, dass mir das in irgendeiner Weise weiter geholfen hätte: “Zur Freigabe von Bildschirm und Tasten Sperrtaste drücken” erschien abgedunkelt auf dem Display.

    Soso.. Sperrtaste.. ich drückte auf alle Tasten, die ich fand. Das Handy  blieb stumm!… Ich wurde langsam nervös. Sollte ich tatsächlich langsam zu alt sein für meinen Job? Wenn es mir schon nicht mehr gelingt ein Telefon zu bedienen, kann man schon ins grübeln kommen, oder?

    Ich schaute genauer hin. Die mittlere Taste auf der Seite war ein Schieber – keine Taste! Ich schob den Schieber also probeweise nach unten. Tadaaa! Das Display wurde hell.. “Aha”, also nur unklar beschrieben. Korrekt wäre dann wohl gewesen: “Zur Freigabe Schieber nach unten bewegen”. Jaja, nennt mich ruhig Erbsenzähler; aber ein Schieber ist nun mal kein Schalter, hehe..

    Okay, also los: Display leuchtet – wo muss ich drücken? Ich versuche die grüne Taste – umgehend erscheint ein Hinweis, dass ich die Sprachbefehle trainieren soll. Will ich das jetzt? Nöö..

    Nächster Versuch – ich drücke die mittlere Menütaste. Statt einem Menü erscheint die mittlerweile bekannte Meldung: “Zur Freigabe von Bildschirm und Tasten Sperrtaste blabla..” – langsam bin ich genervt von diesem verzwicktem Ding mit psychopathischem Eigenleben. Okay, telefonier ich eben NACHDEM ich die Bedienungsanleitung gelesen hab. Aber wenigstens Musik müsste gehen.

    Also das Head-Set rausgekramt und oben ans Handy angeschlossen. Und schon der nächste Wermutstropfen:  ich weiß zwar nicht, wer aus der Marketing oder Versand Abteilung bei NOKIA dafür zuständig ist, aber wer um alles in der Welt, legt zu einem SCHWARZEN Handy ein WEISSES Head Set? Das sieht einfach Panne aus! Positiv ist, dass man die billigen Ohrhörer, die bei jeder Kopfbewegung aus den Ohren purzelten, gegen die Version mit Silikonstöpseln getauscht hat.

    Diese Weichgummiproppen kann man sich bis zum Trommelfell schieben, damit die Musik mit ausreichendem Druck ankommt. Denn Nokia Handys haben eine katastrophale Ausgangsleistung. Ich hör nun mal gerne House und Techno – Da muss die Musik auf “S” abgespielt werden. Echt blöd, wenn nur ein säuseln ankommt.

    X6 MP

    Multimedia ist aber nicht nur Ton. Es ist auch Bild und Video. Tja, schön für diejenigen, die das Video-Adapterkabel haben. Einstecken, Kabel wird erkannt und das gespeicherte Video auf dem Fernseher ausgegeben. Ganz einfach. Das klappt richtig gut.

    Dann aber wieder etwas, was mir negativ auffiel: Die eingebaute Kamera ist trotz 5 Megapixel eher zweitklassig. Da mein N95 mit der gleichen Zeiss Optik wesentlich bessere Bilder macht, liegt es vielleicht an Fertigungstoleranzen. Wie auch immer, die mit Blitz aufgenommenen Bilder haben einen weißen Schleier, und die Fotos sind im ganzen nicht 100% scharf.

    Des weiteren hatte das Telefon unglaublichen Kontaktbedarf. Während es bei mir in der Hosentasche vor sich hin schmollte, rief es ungewollt ca 10 Telefonnummern an. Mehrere davon mehrmals. Da das Display auf leichtesten Druck und Wärme reagiert, muss man echt aufpassen, dass man den Schieberegler betätigt, bevor man das Teil in die Tasche steckt, sonst kann’s teuer werden.

    Okay, bis jetzt könnte man fast glauben, ich will das NOKIA X6 schlecht reden. Dem ist nicht so. Ich gebe nur meine Erfahrungen und Gedanken wieder. Aber jetzt kommen wir zu der Rubrik, in der das X6 richtig klasse ist!

    Die Rede ist vom Navigationssystem. Das aktuelle OVI-Maps ist kostenlos und navigiert einen sowohl zu Fuß, als auch mit dem KFZ sprachgesteuert zu jedem Ziel. Ich habe es bei mehreren stundenlangen Spaziergängen getestet. Warum Vodafone die alte Version installiert hatte, zusätzlich noch die eigene hausbackene Navigationssoftware, die nicht mal kostenlos ist? Tja, das weiß ich auch nicht..

    Aber dank Ovis Suite wurde ich darüber informiert, dass es eine neue OVI-Map Version gab, und habe direkt aktualisiert. Dank 16 Gigabyte Speicher kein Problem. Heute habe ich einen langen Spaziergang getätigt, um der Navi-Software mal auf den Zahn zu fühlen. Auf dem Hinweg nutzte ich die neue Sportstracker Software. Sie hinterließ einen sehr guten Eindruck. Das neue “Look and Feel” passt gut. Nachdem ich so knapp 6 Kilometer aufgezeichnet hatte, schaltete ich die Ovi-Maps ein.

    Ovi Maps Startcenter

    (Die neue Version der OVI Maps. Die ist mal richtig gut gemacht.)

    Tja. 2 Programme, die gleichzeitig auf den GPS Empfänger zugreifen? Das funktioniert scheinbar nicht. Die Software konnte keinen Satelliten finden. Nach beenden der Sportstracker Software funktionierte OVI Maps aber augenblicklich. Wie oben auf dem Bild ersichtlich bieten die OVI Maps nicht nur reine Auto-Navigation. Auch das bereisen von Innenstädten zu Fuß wird hervorragend unterstützt. Allerdings war keine Sprachausgabe installiert. Bei einem Flat-Datentarif kein Problem: Auf die Frage: “Wollen sie nun die deutsche Benutzerführung herunterladen” mit Ja geantwortet, und in knapp 10 Minuten waren die Dateien heruntergeladen und installiert. Ich lud mir die weibliche deutsche Menüführung herunter – wie doof.. wo doch jeder weiß, dass ich nie das tue, was “Frau” mir sagt! Ich machte mich auf den Rückweg nach Hause. Das schöne bei der Sache – man kann ein Konto erstellen und seine Position freigeben. Diese wird dann immer online übertragen, und kann in Facebook oder google latitude angezeigt werden. Ob ich das mache ist aber fraglich.

    Möchte ja nicht, dass meine Freundinnen wissen, wo, oder mit wem ich mich grade rumtreibe, gelle…?

    Interessant bei der Navigation per pedes – selbst Feldwege ohne Straßenbezeichnung werden erfasst, und man wird zuverlässig geführt. Die Stimme spricht auch während der Musikwiedergabe von MP3s. Allerdings nicht bei Radio-Empfang, Das ist zwar nicht perfekt, lässt sich aber verschmerzen. Dass ich absichtlich mehrmals falsch gegangen bin (sogar querfeldein), brachte meinen weiblichen Dschinn nicht aus der Ruhe. Stoisch plapperte Sie was von Routenneuberechnung, um mir die neue Route zu präsentieren.

    Abschließend lässt sich sagen: Das Nokia X6 könnte ein Kracher sein, wenn die Verarbeitung wertiger wäre, und man nicht das Gefühl hätte, dass Nokia auch beim beilegen des Zubehörs die Taschen zugeknöpft hatte.

    Dass die Kamera ein Montagsmodell ist, der Akku im Gehäuse rumklappert wie ein Rudel mexikanischer Springbohnen,  und der Akkudeckel aus billigstem Plastik besteht, trübt wirklich das Bild des ansonsten tollen Handys.

    P.S. Natürlich werde ich google Latitude doch nutzen, um meine Position anzuzeigen. Ich kann einfach an keinem technischen Gimmick vorbeigehen, ohne es auszuprobieren.. ;-)

    letzte Änderung: 19.07.2010 09:24 Uhr

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