Hallo lieber Leser und Leserine! Ich bemühe mich nach Kräften den Monatsrückblick für April fertig zu bekommen - versprechen kann ich es nicht. Den Monat ist einiges passiert - Krank, Urlaub, das Osterfest - natürlich mit handfestem Skandal (der keiner war) und dem üblichen Quatsch um die Lockerung des Karfreitags. Heute ist der 28. April und ich habe grade mal den ersten Satz geschrieben. Wundert euch also nicht, wenn der Monatsrückblick diesmal verspätet kommt...

Targo-Bank

  • Servicewüste Part 2: TARGO BANK– wenn eine übliche Dienstleistung Geld kostet…

    ..oder: teurer als im Puff – sittenwidrige Preise für’s Tagesgeschäft?  Die Targo Bank macht’s..

    Irgendwie geht es mit Deutschland mal so richtig bergab – also dienstleistungsmäßig gesehen, natürlich nur. Ansonsten sind überall blühende Landschaften. Wer was anderes sagt lügt, oder ist zumindest ein ganz, ganz böser Mensch – Arbeitslosenzahlen so niedrig wie nie – ist ja wohl Beweis genug. Wie ich bin sarkastisch? Ach, das meinst Du nur – les mal weiter..

    Die Tage hatte ich mich ja schon echauffiert über DHL – nur um heute mit einem noch verrückterem Beispiel aus dem Bereich “Dienstleistung” konfrontiert zu werden.

    Münzenrollsystem-aus-der-HölleIch weiß nicht, wie ist es bei euch?  Wenn ich an der Supermarktkasse bin, um einen Betrag von 11,73 € zu zahlen, dann gebe ich meistens 15,00 € in Scheinen, stecke das Wechselgeld von 3,27 € in die Geldbörse – und schütte das Klimpergeld Abends in die Schublade meines Sideboards. Echt – ich hasse die Leute, die anfangen an einer rappelvollen Supermarktkasse in Ihren Portemonnaies rumzufummeln und den ganzen Verkehr an der Kasse aufhalten, weil Sie akribisch versuchen ihren Megaeinkauf von 8,13 € in einer gefühlter Dagobert Duckschen Fantastilliarde Münzen zusammen zu suchen. In meinen Horrorvorstellungen erwarte ich fast panisch, dass Sie aus einer versteckten Tasche plötzlich ein Weckglas voller Cent-Stücke hervorpfriemeln um die Rechnung zu begleichen.

    Bisher war das auch kein Problem – alle 2-3 Monate rollte ich das Geld, brachte es zu meiner Bank und ließ es mit entweder auszahlen oder auf mein Konto einzahlen. Da kamen ganz schöne Sümmchen zusammen – eine Rolle 2,00 € Stücke, die 25 Münzen enthält, sind ja schon 50,00 € – so 200,00 – 300,00 € konnte ich meistens meinem Konto gutschreiben lassen.

    So auch heute – doch da machte mir meine Bank einen dicken Strich durch die Rechnung.

    Wie immer erklomm ich die paar Stufen der Treppe zum Schalterraum, begab mich zur Kasse und pfriemelte mit den Worten: “ich würde gern Rollgeld auf mein Konto einzahlen”, die in den bescheuerten Plastikhülsen (ich berichtete über diese blöden Dinger bereits hier schon einmal) vorsortierten Münzen aus meiner Juteeinkaufstasche..

    “Sie wissen, dass das jetzt 7,50 € kostet?” fragte der Kassierer. “BITTEEEE, WAAS?..”, antwortete ich – im festen Glauben mich verhört zu haben! Also, das muss man sich mal auf der Zunge zergehen lassen: der Kunde wird zur Kasse gebeten, wenn er sein eigenes Geld auf sein eigenes Konto einzahlen möchte – sehe nur ich da drin eine Unverschämtheit sondergleichen?

    Doch, nein – der Bankangestellte klärte mich darüber auf, dass für das annehmen von Münzen nun pauschal eine Gebühr in Höhe von 7,50 € (in Worten: Sieben Euro fünfzig!) erhoben würde. Ganz ehrlich? Da ist es ja günstiger alles an Münzen unter 50 Cent gleich in den Gulli zu schmeißen! Man stelle sich vor: man hat zu Hause 1 und 2 Cent Stücke gesammelt und will die abgeben.  Eine 1 Cent Rolle enthält 50 Münzen – da müsste man schon mindestens 16 Rollen zur Bank bringen um wenigstens 50 Cent rauszubekommen. Aber 16 Rollen Münzen (= 800 Münzen) wiegen bei dem Gewicht von 2,3 Gramm der 1 Cent Münze 1,8 Kilo! Da wäre man ja bescheuert die Penunzen durch die halbe Ortschaft zu karren um Sie seiner Bank zur Verwahrung zu geben. Sorry, liebe Targo-Bank aber das zwingt mich jetzt leider zu mehreren Konsequenzen:

    1. ich wechsele die Bank, weil diese Gebührenpolitik unverschämt ist

    2. ich werde jetzt so lange Münzen sammeln, bis nicht nur die Schublade meines Sideboards, sondern ALLE Schubladen rappelvoll mit Münzen sind. Und dann werde ich euch mit einer Schubkarre und 5 oder 6 Jutetaschen voller Münzen beglücken – wollen wir mal sehen, wie IHR dann guckt!

    3. oder – ich werde jetzt alle Münzen direkt in den Hausmüll schmeißen. Dann hat die Bank keine Münzen mehr und muss welche nachprägen – und das schafft Arbeitsplätze in den Prägeanstalten. Und damit sind wir wieder auf dem Weg zur Vollbeschäftigung – Ihr erinnert euch an den Anfang?

  • Ein Spiel der Targo-Bank: "50 heb‘ auf!"

    ..oder: warum das Neue nicht immer Besser ist..

    Dortmund Ich hatte vor ein paar Wochen darüber berichtet, dass sich die gute alte citibank in die neue Targo-Bank verwandelt – weshalb das Münzrollpapier nicht mehr verfügbar war, welches ich aber dringend benötigte, um mein “Schätze” die zu Hause langsam aus meinem Geldspeicher quollen, in eine rückgabefähige Form zu bringen.

    In der Zwischenzeit bekam ich von der Targo-Bank Post. Drinnen lag meine neue Kundenkarte. Als ich die Post weiter durchblätterte, fiel mir noch ein Brief der Targo-Bank in die Hände. Gleicher Absendetermin. Drinnen ein Wisch mit exakt dem gleichen Wortlaut wie der vorige – mit meiner neuen Kontokarte.. Ahh.. ich war einigermaßen verwirrt. Was sollte mir das sagen? Hat die Bank meinen Dispo verdoppelt? Habe ich ein neues Konto bekommen, weil das alte leer war? Der Brief gab an Info nicht viel her:. “Hiermit blabla.. bekommen sie ihre neue Kontokarte… blabla.. die alte Geheimzahl ist weiter gültig.. blabla.. bitte vernichten Sie die alte Karte..blabla..”

     

    Ein Spiel der Targo-Bank: "50 heb' auf!"

    (eine Bank – 2 Briefe mit identischem Inhalt = doppeltes Geld? Schön wär’s. Leider nur das übliche: die Linke weiß wieder nicht, was die Rechte tut,)

    Wahnsinn! Ich kam mir vor wie Graf Koks! Sonst zerschnippeln die Bankbeamten immer lächelnd mein Kreditkarten, und nun komme ich über Nacht gleich zu 3 Karten. Ich überlegte, ob ich die Karten gleich Schnecken-abschleppfördernd in meiner Börse anordnen, und mich zur Uni-Mensa aufmachen sollte, um die Mädels mit meinem plötzlichem Reichtum zu beeindrucken, verkniff mir das aber erst mal für später.

    Heute dann, war ich mal bei mir in der Fußgängerzone, um ein paar Einkäufe zu erledigen – und um endlich das blöde Wickelpapier zu bekommen..

    Die kleine Bankfiliale war leidlich voll, war mir aber egal, schließlich musste ich eh erst eine Überweisung ausführen, dann zum Geldautomat, und dann erst zum Schalter. Erst als letztes wollte ich zur Kasse, um mir das Papier geben zu lassen.. – Soweit der Plan…

    Ich gehe also zum ersten Terminal, stecke die brandneue Karte in den Schlitz, wähle auf dem Touchscreen Überweisung, und werde höflich aufgefordert meine Geheimzahl einzugeben. Piiep, pieep, piep, piep. meine Geheimcode eingetippt, und bekomme die Meldung: “Ihre Eingabe ist fehlerhaft. Weiter?” Hmm.. ich überlegte nochmal. Ich war ja diesen Monat noch nicht zur Bank (hoffentlich lesen das Sarazzin und Westerwelle nicht, dass ein Hartz IV-Empfänger noch soviel Geld hat, dass er erst zur Mitte des Monats zur Bank geht, sonst schreien die gleich wieder: „Regelsatz kürzen!“), und in meinem Alter, also so ab 50 und drüber, da kann’s ja schon mal vorkommen, dass man seine Geheimzahl mit der Kurzwahl seines Zivis verwechselt.. Hmm.. Also nochmal das ganze.. Pööp..”Ihre Eingabe ist fehlerhaft. Weiter?”. Tja, jetzt war guter Rat teuer! Ich war sicher dass MEINE Nummer stimmte. Ich hatte aber nur noch einen Versuch, und beim dritten Fehlversuch wäre die schöne, neue glitzernde Karte weg! Also was tun?

    Und wie ich da so unschlüssig im Schalterraum stehe, bekomme ich ein lautstarkes Gespräch zwischen einem Kunden und einer Kassiererin mit. Nämlich, dass seine Karte nicht funktionieren würde… “Aha”, dachte ich.. “hör’n wir doch mal genauer hin.”

    Aus dem Gespräch konnte ich entnehmen, dass dieser Herr das gleiche Problem hatte wie ich. Also stellte ich mich auch mal in die mittlerweile recht lange Schlange..

    Nun, die geduldige Geldwechsel-Fachangestellte hörte sich mein Problem geduldig an, und ja, ich hätte dann wohl die falsche der beiden Karten gegriffen, weil bei einigen Kunden tatsächlich Karten mit falschen Codes verschickt worden sind. Na, das war ja großartig! wie gut, dass ich meine alte Karte dabeihatte und nicht zerschnibbelt, wie vorgeschlagen. Die war nämlich noch gültig! Das war dann mal eine schöne Überraschung.

    Die nächste kam beim Rollenpapier. Das gibt’s nämlich nicht mehr. Dafür gibt es Plastikbehälter, in die die Münzen gesteckt werden können. Die Dame lief los, um mir die gewünschten Münzenpräservative zu holen. – und kam mit einem Arm voll Plastikkrams zurück! Jetzt betritt man eine Bank ja nicht mit einem Rucksack, oder einem Plastikbeutel (außer man hat dabei einen Damenstrumpf über den Wirsing gestülpt), und ich schaute mir den Berg Plastik-Müll erst mal an.. Gut dass ich ein Field-Jacket mit etlichen Taschen anhatte. Aufgeplustert wie das Michelin-Männchen verließ ich die Bank, und machte mich auf dem Weg nach Hause, da ich so aufgebläht nicht in den Kaufland gehen wollte..

    Zu Hause also erst mal alle Taschen entleert, und die Hight-Tech-Geld-Sammel-und-Rückgabe-Vorrichtung nach Münzen sortiert. Dabei fiel mir auf, dass ich keine 2 Cent Plastikdinger hatte. Und grade davon habe ich noch etliche Münzen in der Schublade. Naja..

    Ein Spiel der Targo-Bank: "50 heb' auf!"

    (das neue High-Tech-Münzen-Sammel-System der Targo-Bank. Schöner Murks.. und sicher für die Umwelt nicht so schonend wie das Münzenpapier aus recycelten Papier)

    Also mal das neue System getestet. Die Münzen in die dafür vorgesehenen Plastikschälchen gepackt, und zugemacht das Teil.. Ja, von wegen – das blöde Teil ging nicht zu! Also nochmal die Münzen gezählt. 50 Stück genau..

    Packte ich 50 Stück rein, ging das blöde Plastikteil nicht zu. Mit 49 Münzen ging’s. Hmm. Äußerst geheimnisvoll! Also noch mal die fünfzigste Münze reingequetscht, und versucht das blöde Teil mit den Druckknöpfen zu schließen. Und gezerrt, und gezogen, und gedrückt. Pflatsch! Das blöde Teil platzte durch die Gewalteinwirkung und 50 Münzen flogen erst Richtung Zimmerdecke, bevor sie durch die Erdanziehungskraft jäh gestoppt, sich wieder in Richtung Erdmittelpunkt bewegten. Ich kam mir vor wie Dagobert Duck, wenn er sein Geldbad nimmt, als etliche Münzen auf mein Haupt prasselten..

    Placeholder

    (“Ich liebe es ein Geldbad zu nehmen, darin herum zu schwimmen, und mir die Münzen auf den Kopf prasseln zu lassen..” Dank der neuen Geldwechselerfindung der Targo-Bank, ist das jetzt leicht möglich)

    Einige landeten sogar in meinem Kaffee. – Okay, Kaffee mit Zimt, mit Sahne, mit Kakao, oder mit Hines Very Special Cognac, lass ich ja noch durchgehen. Auch Currywurst mit Blattgold, wie es ja einige dekadente kulinarische Wildsauen futtern. Aber verdreckte Münzen in meinem Morgenkaffee, Bääääh! Pfui Spinne! Der kam erst mal in den Ausguss..

    Ich frage mich: Ist das vielleicht die tolle Neuerung der Bank durch das „Rebranding“? Den zahlreichen ALG I und II Beziehern das Gefühl zu vermitteln Dagobert Duck zu sein? Und der ist ja auch stinkreich – gibt aber keinen Cent äh.. Kreuzer aus.

    Obwohl: Ich bin mir da jetzt nicht so sicher…

    letzte Änderung: 12.03.2010 06:20 Uhr

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